© Christian Liebich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gab auf dem e-Monday in München einen Überblick über Förderungen
© Christian Liebich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gab auf dem e-Monday in München einen Überblick über Förderungen

Rückblick: Erfolg der Elektromobilität fördern

75 Millionen Euro Fördergelder in Deutschland verfügbar – Projekte sinnvoll miteinander vernetzen

München- Das Ziel der deutschen Bundesregierung ist klar: Bis 2020 sollen auf deutschen Straßen 1 Million Elektrofahrzeuge unterwegs sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden unter anderem zahlreiche Förderprojekte im Rahmen des Technologiewettbewerbs ‘IKT für Elektromobilität’ ausgewählt, die Christian Liebich, Referent ‘Entwicklung konvergenter ITK’ im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) anlässlich des e-Monday am 23. April in München vorstellte. Dabei unterstrich er die Bedeutung der Computer-Technologie: "Ohne moderne IKT wird die Elektromobilität nicht funktionieren."

Im Zeitraum 2009-11 wurden mit einem Fördervolumen von rund 45 Millionen Euro fünf Modellprojekte durchgeführt, deren Schwerpunkt auf IKT-basierten Lösungen und Diensten für den Aufbau einer E-Mobility-Infrastruktur lag. Zu den von Christian Liebich angeführten Ergebnissen gehörten unter anderem das grenzüberschreitende Laden und Abrechnen, Bi-direktionales Laden, E-Fahrzeuge als mobile Speicher mit Smart-Home-Anbindung sowie die erste Batteriewechselstation in Deutschland.

Die zweite Phase von 2012 bis 2015 umfasst ein Fördervolumen von etwa 75 Millionen Euro und soll neben den bisherigen Forschungsschwerpunkten den zusätzlichen Aspekt SmartCar umfassen. Erforscht werden soll beispielsweise eine neue IKT-Systemarchitektur für E-Cars, um die Zahl der Steuergeräte zu reduzieren und dadurch die Komplexität zu verringern. Im Race-Projekt unter der Leitung von Siemens soll unter anderem ein modularer Aufbau von E-Fahrzeugen erforscht werden. Als weiteres Highlight nannte Christian Liebich das Projekt iZEUS, in dem die Integration von E-Mobilität in den Privatverkehr und den urbanen Wirtschaftsverkehr erforscht werden soll.

An zwei Projekten, die mit Mitteln des BMWi gefördert wurden bzw. werden, ist Stefan Mayer vom Allgäuer Überlandwerk beteiligt. Als Projektverantwortlicher betreute er von 2009 bis 2011 das Modellprojekt eE-Tour Allgäu, in dem es unter anderem um die Entwicklung und Anwendung eines IKT-Systems, intelligente Ladeinfrastruktur und ein intermodulares Mobilitätskonzept ging. Mit mehr als 40 Fahrzeugen wurden im Feldversuch über 200.000 Kilometer absolviert, wie Stefan Mayer berichtete. Von der Energie, die die 2.000 Nutzer verbrauchten, wurde aber lediglich 5 Prozent an öffentlichen Ladesäulen getankt, mehr als die Hälfte aller Ladevorgänge betrugen dabei weniger als 5 KW/h.

Derzeit arbeitet Stefan Mayer am Projekt eConnect Germany, in dem sieben Stadtwerke, neun Industriepartner und vier Hochschulen Smart Grid und Smart Traffic erforschen. "Wir verfolgen einen dezentralen Forschungsansatz", erläuterte er. Dabei werden Lösungen vor Ort erprobt und dann gemeinsam genutzt. Die Vernetzung der Projekte ist aus seiner Sicht besonders notwendig. Zu den Schwerpunkten des neuen Projekts gehören im Allgäu Carsharing und Flottenversuche sowie Smart Facility und Elektromobilität. Hier nannte Stefan Mayer intelligentes Steuerungsmanagement und das gesteuerte, kostenoptimierte Laden als wichtige Ansatzpunkte.

Ziel des Projekts - und aller anderen Forschungsprojekte - muss es aus Sicht von Stefan Mayer sein, die Kunden von der Elektromobilität zu überzeugen. "Wir müssen den Nutzer mitnehmen", erklärt er. Nur so ist letztlich der Erfolg der Elektromobilität realisierbar.

GastautorIn: E-Monday für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /