© Lebensministerium/APA-Fotoservice/Denk
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"Österreichs Klimaschutz-Gemeinden 2010" ausgezeichnet

Dieses Jahr schafften es Auersbach, Murau und Thalgau auf die Siegerplätze der jeweiligen Kategorien.

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Zum dritten Mal wurde heuer die Auszeichnung "Österreichs Klimaschutz-Gemeinde" verliehen. Am 18. Oktober 2010überreichten Umweltminister Niki Berlakovich, VERBUND-Vorstandsmitglied Ulrike Baumgartner-Gabitzer und Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer im Wiener Konzerthaus feierlich die grün umrandeten Ortstafeln mit dem Schriftzug "Österreichs Klimaschutz-Gemeinde 2010" sowie Preisgeld und Sachpreise an die drei Siegergemeinden Auersbach (Steiermark), Murau (Steiermark) und Thalgau (Salzburg).

"Ich will Österreich Schritt für Schritt in die Energieautarkie, die Unabhängigkeit von Energieimporten, steuern. Ziel ist Wertschöpfung und green jobs in unserem Land zu schaffen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Gemeinden sind dabei ganz wichtige Partner. Und, wie unser Wettbewerb zeigt, haben viele das Potenzial erneuerbarer Energieträger längst erkannt. Hinter allen Einreichungen der Gemeinden stehen Projekte, die beweisen, dass den Bürgerinnen und Bürgern der Klimaschutz ein wichtiges Anliegen ist", erklärte Umweltminister Niki Berlakovich bei der Preisverleihung.

Auch dieses Jahr konnten bei dem von VERBUND, Lebensministerium und Gemeindebund ausgeschriebenen Wettbewerb wieder innovative Projekte mit den Themenschwerpunkten Erneuerbare Energie und Energieeffizienz in drei verschiedenen Kategorien eingereicht werden. Das Spektrum reichte von technischen Maßnahmen bis zur Bewusstseinsbildung. Die Kategorie 1 umfasste Gemeinden mit weniger als 1.500 EinwohnerInnen, die zweite solche mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.500 und 5.000. Die Kategorie 3 richtete sich an Gemeinden mit mehr als 5.000 EinwohnerInnen oder Gemeindeverbände bzw. Regionen.

"Klimaschutz geht alle an. Das müssen wir - Unternehmen, Politik, Gemeinden und letztlich jeder einzelne - gemeinsam engagiert angehen. VERBUND leistet seinen Beitrag zur Umsetzung einer zukunftsgerichteten, auf Erneuerbaren Quellen und Effizienz fußenden Energiestrategie. Das ist entscheidend für eine positive Klimaentwicklung. Insofern ist es für uns nur logisch, dass wir an einem Strang ziehen und solche Initiativen unterstützen.", erläuterte Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Mitglied des VERBUND-Vorstands die Motivation des Unternehmens, diesen Wettbewerb zu unterstützen.

"Klimaschutz kann nur dann erfolgreich sein, wenn wirklich alle mitmachen. Die Gemeinden haben hier eine Vorbildfunktion zu erfüllen, wenn sie Initiativen setzen und Projekte verwirklichen, dann ist der Nachahmungseffekt in der Bevölkerung gewaltig. Unser Wettbewerb soll ermutigen und motivieren hier hartnäckig zu bleiben und die Anstrengungen zu vergrößern. Unser Klima braucht die Kraft und das Engagement der Gemeinden." betonte Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut Mödlhammer.

Engagierte Projekte im Wettbewerb um den Titel "Österreichs Klimaschutz-Gemeinde 2010"

Die qualitativ hervorragenden Klimaschutzprojekte wurden von einer hochkarätigen Jury, bestehend aus Umweltminister Niki Berlakovich, Ulrike Baumgartner-Gabitzer (Mitglied des VERBUND-Vorstands), Univ. Prof. Günter Brauner (TU Wien), Ingmar Höbarth (Klimafonds), Monika Langthaler (brainbows), Peter Molnar (Klimabündnis) und Bgm. Christoph Stark (Stadt Gleisdorf), bewertet. Die vom VERBUND gewidmeten Preisgelder und Sachpreise des Wettbewerbs "Österreichs Klimaschutz-Gemeinde 2010" wurden feierlich überreicht. Der erste Platz der jeweiligen Kategorie erhielt neben der grün umrandeten Klimaschutz-Gemeinde-Ortstafel 2.000 Euro plus ein VERBUND-Elektrofahrrad, der zweite 1.000 Euro plus ein VERBUND-Elektrofahrrad und der dritte Platz wurde ebenfalls mit einem VERBUND- Elektrofahrrad gewürdigt.

In der Kategorie "Gemeinde mit weniger als 1.500 Einwohnern" wurde die steirische Gemeinde Auersbach mit dem ersten Preis ausgezeichnet, die Marktgemeinde Großschönau (Niederösterreich) erreichte den zweiten Platz, der dritte Platz wurde der Gemeinde Lech am Arlberg (Vorarlberg) zugesprochen. In der Kategorie "Gemeinde mit 1.500 bis 5.000 Einwohnern" belegte die steirische Stadtgemeinde Murau den ersten Platz, zweite wurde die Marktgemeinde Kötschach-Mauthen (Kärnten), den dritten Platz sicherte sich die Gemeinde Hittisau (Vorarlberg). In der Kategorie "Gemeinde mit mehr als 5.000 Einwohnern" wurde die Salzburger Marktgemeinde Thalgau als "Österreichs Klimaschutz-Gemeinde 2010" ermittelt. Der zweite Preis ging an die Stadtgemeinde Hollabrunn (Niederösterreich) und Platz drei belegte die Stadt Graz (Steiermark).

Die Siegerprojekte aus Auersbach, Murau und Thalgau zeigen wie's geht

"Nachhaltiger Lebensstil Auersbach"

Öffentliche, unternehmerische und private Initiativen sorgen in der Gemeinde Auersbach für Vorbildwirkung in Sachen Klimaschutz. Auersbach zeigt, wie eine ganzheitliche und erfolgreiche Entwicklung möglich ist, wenn die Aspekte der Regionalität genutzt und ein respektvollerer Umgang mit den Ressourcen vorgelebt wird. So hat man in der Gemeinde Auersbach früh erkannt: "Je näher die Produktherstellung, desto kürzer der Transportweg". Neben demöffentlichen Verkehr werden daher besonders die regionalen Produkte gefördert. Dank verschiedener Betriebe und einem Biogaswerk ist Auersbach schon jetzt sowohl bei Strom als auch bei Wärme zu über 80 Prozent energieautark. Die Jury überzeugte vor allem die "Einbettung in ein Energiekonzept/-programm" und die "Regionale Einbettung" des Projekts.

Murau: "Gemeinde mit eigener Strom- und Wärmeerzeugung"

Die Gemeinde Murau hat ihre Stromerzeugung bereits in den letzten Jahrzehnten selbst in die Hand genommen. Mit dem Betrieb "Murauer Stadtwerke" gelang es nun in zwei Kraftwerken beinahe 100 Prozent des Murauer Strombedarfs aus Wasserkraft zu gewinnen. Der nächste Schritt erfolgt mit der Errichtung eines Nahwärmeheizwerkes. Alleöffentlichen Objekte der Stadtgemeinde, wie zum Beispiel Schulen, das Rathaus und gemeindeeigene Wohnhäuser, werden bereits jetzt mit Biomasse beheizt. Für das Winterhalbjahr ist ein Konzept mit Stromerzeugung aus Holzvergasung vorgesehen. Murau erhielt von der Jury vor allem für die "Energieeffizienz- und Emissionsreduktion" sowie die "Einbettung in ein Energiekonzept/-programm" die meisten Punkte in seiner Kategorie.

"Energie für Thalgau"

Thalgau hat sich klare Ziele gesetzt: Der Energieeinsatz soll innerhalb der nächsten 10 Jahre um 20 Prozent gesenkt und der Energiebedarf im Bereich Strom und Wärme zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Darüber hinaus sollen bestehende Möglichkeiten zur Eigenversorgung mit Erneuerbaren Energien genützt werden. Der Strombedarf der öffentlichen Gebäude und der Straßenbeleuchtung wird bereits mit Ökostrom bedient. Die Energieberatungsstelle der Gemeinde freut sich über den regen Besuch der Bevölkerung. In naher Zukunft sollen eine temporeduzierte Mischverkehrszone im Ortskern, ein Windpark am Lehmberg sowie eine Schnellbahnverbindung zur Stadt Salzburg entstehen. Das Projekt der Gemeinde Thalgau überzeugte besonders mit "Innovationsgrad und Innovationsförderung", "Übertragbarkeit und Vorbildwirkung" sowie "Energieeffizienz- und Emissionsreduktion".

Auf der Internetseite microsite.videostream4u.com/portal/41/Klimaschutzgemeind-2010 werden die 9 Preisträger-Projekte mit Kurzfilmen vorgestellt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /