© Raiffeisen-Leasing
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Keine Gefahr mit leisen Elektroautos

Studie zeigt: E-Autos sind für Blinde trotz des leisen Anfahrens nicht gefährlicher als Otto-Motor-Autos

Immer wieder hört man diese Ängste: Man hört sie nicht, wenn sie anfahren, die E-Fahrzeuge. Ist das nicht eine große Gefahr? Vor allem für Blinde?
Nein, im Gegenteil - Die geringe Lärmemission ist kein Nachteil, so das Ergebnis
einer Studie des Center of Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen. Fahren Autos schneller, dann überlagern die Abrollgeräusche das Motorgeräusch, und dieses haben auch Elektrofahrzeuge.

Die Wissenschaftler haben in ihrem Projekt die Geräuschentwicklung von elf Autos, und zwar von fünf Elektroautos und sechs fossilen Autos, im Detail vermessen, und zwar genau beim Tempo 30. De Opel Agila war bei den Ottomotorfahrzeugen mit 59 dB(A) besonders leise. Und: 3 der Elektroautos waren beim Wegfahren nur ganz wenig leiser, zwei waren dabei sogar deutlich lauter. Bei konstanter Geschwindigkeit im Stadtverkehr gibt es daher keine Unterschiede in der Wahrnehmung durch Fußgänger zwischen den Elektroautos und den fossilen Fahrzeugen. Bei nassen Straßen dürfte der Unterschied sogar noch geringer sein, da dann die Reifenabrollgeräusche auch bei niedrigen Geschwindigkeiten noch lauter sind.

Vollgas- was dann?

Der Unterschied des Geräusches ist bei Vollgasfahrten und beim Fahren bei hohen Touren jedoch extrem- hier sind E-Fahrzeuge deutlich leiser. Was dann? Vollgasfahrten mache man im Stadtverkehr kaum, meinen die Wissenschaftler. Zusätzlich zur Geräuschmessung ist in der Studie auch die subjektive Wahrnehmung der Motoren erhoben worden. Fazit: 240 Versuchspersonen konnten sgar bei fast stehenden Fahrzeugen kaum Unterschiede zwischen der Lärmentwicklung von E-Autos und konventionellen Autos erkennen. Denn durch die Start-Stopp-Automatik, die bei unzähligen Verbrennungsmotoren bereits eingebaut ist, geben auch diese Fahrzeuge beim Stehen an der Ampel keine Geräusche mehr von sich und unterscheiden sich damit kaum von E-Autos.

Bei der laufenden Debatte zum Einbau von künstlichen Geräuschen mahnen die Wissenschaftler daher Zurückhaltung ein. Falls diese überhaupt notwendig sind, dann müssten sämtliche Fahrzeuge diese haben, nicht nur Elektroautos. Bisher sei jedoch noch kein erhöhtes Unfallverhalten von Fußgängern mit diesen Fahrzeugen zu sehen, der Einsatz eines künstlichen Geräusches sei daher weder notwendig noch sinnvoll. Denn gerade die geringe Lärmemission moderner Fahrzeuge sei momentan ein positiver Aspekt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /