Umweltpreis der Stadt Wien 2012: Die Nominierten stehen fest
Sima: "Öko-Investitionen rechnen sich für Umwelt und Wirtschaft"
Neun Wiener Unternehmen haben den Einzug ins Finale geschafft und sind für den Umweltpreis der Stadt Wien nominiert, der im Rahmen des ÖkoBusinessPlan Wien vergeben wird. "Auch in diesem Jahr haben sich wieder zahlreiche Betriebe in besonderer Weise für den Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung in Wien engagiert", freut sich Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima. "Neun Unternehmen konnten die Jury mit ihren spannenden und innovativen Vorschlägen zum schonenden Umgang mit Ressourcen überzeugen und haben nun die Chance auf den Umweltpreis 2012."
Die einreichenden Unternehmen machen deutlich, dass Innovation und Umweltschutz keine Gegensätze sein müssen. "Mit dem Umweltpreis sollen noch mehr Betriebe motiviert werden, auf den Umweltschutz zu setzen. Denn ressourcenschonende Maßnahmen rechnen sich auch wirtschaftlich", ergänzt Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22.
Die nominierten Unternehmen werden von einer unabhängigen Jury, dem Beirat des ÖkoBusinessPlan Wien, ermittelt. Wer von den nominierten Betrieben die begehrte Trophäe der Stadt Wien erhält, wird am 4. Juni 2012 am Vortag des Weltumwelttages unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Häupl und Umweltstadträtin Ulli Sima im Wiener Rathaus bekanntgegeben.
Die nominierten Projekte alle vorbildlich
Das Forschungsinstitut für innovative Phytochemie & Kreislaufwirtschaft alchemia nova entwickelte ein innovatives Verfahren zur nachhaltigen Verarbeitung und Nutzung von Obstkernen. Ziel ist die Veredelung der Fruchtabfälle EU-weit fallen davon rund 550.000 Tonnen jährlich an zur Herstellung verschiedener hochqualitativer Produkte etwa für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie.
Der Lieferservice "Webrestaurant" der Firma Cateringsolutions GmbH punktet nicht nur mit köstlichem Essen, sondern auch mit einem durchdachten Umweltkonzept. Porzellangeschirr und Thermoboxen statt Einwegpackungen, elektronische Lieferscheine und die Verknüpfung der Bestelldaten mit dem Lebensmitteleinkauf haben das Abfallaufkommen deutlich reduziert.
Die ebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H. informiert in einem Gemeinschaftsprojekt der Wiener Wasserabteilungen Kinder im Kindergarten- und Volkschulalter über den Wasserkreislauf und den Schutz wertvoller Ressourcen. Die Inhalte werden als Buch und Film, in den Anlagen der ebswien und im Rahmen einer Schultour spielerisch von den beiden Wassertropfen Tim & Trixi vermittelt.
Die Erste Group setzt auf ein neu entwickeltes mobiles Stromverbrauchmessungsverfahren für Rechenzentren. Wurde bisher der Energieverbrauch von Servern nur errechnet, bietet das neue System nun objektive, gemessene Daten. Auf Basis der konkreten Verbrauchsangaben können so gezielte Maßnahmen zur Senkung des Stromverbrauchs gesetzt werden.
Das Textilfachgeschäft GuterStoff verkauft und bedruckt Textilien überwiegend T-Shirts aus fairem Handel, die ökologisch und klimaneutral hergestellt werden. Lieferungen und Transporte führt das Ein-Personen-Unternehmen mit dem Fahrrad durch, der Internetauftritt wird klimaneutral betrieben und im Geschäft selbst setzt man auf Ökostrom und energiesparende LED-Lampen.
RAM Consulting machte den 21. Jungunternehmertag 2011 "grün" und hat die Veranstaltung nach den Kriterien des Umweltzeichens Green Meeting ausgerichtet. Der Ansatz Green Meeting wurden im Vorfeld breit kommuniziert, in den Verträgen mit den Ausstellern festgehalten und auch in der inhaltlichen Gestaltung der Veranstaltung eingeplant.
Sagemcom und vier weitere im Tech Park Vienna angesiedelte Unternehmen Jabil, Kapsch, Coca-Cola und Haushahn Aufzüge setzen sich erfolgreich gemeinsam für umweltschonende Maßnahmen am Standort ein. Sie arbeiten dabei eng mit der Hausverwaltung IVAM GmbH zusammen. Bei regelmäßigen Umweltmeetings werden Energie- und Umweltmaßnahmen gemeinsam geplant und koordiniert. Ein Novum, scheitern an vielen Standorten Umweltprojekte an mangelender Kooperation zwischen Gebäudeverwaltung und Gebäudenutzer.
Der Wiener Krankenanstaltenverbund sorgt mit Schachtkopfentlüftungen für kontrollierte Entrauchung und Belüftung der 61 Aufzugsschächte des Krankenhauses Nord. Die Anlage verhindert, dass im Winter durch die Bewegung der Aufzüge ungehindert warme Luft entweicht, und reduziert so den Energieverlust.
Das Wohnprojekt Wien "Wohnen mit uns" ist ein gemeinwirtschaftliches achtgeschossiges Gebäude mit Wohn-, Gemeinschafts- und Gewerbeflächen am Gelände des Wiener Nordbahnhofs, das unter Einbeziehung der zukünftigen NutzerInnen nach Nachhaltigkeitskriterien geplant, errichtet und bewohnt wird.
Sparen nach Plan mit dem ÖkoBusinessPlan Wien
Der ÖkoBusinessPlan Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt der ÖkoBusinessPlan Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Mehr als 900 Wiener Betriebe haben das Beratungsangebot des ÖkoBusinessPlan bereits genutzt und durch zahlreiche Maßnahmen beträchtliche Summen eingespart.
Der ÖkoBusinessPlan Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo er als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer Wien/WIFI und der Umweltförderung Inland des Lebensministeriums. Weitere Informationen zum ÖkoBusinessPlan Wien sind unter www.oekobusinessplan.wien.at abrufbar.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /