Wieder große Demo gegen Atomkraft
Anti-Atom-Protest in Dannenberg übertrifft die Erwartungen bei weitem. 50000 Menschen fordern: Kein Castortransport nach Gorleben, Atomausstieg jetzt!
Dannenberg - Bei der Großkundgebung zum Auftakt der Proteste gegen den Atommülltransport ins Wendland protestierten gestern in der Nähe des Castor-Verladekrans bei Dannenberg insgesamt über 50000 Menschen gegen die Atompolitik der Bundesregierung. Mit mehr als 400 Bussen waren Tausende Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet zu der Demonstration angereist, die unter dem Motto "Mit Gorleben kommen sie nicht durch Rote Karte für Atomkraft!" von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen organisiert und von einem breiten Bündnis unterstützt wurde. Es war die größte Demonstration, die es in der Geschichte des Gorleben-Widerstands bisher gegeben hat. In Hannover solidarisierten sich die Teilnehmer einer ebenfalls heute stattfindenden Gewerkschaftskundgebung gegen Sozialabbau mit den Protesten gegen den Castortransport.
Die Veranstalter in Dannenberg erklärten: "Der breite Protest zehntausender Menschen im Wendland zeigt, dass die Bevölkerung die Klientelpolitik der Bundesregierung für die Atomkonzerne nicht akzeptiert. Der Widerstand gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten auf Kosten der Sicherheit der Bevölkerung kommt aus allen Schichten der Gesellschaft. Wut und Enttäuschung über die Atompolitik von Schwarz-Gelb und den wachsenden Atommüllberg schlagen um in phantasievollen Protest. Die vielen Demonstranten gegen den Castortransport ins Wendland stehen für Millionen Menschen in Deutschland, die es ablehnen, dass die gefährlichen Atomkraftwerke länger laufen sollen. Die Bundesregierung muss diese Proteste endlich ernst nehmen. Wir fordern den sofortigen Atomausstieg. Wenn Merkel und Co. stattdessen weiter nur die Interessen einiger weniger Großkonzerne bedienen, werden sie politisch scheitern."
Die große Kundgebung in Dannenberg war der Auftakt für die vielfältigen und kreativen Proteste gegen den Castor-Transport. Die Demonstration richtete sich vor allem gegen die Atommüll-Politik der Bundesregierung, die einseitig auf den ungeeigneten Salzstock in Gorleben setzt und dort ein Atommüllendlager auch mit dem Instrument der Enteignung durchsetzen will. Es gibt für den hochradioaktiven Atommüll, der in den Atomkraftwerken entsteht, weltweit keine sicheren Lagermöglichkeiten für eine Million Jahre. Statt die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern muss die Produktion weiteren Atommülls aufhören. Gorleben ist als Standort für ein Endlager geologisch nicht geeignet und muss endlich aufgegeben werden, so die Veranstalter.
Die Veranstalter kündigten an, die Auseinandersetzung um die Atomenergie in den nächsten Tagen und Monaten offensiv und vehement fortzuführen.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /