© Baumgartner
© Baumgartner

Der Nationalpark Donau-Auen beheimatet die Tiere des Jahres

Erdkröte, Huchen, Hirschkäfer und Dohle vor den Vorhang! Sie alle wurden von Naturschutzorganisationen zu den Tieren des Jahres 2012 gekürt.

©  Birgit Mair-Markart.
© Birgit Mair-Markart.

Im Nationalpark Donau-Auen finden sie geeignete Lebensräume.
Mit der jährlichen Ernennung der Tiere des Jahres wird versucht, Bewusstsein für bestimmte Arten zu schaffen und auf deren Gefährdung hinzuweisen. In der Tat haben die tierischen Protagonisten oftmals mit Lebensraumverlust oder sonstigen Bedrohungen zu kämpfen und verdienen unsere Aufmerksamkeit.
Es ist kein Zufall, dass sich nahezu alle der heurigen Vertreter im Nationalpark Donau-Auen nachweisen lassen! Denn das Schutzgebiet stellt inmitten der Kulturlandschaft ein Gefüge an nach wie vor intakten Lebensräumen sowie geeignete Rahmenbedingungen für die speziellen Bedürfnisse zahlreicher Arten sicher.

Die Dohle (Corvus monedula), ein schlauer und geselliger Vertreter der Rabenvögel, hat sich als Kulturfolger dem Menschen teilweise angepasst. Dennoch findet sie immer schwerer geeigneten Lebensraum und ausreichend Nahrung. Seit einigen Jahren fördert der Nationalpark Donau-Auen in Kooperation mit der Campus Mittelschule Orth/Donau mittels Nistkästen den Dohlen-Bestand rund um das Schloss Orth: die Kolonie wächst stetig!

Als ekeliges Amphib verschrien, tut sich die Erdkröte (Bufo bufo) schwer, unsere Sympathien zu erwerben, obwohl sie als Insektenvertilgerin dem Menschen nützlich ist. Von der Zerstörung der Laichgewässer und zunehmenden Strukturarmut der Landschaft ist sie wie alle Lurche betroffen – die Stillgewässer im Nationalpark dienen als wichtiges Refugium.

Der Fisch des Jahres 2012, der Huchen (Hucho hucho), ist vom Aussterben bedroht – Wasserkraftwerke und Flussregulierungen vernichteten großteils die Lebensräume dieses Kieslaichers. Die seichten, überströmten Schotterbänke in den Donau-Auen bieten ihm auf weiter Strecke letzte Rückzugsräume.
Prächtig anzusehen ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus) mit seinem ausladenden Geweih. Er ist der größte Käfer Europas. Intensive Forstwirtschaft, die keine alternden, morschen Bäume mehr zulässt, nahm ihm weite Verbreitungsgebiete.
Auf den alten Eichen im Auwald des Nationalparks trifft man ihn nach wie vor an.

Lediglich das Weichtier des Jahres, die Bachmuschel (Unio crassus) bevorzugt klarere, schneller strömende Gewässerzüge – nomen est omen! Doch ihre nahen Verwandten, Unio tumidus und Unio pictorum, bevölkern ebenfalls die Donau-Auen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /