© Buchholz
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„Stopp den Atom- und Uranmülltransporten in NRW! -Atomanlagen stilllegen!"

Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW

Jülich- Über dreißig Gruppen, Initiativen, Organisationen und Parteien aus ganz NRW haben sich am 08.10.2011 in Jülich zusammengefunden, um gemeinsam ihre Aktionen für die nächsten Monate abzusprechen. Eingeladen hatten das Aktionsbündnis STOP Westcastor, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).


Die Ergebnisse der Konferenz können sich sehen lassen. Zu dem im November erwarteten Castortransport von Frankreich nach Gorleben und den drohenden Transporten von 152 Castoren von Jülich nach Ahaus wird es am 29.10.2011 einen bundesweiten Strecken-Aktionstag geben. Beschlossen wurden Aktionen in Jülich und Ahaus, weitere Demonstrationen entlang den möglichen Transportstrecken und Regionen NRWs sind in Vorbereitung.

Castortransporte Jülich – Ahaus verhindern!

Darüber hinaus konnte ein Organisationskonzept für den weiteren Widerstand gegen die geplanten Jülich-Ahaus Transporte erarbeitet werden. Denn schon Anfang 2012 sollen die ersten von 152 Transporten ins Atommülllager Ahaus rollen. Dabei handelt es sich um abgebrannte Kugelelemente aus dem Versuchsreaktor der Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor GmbH (AVR) in Jülich. Erklärtes Ziel der Gruppierungen ist die Verhinderung dieser hochgefährlichen Transporte.

"Der Müll muss zu einem späteren Zeitpunkt für eine Endlagerung konditioniert werden, nachdem er ca. 50 Jahre weiter gelagert wird. Dies ist in Ahaus nicht möglich, wohl aber in Jülich. Die Lagerhalle in Ahaus ist nicht sicherer als die in Jülich, hat nur eine längere Aufbewahrungsgenehmigung." meinen die Atomgegner.

"Abgesehen von der Gefährdung der Menschen entlang der Transportstrecke, die durch eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Europas verläuft, entstehen geschätzte Kosten von 160 Mio. Euro! Für eine Endlagerung wären erneute Transporte von Ahaus nach Jülich und letztlich in ein Endlager notwendig mit erneutem Risiko und Kosten."



Gefordert wird daher der vorläufigen Verbleib des Atommülls in Jülich, die Bundes- und Landesregierung NRW und der Betreiber der Anlage sollen verpflichtet werden, ein Konzept zur Entsorgung und Endlagerung des Materials zu erarbeiten. Auch hier werden immense Kosten entstehen, da die Konditionierung zur Endlagerung des stark verunreinigten Mülls etwa 70 mal teurer als bei Brennelementen aus deutschen AKW sein wird.

"In diesem Zusammenhang fordern wir die Bundes- und Landesregierung NRW auf, jegliche Geheimhaltung gegenüber der Öffentlichkeit zu unterlassen. Statt weitere Verschleppung und Täuschung, fordern wir Offenheit und Transparenz!

Die Verschiebung des Atommülls nach Ahaus ist völlig sinnlos, gefährlich und teuer. Das hat mit geordneter Entsorgung nichts zu tun! Aus diesem Grund werden wir mit einem breiten Bündnis Widerstand gegen die Transporte organisieren, mit der bundesweiten Mobilisierung werden wir schon zu dem Gorlebentransport im November beginnen!" meinen die Anti-Atom-Aktivisten.

Gegen den Ausbau der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau mit bestehenden und geplanten Zwischenlagern von rund 100.000 Tonnen Uranmüll in Form von Uranoxid und Uranhexafluorid, sowie einer Urantrennkapazität von 4500 to jährlich, ausreichend für ca. 35 AKW, ist eine Verstärkung des Protests erforderlich. Hierzu wird es am 04.02.2012 eine international besetzte Urankonferenz in Münster geben. Auch in Gronau gibt es für den Atommüll kein Entsorgungskonzept! Die aktuell geplante Einlagerung im Salzstock Gorleben ist völlig unrealistisch und aus Sicherheitsgründen keinesfalls hinnehmbar.



Demonstrationen am 1. Jahrestag der Fukushima Katastrophe

Auch zum 1. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe werden am 11. März in Gronau und im belgischen Tihange, nahe der NRW-Grenze, große Demonstrationen organisiert. Eine Arbeitsgruppe zur Koordination und Mobilisierung ist installiert und hat bereits mit der Vorbereitung begonnen. Zur Mobilisierung für den Fukushima-Jahrestag soll am 3. März ein dezentraler NRW-Aktionstag stattfinden.

Zudem wird es in Jülich Ostermontag einen zentralen Ostermarsch der NRW-Anti-Atomkraft-Bewegung geben, der gemeinsam mit den Gruppen der Friedensbewegung durchgeführt wird.

Politisches Ziel der Atomkraftgegner ist die Schließung der UAA in Gronau, es muss klar sein, dass kein weiterer Atommüll produziert wird, von dem niemand sagen kann, wie in Zukunft damit verfahren wird.

Abschließend wurde für NRW die Koordination des Widerstands gegen den Castortransport nach Gorleben im November besprochen, es wird Widerstands Camps geben, Fahrgemeinschaften und gemeinsame Aktionen.

Zum Tschernobyl Jahrestag (26. April) sollen dezentral an vielen Orten Aktionen durchgeführt werden, u. a. vor Büros der Energiekonzerne – Tschernobyl darf nicht in Vergessenheit geraten!

Die nächste NRW-Konferenz der Anti-AKW-Bewegung, deren Schwerpunkt die Atomtransporte von Jülich nach Ahaus sein wird, ist für Januar 2012 geplant.

Weitere Informationen gibt es im Internet u. a. unter

www.urantransport.de

www.aku-gronau.de

www.bbu-online.de

www.bi-ahaus.de

www.westcastor.de

www.reaktorpleite.de

www.duisburg-atomfrei.de

www.sofa-ms.de

www.keincastornachahaus.de

GastautorIn: Udo Buchholz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /