© Rene Wabel & Youtube
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Video: Knoflacher-Vortrag: Konsequente Verkehrspolitik gefordert

Präsentation von Prof. Dr. Hermann Knoflacher bei der Agenda 21, Wien Alsergrund. Wann werden weitere Schritte gesetzt?

Knoflacher stellte bei seinem Vortrag (siehe Videos am Ende der Seite) u.a. dar, dass nach 30 Jahren immer noch nicht das volle Konzept zur Fußgängerzone im ersten Bezirk umgesetzt wurde. Bisher wurde nur die Phase 1 umgesetzt. Die Vertreter aus der Politik scheuten bisher die Phase 2 umzusetzen.

Da Wien aber im internationalen Wettbewerb mit anderen Weltstädten steht, müssen demnächst allerdings Impulse zur weiteren Umgestaltung der Stadt Wien zur einer menschengerechten Stadt erfolgen. Seiner Aufzeichnungen zufolge existieren weltweit betrachtet derzeit in kleineren Städten viel größere Fußgängerzonen als in Wien.

Angesichts begrenzter Ressourcen sowie des Klimawandels, ist es verantwortungslos neue Autobahnen oder Tunnel (z.B. den Lobautunnel) zu bauen. Als positives Beispiel nannte er zum Beispiel die koreanische Stadt Seoul, wo der Bürgermeister eine Autobahn in der Stadt abreißen ließ, den öffentlichen Verkehr ausbauten und den Platz der Straße zum Wohle der Menschen umgestaltete und den Fluß ‘Cheonggye’ wieder zum Leben erweckte.

Knoflacher verwies auf die Möglichkeiten der Agenda 21 und, dass BürgerInnen gefragt sind ihr Wohnumfeld zu ihrem Wohle sowie unter den Gesichtspunkten schwindender Ressourcen umzugestalten. PolitikerInnen fehlt derzeit leider der Mut dazu. Allerdings, so die Auffassung von Knoflacher, könnten gemeinsam agierende BürgerInnen innerhalb von Agenda 21 Gruppen zu positiven Veränderungen beitragen.

Um Ideen zur Umgestaltung zu entwickeln sollten BürgerInnen z.B. sich an alten Fotos von Wiener Straßen ohne Autos orientieren, um entsprechende Konzepte zu autofreien Grätzel zu entwickeln. Parallel dazu sollte man auch Konzepte aus den 1970er Jahren für einzelne Bezirke verwenden. Dazu zählt z.B. auch ein Konzept für ein Radverkehrsnetz in Wien.

Angesichts aktueller Diskussionen teilte Knoflacher mit, dass Radfahrer langfristig zu lasten der Autos auf die Straße gehören. In Sachen Parken meinte er, dass es kein Parkplatzproblem gibt. Es gibt nur eine Reihe von Menschen, die nicht genug für den Parkplatz zahlen wollen.

Parken viel zu günstig

Zwischen 200 und 300 Euro pro Auto müsste z.B. das Parken pro Monat im 09. Bezirk kosten. Im ersten wären dies bis 500 Euro pro Monat.

Autos sollten dauerhaft in Sammelgaragen parken, die in vergleichbaren Abständen erreichtet werden, wie öffentliche Verkehrsmittel erreichbar sind. Parallel dazu müssen freiwerdende Fläche im Sinne menschengerechter Städte umgestaltet werden (Spielplätze, Platz für soziale Kontakte,...,) und Alternativen zum privaten Auto ausgebaut werden.

Mit der Umgestaltung werden die Grätzel auch wieder für die Nahversorgung attraktiver. Autos können nach wie vor sowie selbstverständlich vor dem Gebäude be- und entladen werden.

Inklusive Autofahrten der Geschäftsleute fahren pro Tag über 3000 Lieferfahrzeuge pro Tag in die Fußgängerzone des ersten Bezirks.

Video-Mitschnitt

Da Youtube eine Längen-Begrenzung der einzelnen Videos hat, wurden die Videos aufgeteilt:

Teil 1:


Teil 2:


Teil 3:


Teil 4:

Linktipps:

Hermann Knoflacher: Virus Auto. Die Geschichte einer Zerstörung
www.oekonews.at/wienvirtuell
http://english.seoul.go.kr/cav/att/chenggye.php
http://english.seoul.go.kr/gtk/news/news_view.php?idx=333
http://english.seoul.go.kr/gtk/news/news_view.php?idx=300
http://english.seoul.go.kr/gtk/about/nature.php?pidx=2&sub=2
http://english.seoul.go.kr/cav/att/walking2B.php?pidx=1
http://english.seoul.go.kr/cav/att/walking2A.php?pidx=1
www.streetfilms.org

Videotechnik by Gerd Maier



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GastautorIn: Rene Wabel für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /