Ein offener Brief zum Thema Atomkraft

Reaktion auf einen Leserbrief .."Kritik an Denkverbot"

Geschätzter Herr Adolf Wimmer!

Kritik an Denkverbot

Selten können mich heute Reaktionen von Ewiggestrigen noch aufregen.
Zu abgestumpft und desillusioniert bin ich im Laufe der Zeit geworden.
Herr Jochen Bendele ist einer der herausragendsten Journalisten in Kärnten und wenn er sich dem Thema Atomnutzung annimmt, dann kann man getrost von einer ausgewogenen Recherche ausgehen.

Engstirniges Denkverbot ist hier, völlig absurd zu kritisieren.
Wenn Sie die maroden AKW- von Bohunice und Temelin ansprechen, dann haben Sie insoferne Recht, dass sie eine Gefahr darstellen. Auch die Altreaktoren in Deutschland geben täglich Grund zur Sorge. Ihre Laufzeitenverlängerung pervertieren jedes Menschenrecht auf intakte Umwelt.
Doch selbst beim unfallfreien Betrieb von dem man wirklich nicht ausgehen kann, fallen solch ungeheure Mengen Atommüll an, die zB. im Salzstock von Asse (geplantes Endlager) deponiert werden. Die Profite bekommen Aktionäre, den Dreck wegräumen dürfen für Milliarden Summen, dann die Steuerzahler.
Aber wegräumen geht in Wahrheit nicht, wenn Uran und Plutonium noch Jahrhunderte strahlen.
Zudem ist Ihre Denkensart über alle Massen Demokratie-gefährdend.
Jedes Kernkraftwerk von solchen Dimensionen ist ein Sicherheitsfaktor der durch keine Haftpflichtversicherung der Welt gedeckt ist. Es gibt kein AKW das versichert ist, und Ihnen den möglichen Schaden (Verlust der Gesundheit, Verlust des Wohnortes, Eigentum etc…) ersetzen kann.
Halten sie sich das einmal vor Augen. Von einem Windkraftwerk oder einer Photovoltaikanlage wird dies alles jedoch eingefordert.
Daher werden solche AKW´s und selbst Gaskraftwerke strengstens bewacht.
Spazieren Sie als braver Steuerzahler frohen Mutes bei der Wache vorbei und gehen einmal den Reaktor oder Dampfkessel besuchen.
Sie werden verhaftet- wenn Sie es überhaupt überleben. Sie könnten ja gut als möglicher Terrorist erschossen werden.
Meine Photovoltaikanlage kann jeder zu den Betriebszeiten sowie bei Nacht, berührt und begutachtet werden.
Der letzte Zwischenfall in unserem Solarstromwerk (Taubenkot auf Glasfläche) blieb Wochenlang unentdeckt. Es bestand für die Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt Gefahr.

Jedoch wie eingangs erwähnt: Ich bin abgestumpft und desillusioniert.
Ich weiß, dass billiger Strom für Sie mehr zählt als Ihr Leben oder das meiner Kinder.
Ich weiß, dass Sie Ihre Angehörigen für einen Schleuderpreis an die Zukunft verkaufen würden, um es nur selbst ein bisschen besser zu haben.
Mein Vorschlag ohne Scheuklappen und ohne Denkverbot:
Stopfen sie so viel Plutonium und Uran wie möglich in sich hinein, und besuchen sie Irans Präsident Herrn Ahmadinedschad. Mit seiner neuen Langstreckenrakete wünsche ich Ihnen guten Flug ins unendliche Weltall!

Ihr Oliver Hromada
Obmann EUROSOLAR Kärnten


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /