© Julia Baier  und Stefan Diefenbach-Trommer
© Julia Baier und Stefan Diefenbach-Trommer

Frankfurter Neue Presse: Tage des Widerstands.

Olaf Kern über die Proteste gegen den Atommüllzug Castor

Frankfurt am Main (ots) - Wie in Stuttgart der Bahnhof wurde im Wendland der Castor zum Symbol des Widerstands, der bürgerlicher geworden ist. Die Botschaft, die die Menschen dabei aussandten, war so klar und eindrucksvoll, wie schon lange nicht mehr: Es ist die Zeit des Protests. Tage des Widerstands, die zeigen sollen, dass viele es ernst meinen mit dem Dagegensein, wenn es nötig ist. Dass die Anti-Atomkraft-Bewegung nicht quasi-tot, sondern immer noch quicklebendig ist. Dass der Protest gegen rollenden Atommüll und ein atomares Endlager in Gorleben oder anderswo keine Reflexbewegung, sondern ein existenzielles Ansinnen ist - diskreditiert nur von den üblichen Gewaltaktionen gegen Schienen und Polizeibeamte.

Auch wenn Merkel und ihr Umweltminister die Proteste im Wendland verurteilen und ihre Politik als alternativlos bezeichnen - eine Mehrheit im Volk ist gegen Kernenergie und verlängerte AKW-Laufzeiten. So wird die Rekord-Demo des Jahres nicht ohne Folgen bleiben, schon gar nicht bei der CDU. Deren potenzielle Wähler sind es, auch deren Parteibasis in den Bürgervereinen und Kirchen, die den Protest mitgetragen haben.

Quelle: Frankfurter Neue Presse


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /