© Julia Baier  und Stefan Diefenbach-Trommer
© Julia Baier und Stefan Diefenbach-Trommer

Anschober: "Guten Morgen, Bundesregierung! Schluss mit dem Anti-Atom-Tiefschlaf!"

Wieder Zehntausende in Deutschland gegen Atom auf der Straße - OÖ. Umweltlandesrat fordert von Bundesregierung Initiative für eine Anti-Atom-Allianz der 13 EU-Mitgliedsstaaten ohne AKW

32 Jahre nach der Volksabstimmung gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf (5.11.1978) ist Österreichs Bundesregierung offensichtlich in völligen Anti-Atom-Tiefschlaf verfallen. Anschober: "Was bleibt, ist Anti-Atom-Rhetorik. Maßnahmen und Aktivitäten bleiben hingegen aus. Aktuelles Beispiel ist die Laufzeitverlängerung der deutschen Risiko-AKW. Trotz eines vom Land Oberösterreich in Auftrag gegebenen alarmierenden Gutachtens, das einen schweren Konstruktionsfehler in der Baureihe SWR69 (Zwentendorf und Isar1) aufgedeckt hat, sind konkrete Maßnahmen der Bundesregierung ausgeblieben."

In Deutschland sind dieses Wochenende neuerlich Zehntausende gegen die Laufzeitverlängerung und Atommüllpläne und -transporte auf der Straße. Anschober: "Österreichs Bundesregierung könnte viele konkrete Maßnahmen setzen: Rechtsschritte gegen die Laufzeitverlängerung einleiten, Direktverhandlungen auf Chefebene zwischenösterreichischem Kanzler und deutscher Kanzlerin zur Stilllegung von Isar1, aber auch die Gründung einer Anti-Atom-Allianz der 13 EU-Mitgliedsstaaten, die kein AKW betreiben. Derzeit bestimmen die Atomländer Frankreich und Deutschland die Linie der EU in der Atompolitik. In Form einer Allianz könnten die Anti-Atom-Staaten mehr politischen Einfluss und Gewicht in der EU in Atomfragen erhalten."

Besonders empörend ist für Anschober die Tatsache, dass derzeit 140 Atomkraftwerke in der EU betrieben werden, die Unmengen an Atommüll produzieren, für den es bis heute keine Entsorgungsmöglichkeit gibt. Anschober: "Die EU-Kommission schätzt die Menge des zwischen 2004 und 2020 anfallenden Atommülls auf 1,8 Millionen Kubikmeter. Hoch radioaktiver Müll muss hunderttausende Jahre abgeschlossen und gesichert werden - deutsche Experten fordern von einem Atommüllendlager daher Sicherheit für eine Million Jahre. Das kann niemand garantieren. Die Atombetreiber liefern damit für unzählige Generationen eine strahlende Hypothek, die nicht beherrscht werden kann. Das ist der Inbegriff an Verantwortungslosigkeit."

Quelle: Grüne OÖ



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /