© Thomas Meinert pixelio.de
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Ein Hauch Island: Heisses Wasser aus 5000 Metern Tiefe für die Energieversorgung Wiens

Baustart für Österreichs größtes Geothermie-Kraftwerk

150 Grad Celsius heisses Wasser schlummert heute in einer Tiefe von 5 Kilometern unter Wien und wird nun für Österreichs größtes Geothermie-Kraftwerk nach oben geholt. Mit dem Bohrbeginn für das Geothermie-Kraftwerk Aspern fällt der Startschuss für die Versorgung der Seestadt Aspern und Wiens mit umweltfreundlicher Fernwärme aus Erdwärme. Ab 2014 werden 40.000 Wohnungen von der Geothermie im Wiener Becken profitieren. Heute Mittwoch fand der Baustart für dieses Kraftwerk der Zukunft statt. Das Geothermie-Kraftwerk Aspern wird mit rund 40 Megawatt (MW) 60 Prozent mehr thermische Leistung bringen als jede vergleichbare Anlage in Österreich. Sie ist auch das erste hydrothermale Geothermie-Vorhaben zur Energiegewinnung im Wiener Becken, in dem mit den vermuteten Heißwasservorkommen ein riesiges Energiepotenzial schlummert. Geothermie zählt zu den innovativsten und umweltfreundlichsten Methoden zur Wärmeerzeugung.


Bereits ab 2014 wird die Energie des 150Grad Celsius heißen Wassers aus rund 5.000 Metern Tiefe im Eßlinger Untergrund den gesamten Heizenergiebedarf für über 40.000 Wohnungen und Betriebe im Stadterweiterungsgebiet aspern und in Wien decken. Jährlich können dann rund 130.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Wärmeversorgung aus Erdwärme ist nicht nur CO2-neutral, sie ist auch effizient und preisstabil. Diese Energie ist vollkommen unabhängig von äußeren Einflüssen wie Wind und Sonne und kann direkt vor Ort gewonnen werden.

Hydrothermale Geothermie: Geologie im Wiener Becken ermöglicht sanfte Erschließung

Bei der hydrothermalen Geothermie werden bei der ersten Bohrung wasserführende Gesteinsschichten im tiefen Untergrund in rund 5.000 Meter Tiefe direkt angebohrt. Das im Gestein enthaltende Thermalwasser wird an die Oberfläche gefördert. Mit einem Wärmetauscher wird dem Heißwasser die Wärmeenergie entzogen und ins Fernwärmenetz gespeist. Über eine zweite Bohrung wird das abgekühlte Wasser zurück in etwa 3.600 Meter Tiefe geleitet. Mit der Rückführung des abgekühlten Wassers entsteht ein erneuerbarer Energiekreislauf.

Michael Kotschan, Geschäftsführer der Geothermiezentrum Aspern GmbH: "Die günstige Geologie im Wiener Becken erlaubt uns, mit der hydrothermalen Geothermie eine sehr sanfte Form der Energiegewinnung anzuwenden. Das heißt, wir schaffen keine künstlichen Risse, sondern nehmen nur, was natürlich vorhanden ist, nämlich heißes Thermalwasser. Seismische Aktivitäten sind dadurch so minimal, dass sie zwar mit hochsensiblen Geräten gemessen werden können, für die AnrainerInnen aber nicht spürbar sind. Das gesamte Vorhaben ist wissenschaftlich gründlich geprüft. Der ordnungsgemäße Bau und Betrieb wird von Experten der Technischen Universität Wien mit Messungen vor Ort laufend beobachtet und kontrolliert."

Über die Geothermiezentrum Aspern GmbH

Erste Bohrungen wurden schon 1974 von der ölsuchenden OMV in Aspern durchgeführt. Dabei ergab sich zufällig der Fund von Thermalwasser. Es fanden bis 2006 jedoch keine weiteren Aktivitäten mehr statt. Die Geothermiezentrum Aspern GmbH wurde 2007 gegründet. Ziel ist die Planung, Errichtung und der Betrieb von Kraftwerken zur Nutzung
hydrothermaler Geothermie in Wien. Die Geothermiezentrum Aspern GmbH ist ein Tochterunternehmen von Wien Energie Fernwärme (80 Prozent der Unternehmensanteile) und der Wirtschaftsagentur Wien (20 Prozent).

LINK:
www.geothermiewien.at










Gerhard Fida, Geschäftsführer von Wien Energie Fernwärme: "Mit diesem Pilotkraftwerk brechen wir in eine Zukunft auf, in der die bestmögliche Nutzung nachhaltiger Energieträger eine entscheidende Rolle spielen wird. Mit einer Investition von rund 45 Millionen Euro können wir mit der Geothermie den erneuerbaren Energieanteil im Fernwärmenetz deutlich steigern."

Gerhard Hirczi, Geschäftsführer Wirtschaftsagentur Wien, die zu 20 Prozent an der Geothermiezentrum Aspern GmbH beteiligt ist: "Regenerative Energiegewinnungsmethoden wie die Geothermie sind Wirtschaftsbereiche mit großem Wachstumspotenzial, denn sie sind ressourcenschonend und umweltverträglich. Geothermie ist zudem effizient, sicher und günstig, was sie zu einem idealen Bestandteil einer zukunftsfähigen Energieversorgung macht. Die Wirtschaftsagentur Wien errichtet derzeit mit dem "aspern IQ" das erste Bürogebäude auf dem Seestadt-Areal. Der Schwerpunkt liegt auf umweltfreundlichen Technologien. Wir sind stolz, durch die Nutzung von Geothermie den zukünftigen Unternehmen der Seestadt ein so vorausschauendes Energiekonzept bieten zu können."

Hydrothermale Geothermie: Geologie im Wiener Becken ermöglicht sanfte Erschließung

Bei der hydrothermalen Geothermie werden bei der ersten Bohrung wasserführende Gesteinsschichten im tiefen Untergrund in rund 5.000 Meter Tiefe direkt angebohrt. Das im Gestein enthaltende Thermalwasser wird an die Oberfläche gefördert. Mit einem Wärmetauscher wird dem Heißwasser die Wärmeenergie entzogen und ins Fernwärmenetz gespeist. Über eine zweite Bohrung wird das abgekühlte Wasser zurück in etwa 3.600 Meter Tiefe geleitet. Mit der Rückführung des abgekühlten Wassers entsteht ein erneuerbarer Energiekreislauf.

Michael Kotschan, Geschäftsführer der Geothermiezentrum Aspern GmbH: "Die günstige Geologie im Wiener Becken erlaubt uns, mit der hydrothermalen Geothermie eine sehr sanfte Form der Energiegewinnung anzuwenden. Das heißt, wir schaffen keine künstlichen Risse, sondern nehmen nur, was natürlich vorhanden ist, nämlich heißes Thermalwasser. Seismische Aktivitäten sind dadurch so minimal, dass sie zwar mit hochsensiblen Geräten gemessen werden können, für die AnrainerInnen aber nicht spürbar sind. Das gesamte Vorhaben ist wissenschaftlich gründlich geprüft. Der ordnungsgemäße Bau und Betrieb wird von Experten der Technischen Universität Wien mit Messungen vor Ort laufend beobachtet und kontrolliert."

Meilensteine

- 1974: Erste Bohrungen der OMV in Aspern, zufälliger Fund von Thermalwasser, erstes hydrogeologisches Modell des Untergrundes wird erstellt, dann keine weiteren Aktivitäten mehr. - 2006: Wien Energie knüpft an die damals gewonnenen Erkenntnisse an und führt die Erforschung des geologischen und hydrologischen Systems in Aspern weiter. - 2007: Gründung der Geothermie-Zentrum Aspern GmbH gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Wien - Mai 2010: Positive Umweltverträglichkeitsprüfung und damit grünes Licht der Stadtregierung für die Entwicklung des Südwestteiles der Seestadt Aspern. - Frühjahr 2011: Erste Vorbereitungsarbeiten in Eßling für die im Herbst bevorstehenden Bohrungen. - November 2011: Offizieller Spatenstich für das Geothermie- Kraftwerk Aspern/Eßling und Start der Errichtung des Bohrplatzes. - Herbst 2012: Voraussichtlicher Abschluss der Bohrungen. Fertigstellung des "aspern IQ". - Ende 2013: Fertigstellung der ersten Wohnungen der Seestadt, Eröffnung der beiden neuen U2-Stationen in der Seestadt. - 2014: Inbetriebnahme des Geothermie-Kraftwerks Aspern, Anschluss der Seestadt ans Fernwärmenetz.

Informationen unter: www.geothermiewien.at, www.wienenergie.at/geothermie

Bild (Quelle: Architekt: Martin Kohlbauer | (C) www.beyer.co.at) Das neue Geothermie-Kraftwerk Aspern nach Fertigstellung im Jahr 2014.

Tag der offenen Tür:

Morgen, Donnerstag, 10. November 2011 findet in der Niklas-Eslarn-Straße, Kreuzung Hänischgasse, 1220 Wien von 9:00 bis 17:00 ein Tag der offenen Tür statt. Dort erhalten alle AnrainerInnen und Geothermie-Interessierten nützliche Informationen zum neuen Geothermie-Kraftwerk und zum Projektzeitplan. Ebenfalls kann eine Ausstellung mit Gesteinsproben und Exponaten zur Bohrung besichtigt werden.

Über Wien Energie

Wien Energie ist der größte Energiedienstleister Österreichs. Das Unternehmen versorgt mehr als 2 Millionen Menschen, rund 230.000 Gewerbeanlagen, industrielle Anlagen und öffentliche Gebäude sowie rund 4.500 landwirtschaftliche Betriebe in Wien, NÖ und Burgenland mit Strom, Erdgas und Wärme.

Über Wien Energie Fernwärme

Wien Energie Fernwärme gehört mit einem Leitungsnetz von über 1.100 Kilometern zu den größten Fernwärmeunternehmen Europas. Als Tochtergesellschaft der Wien Energie GmbH beschäftigt Wien Energie Fernwärme knapp 1.200 Mitarbeiterinnen und erzielte im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 450,5 Millionen Euro. Wien Energie Fernwärme beliefert über 318.000 Wohnungen und mehr als 6.000 Großkunden in Wien mit Wärme für Heizung und Warmwasser.

Über die Geothermiezentrum Aspern GmbH

Die Geothermiezentrum Aspern GmbH wurde 2007 gegründet. Ziel ist die Planung, Errichtung und der Betrieb von Kraftwerken zur Nutzung hydrothermaler Geothermie in Wien. Die Geothermiezentrum Aspern GmbH ist ein Tochterunternehmen von Wien Energie Fernwärme (80 Prozent der Unternehmensanteile) und der Wirtschaftsagentur Wien (20 Prozent).

Anhänge zu dieser Aussendung finden Sie als Verknüpfung im AOM / Originaltext-Service sowie im Volltext der Aussendung auf http://www.ots.at

Rückfragehinweis:

Wien Energie GmbH Mag. Boris Kaspar Pressesprecher Wien Energie Fernwärme Tel.: +43 1 4004-74201 Mobil: +43 664 623 11 94 E-Mail: boris.kaspar@wienenergie.at Wien Energie GmbH Mag. Christian Ammer Pressesprecher Tel.: +43 1 4004-38027 E-Mail: christian.ammer@wienenergie.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/382/aom

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OTS0151 2011-11-09/12:13


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /