Gentechnik-Verband auf geschmacklosem Stimmenfang
Geplante EuropaBio PR-Kampagne für Gentechnik aufgedeckt
Wien Wie die britische Zeitung "The Guardian" aufdeckte, betreibt Europas größte Biotechnologie-Vereinigung EuropaBio hinter vorgehaltener Hand eine großangelegte Gentechnik-PR-Kampagne. Durchgesickerte Dokumente der PR-Agentur von EuropaBio dokumentieren den geplanten Stimmenkauf der Lobby-Vereinigung zu der Unternehmen wie Monsanto oder Bayer. Mittels prominenter ’Botschafter wollte die Biotechnologie-Lobby öffentlich gute Stimmung für Gentechnik machen und so den europäischen Markt für
Gentechnik-Produkte öffnen. Gleichzeitig unterstellt die Gentechnik-Industrie der europäischen Öffentlichkeit und Politikern, angebliche Lösungen der Biotech-Branche zur Lösung des Welthunger-Problems zu blockieren.
"Es ist eine Beleidigung der EuropäerInnen, zu glauben, mit einer PR-Kampagne die Sorgen um die Lebensmittelsicherheit auflösen zu können, in Wahrheit aber immer die Unternehmensprofite an erste Stelle zu rücken. Die Gentech-Industrie handelt unglaublich zynisch, wenn sie das Hungerproblem vorschiebt, um die Absätze ihres Gentechnik-Saatguts und der mitverkauften Pestizide zu erhöhen. Jedes Jahr gibt es neue Beweise, dass die
Gentechnik-Branche ihre Versprechen nicht halten kann, aber gleichzeitig effektivere und sicherere Technologien und Alternativen beiseite schiebt, weil ihnen diese nicht so viel Gewinn bringen würden", empört sich Greenpeace-Kampagnenleiter Herwig Schuster und betont: ’Gentechnik kann das Hungerproblem nicht lösen, die Argumente der Gentechnik-Industrie halten keiner wissenschaftlichen Überprüfung stand.
Die durchgesickerten Dokumente sind online auf der Seite des Guardian (http://www.guardian.co.uk/environment/2011/oct/20/europabio-gm-ambassadors-europe) verfügbar und enthalten Namen wie Kofi Annan. Laut Angaben des "Guardian" hatte aber keiner der genannten "Gen-Botschafter" der Zusammenarbeit mit EuropaBio zugestimmt.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /