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Slowakische Botschaft in Wien: ignorant gegenüber Atomkraftgegnern

Wiener Plattform „Atomkraftfrei“ protestiert gegen den Ausbau von Mochovce 3 + 4

Die Wiener Plattform ‘Atomkraftfrei’ setzt sich seit dem Unfall im Atomkraftwerk in Tschernobyl, also bereits seit dem 26. 4. 1986, für eine aktive Antiatompolitik in Österreich ein. Aus diesem Grund organisiert die Plattform immer wieder Unterschriftenlisten, Bürgerinitiativen, Politikergespräche, usw. um die Wichtigkeit dieses Themas zu unterstreichen.

Gerade wieder hat die große Anzahl von 209.269 ÖsterreicherInnen, die gegen den Ausbau des AKW Mochovce in der Slowakei unterschrieben haben, gezeigt, wie präsent der österreichischen Bevölkerung die Gefahr ist, die von einem AKW ausgehen kann.

Zum 24. Jahrestages dieses Unglücks hat die Wiener Plattform beim slowakischen Botschafter in Wien höflich um einen Gesprächstermin angesucht. Im Antwortbrief des 1. Botschaftssekretärs weist dieser jedoch jeglichen Zusammenhang der Reaktoren Mochovce 3 +4 und dem Unglücksreaktor in Tschernobyl zurück.


Originalzitat aus den Brief von Mag. Juraj Jesko vom 17.3.2010:

‘beim schlimmsten anzunehmenden Unfall in AKW Mochovce 3 und 4 wäre eine Evakuierung in dem Umkreis von 2 km notwendig (soviel zu den Aussagen, dass die Inbetriebnahme von AKW Mochovce 3,4 eine Gefahr für Wien und alle Nachbarländer darstellen würde). Wir waren und sind natürlich bereit, über Atomenergie zu sprechen, leider muss ich feststellen, dass wir bei manchen NGO´s an taube Ohren stoßen, was wahrscheinlich jedoch Gründe hat, die wir nicht beeinflussen können. Auch ich muss Ihre Aussagen bezüglich der sog. Sicherheitsmängel zurückweisen.Es tut mir aufrichtig leid, wenn Sie ein 9 Stunde lang dauerndes Hearing mit Top Experten aus der Slowakei und Italien als keinesfalls befriedigend bezeichnen.’

Aus diesem Grund ist der Botschafter leider nicht gewillt, der Wiener Plattform ‘Atomkraftfrei’ Ende April rund um den Tschernobyltag einen Termin zu gewähren.


Maga. Johanna Nekowitsch (Sprecherin der Wiener Plattform ‘Atomkraftfrei’) dazu:
‘Es ist unglaublich, dass es immer noch Menschen gibt, die keine Ahnung von dem Ausmaß des Unfalls in Tschernobyl haben! Nukleare Verseuchung lässt sich nicht nur auf einen Umkreis von 2 km beschränken. Tschernobyl ist Tausende km von Österreich entfernt und wir waren damals stark betroffen. Und das AKW Mochovce hat wie das AKW Tschernobyl kein Containment. Doch die slowakische Botschaft verschließt offensichtlich die Augen vor den möglichen Folgen eines atomaren Unfalls.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /