© Thommy Weiss / pixelio.de
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Bis 2033: 60 statt 40 Jahre?

BBU gegen drohende Laufzeitverlängerung des niederländischen AKW Borssele

Bonn, Den Haag, Düsseldorf - Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) protestiert gegen die beantragte Laufzeitverlängerung für das niederländische Atomkraftwerk Borssele. Angesichts des Alters des Reaktors von fast 40 Jahren fordert der BBU stattdessen die sofortige Stilllegung des AKW, das sich westlich der Bundesrepublik befindet. "Bei einem Störfall in Borssele mit Radioaktivitätsfreisetzungen wäre auch das Bundesgebiet, vornehmlich Nordrhein-Westfalen - aber auch andere Bereiche, massiv betroffen", so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Nach derzeitigem Stand sollte das AKW Borssele nach vierzigjähriger Betriebszeit 2013 stillgelegt werden. Jetzt hat das niederländische Wirtschaftsministerium einen Genehmigungsentwurf veröffentlicht, der den Weiterbetrieb bis Ende 2033 vorsieht. Damit soll das AKW 20 Jahre länger in Betrieb bleiben. Der Betreiber des AKW, der EPZ-Konzern (Elektriciteits-Produktiemaatschappij Zuid-Nederland), hatte am 19. September die Laufzeitverlängerung beantragt. "Es ist unglaublich, das bereits nach sechs Wochen ein Genehmigungsentwurf auf dem Tisch liegt. In dieser kurzen Zeit kann der Zustand des uralten Reaktors nicht umfassend geprüft worden sein", kritisiert Udo Buchholz.

Am 7. November findet im Kongresszentrum "De Stenge", Stengeplein 1, in Heinkenszand ab 19.30 Uhr ein Informationsabend des niederländischen Wirtschaftsministeriums statt. Und einschließlich bis zum 5. DEZEMBER können Einsprüche gegen die beantragte Laufzeitverlängerung eingereicht werden. Der BBU, der wiederholt grenzüberschreitende Einsprüche gegen niederländische Atomanlagen gesammelt hat, betont, dass auch die Bevölkerung der Bundesrepublik berechtigt ist Einsprüche zu erheben. Der BBU wird in den nächsten Tagen einen Sammeleinspruch mit Unterschriftenliste veröffentlichen. Wer sich an der Sammlung von Einsprüchen beteiligen möchte, kann sich bereits jetzt beim Arbeitskreis Energie des BBU unter 02562-23125 oder unter Buchholz@bbu-bonn.de melden.

Sinnvoll sind auch eigenständig und persönlich formulierte Einsprüche. Diese können postalisch, per E-Mail oder mündlich vorgebracht werden:

Ministerie van EL&I
Programmadirectie Nucleaire Installaties en Veiligheid
O.v.v. Ontwerpbeschikking EPZ Bedrijfsduurverlenging KCB
Aanleverpunt C-Noord3/A17
Postbus 20401
2500 EK DEN HAAG

Per e-mail: Postbus.AanvraagEPZ@mineleni.nl, Betreff: ‘EPZ Bedrijfsduurverlenging KCB’.

Telefonische Einsprüche können beim ‘Inspraakpunt Kernenergiewetvergunningen’ unter Tel 0031-70 - 379 89 80 vorgetragen werden und zwar an Werktagen von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

Weitere Informationen zur beantragten Laufzeitverlängerung des AKW Borssele und zum aktuellen Genehmigungsverfahren gibt es auf der Internetseite des niederländischen Wirtschaftsministeriums unter http://www.rijksoverheid.nl/documenten-en-publicaties/vergunningen/2012/10/24/inspraak-verlenging-bedrijfsduur-kerncentrale-borssele.html

GastautorIn: Udo Buchholz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /