Nullenergiegebäude. Internationale Projekte zum klimaneutralen Wohnen und Arbeiten
Ein Oekonews Buch-Tipp
Die gleichnamige Publikation ist bei DETAIL erschienen. Die Erstellung erfolgte im Kontext der Zusammenarbeit von Experten der Internationalen Energieagentur im Rahmen der Programme Solar Heating & Cooling (SHC, Task 40) und Energy Conservation in Buildings & Community Systems (ECBCS, Annex 52) unter dem Titel ‘Towards Zero Energy Solar Buildings’.
Überblick über wesentliche Kapitel
Die Veröffentlichung mit rund 190 Seiten besteht im wesentlichen aus 2 Hauptkapiteln zum Thema ‘Hintergrundinformationen’ sowie ‘Projekte + Erfahrungen’. Erstgenannter Abschnitt informiert auf 38 Seiten über ‘Wege zum klimaneutralen Gebäude’, ‘Methodische Grundlagen der Bilanzierung’, ‘Energiebilanzierung, Normung und Gesetzgebung’.Letztgenannter Abschnitt gibt auf 129 Seiten einen Überblick über Projekte und deren Merkmale. Dazu gehören kleine und große Wohnhäuser, Siedlungen, Städte, Bürogebäude, Gebäude für Produktion und Verwaltung oder Bildung ebenso, wie experimentelle Gebäude (hier Solar Decathlon Europe).
Energieeffizienz entscheident
Die thematisierten Nullenergie- und Plusenergiegebäude zeigen auf, wie sich durch konsequente Zusammenführung von Architektur, Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien vor Ort eine ausgeglichene Jahresenergiebilanz erreichen lässt. Viele in der Veröffentlichung vorgestellten Projekte sind sogenannte Nur-Strom-Häuser. Letzteres gilt vor allem für die Wohngebäude. Deren Energiesystem ist auf Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen beschränkt, sodass Strom der einzige Energieträger ist. Da bei Nullenergiegebäuden im großen Stil bisher auf Langzeitspeicherung von elektrischer Energie verzichtet wurde, übernimmt für diese Fälle das Stromnetz die Aufgabe der Speicherung und gleicht saisonal schwankende Energieerzeugung gegenüber der ebenfalls unbeständigen Energienachfrage aus. Die Beispiele zeigen, dass es einer hohen Energieeffizienz bedarf, damit eine Chance für den Ausgleich der energetischen Jahresbilanz besteht. Viele Projekte nutzen als Ausgangsbasis den Passivhausstandard, während erste Sanierungsprojekte Wege zum Nullenergiehaus im Bestand demonstrieren.Hintergrund
Mit der Fortschreibung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) wurde das Thema prominent besetzt. Mit dieser prägte die EU-Kommission 2010 den Begriff ‘nearly zero-energy building’, wobei in der deutschen Übersetzung ‘Niedrigstenergiegebäude’ daraus wurde (Gebäude mit sehr hoher Gesamtenergieeffizienz; fast bei null liegender oder sehr geringer Energiebedarf, welcher zu einem ganz wesentlichen Teil durch erneuerbare Energie gedeckt wird). Mit der Endfassung der Direktive wurden Festschreibungen von Begriffen, wie Nullenergiegebäude oder, wie der schon in einigen Ländern gut etablierte Passivhausstandard verworfen.Damit überlies die EU-Kommission den nationalen Mitgliedsstaaten die weitere Vorgangsweise bei der Definition von Berechnungsverfahren, die im Gegensatz dazu beim Passivhausstandard definiert sind. Der Prozess der Definition für die ‘nearly zero-energy buildings’ steht 2011 erst am Anfang.
Das Kapitel ‘Energiebilanzierung: Praxis, Normung und Gesetzgebung’ betrachtet das Thema am Beispiel von Deutschland, der Schweiz (zwar kein EU-Mitglied aber gutes Vorbild) sowie Österreichs detailierter.
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Das Buch von Karsten Voss und Eike Musall, welches unter der Mitwirkung zahlreicher Co-Autoren entstand, ist im Buchhandel unter der ISBN 978-3-920034-50-8 ab 49,90 oder beim Verlag über das Internet erhältlich (www.detail.de).Artikel Online geschaltet von: / wabel /