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Ausbau AKW Mochovce: Katastrophenschutzübung für Wien nötig!

Oberösterreich rüstet sich bereits für atomaren Katastrophenfall im AKW Temelin

"Die Bundeshauptstadt Wien muss sich an Oberösterreich ein Beispiel nehmen und mit einer umfassenden Katastrophenschutzübung die WienerInnen auf den atomaren Katastrophenfall vorbereiten: Angesichts des Ausbaus des AKW Mochovce und der gravierenden Sicherheitsmängel (u.a. ist keine Schutzhülle für das AKW Mochovce vorgesehen!, das Reaktordesign stammt aus den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts) ist dringender Handlungsbedarf gegeben!", so die Sprecher von atomstopp_oberoesterreich, Roland Egger und Gabriele Schweiger.

"Wir sind froh, dass sich der zuständige Landesrat in Oberösterreich endlich bereit erklärt hat, einleitende Vorbereitungsarbeiten für eine landesweite Katastrophenschutzübung zu veranlassen. Die im Melker Abkommen mit Tschechien vereinbarten Sicherheitsnachbesserungen im Atomkraftwerk Temelin sind bis heute nicht vollständig gelöst worden: Gerade bei den zwei höchstsicherheitsrelevanten Punkten - hochenergetische Leitungen und Qualifikation der Sicherheitsventile - sind die internationalen Experten mit den von Tschechien präsentierten Lösungen unzufrieden. Und seit August 2008 läuft das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung für den Ausbau von Temelin um zwei weitere Atomreaktoren!", so Egger und Schweiger weiter.

Katastrophenschutzübung = der realen Gefahr ins Auge sehen!

"Bei der Forderung nach einer Katastrophenschutzübung geht es nicht - wie uns von manchen PolitikerInnen in der Vergangenheit unterstellt wurde - um billige Panikmache: Der realen Gefahr durch die grenznahen Atomkraftwerke MUSS ins Auge gesehen werden. Und es ist mit dem Schlimmsten zu rechnen.!", so Egger und Schweiger.

Wie eine Studie aus dem Jahr 2001 belegte, ist bei einem Atomunfall in Temelin auch mit einer Evakuierung der Landeshauptstadt Linz zu rechnen. Ein funktionierender Notfallplan für diese Größenordnung muss baldigst auf Durchführbarkeit getestet werden. Jedes weitere Zuwarten mit einer landesweiten Katastrophenschutzübung ist grob fahrlässig!

Kosten für Katastrophenschutzübung muss der Gefährder CEZ, ENEL, etc.übernehmen!

"Wir appellieren an die verantwortlichen PolitikerInnen in Wien, die Wiener Bevölkerung auf den atomaren Katastrophenfall vorzubereiten. Die Kosten für diese Schutzmaßnahmen sind jedenfalls dem Gefährder anzulasten: In Tschechien also dem Atomstromkonzern CEZ und in der Slowakei dem italienischen Mehrheitseigentümer ENEL! Es ist schwer verständlich, dass an Österreichs Grenzen ein Atomkraftwerk nach dem anderen gebaut wird, die ÖsterreicherInnen sich mit einer wachsenden Atomgefahr konfrontiert sehen und dann auch noch selber die Kosten für die Schutzmaßnahmen zu übernehmen haben!", so Egger und Schweiger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /