Wachstum durch Klimaschutz

12. Internationale Passivhaustagung zeigt den Weg

Darmstadt/Nürnberg - Nachhaltiger Klimaschutz kann die Kosten der Lebenshaltung senken und damit den Wohlstand mehren - das macht der Wachstumsmarkt "Passivhaus" deutlich. Energieeffizienz boomt - und das ist gut für die Umwelt, für den Geldbeutel der Verbraucher und auch für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung.


Rund 1.000 der weltweit führenden Wissenschaftler, Ingenieure und Architekten des energieeffizienten Bauens treffen sich im April 2008 zur 12. Internationalen Passivhaustagung in Nürnberg. Dass sie in die fränkische Metropole kommen, hat einen Grund: Insbesondere bei der energiesparenden Modernisierung von Wohnraum ist Nürnberg seit langem vorbildlich. Und gespart wird eine ganze Menge: Wird sorgfältig geplant und Wärmeschutztechnik nach den neuesten Erkenntnissen eingesetzt, so lässt sich der Heizenergieverbrauch regelmäßig auf etwa ein Zehntel des ursprünglichen Wertes senken; und damit auch die Heizkosten, worüber sich
insbesondere die Bewohner freuen.


Die 12. Passivhaustagung wird noch umfangreicher und stärker international geprägt als ihre Vorgänger werden. Knapp die Hälfte der insgesamt über 70 Vorträge beschäftigt sich mit dem Einsatz der Passivhaustechnik in aller Welt: Von Korea über Moskau, Oslo und Dublin bis Boston, Washington und Dallas. Auf das örtliche Klima angepasste energieeffiziente Lösungen auf der Basis des Passivhaus-Konzeptes erlauben Top-Ergebnisse: Energieeinsparungen auf ein nachhaltiges und dauerhaft bezahlbares Niveau sowie Bestwerte der Behaglichkeit im Sommer und im Winter.

Auf der Tagung zeigt sich auch das zunehmende Interesse von Politik und Wirtschaft an nachhaltigen Lösungen: Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee hat die Schirmherrschaft der Tagung übernommen, es spricht auch die parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth zu den Tagungsteilnehmern - die Eröffnung wird der bayerische Staatsminister Joachim Herrmann (Inneres) vornehmen. Warum die effiziente Energienutzung in der Europäischen Energiepolitik höchste Priorität hat, unterstreichen Referenten von der Internationalen Energie Agentur (Paris) und
"Intelligent Energy Europe" (IEEA). Das Europäische Parlament fordert in seiner Resolution von Ende Januar 2008, schon ab 2011 eine Energieeffizienz gemäß Passivhaus-Standard für ganz Europa verbindlich einzuführen.

Tatsächlich ist die Passivhaustechnik ideal dazu geeignet, den Verbrauch an fossilen Energieträgern radikal abzusenken . immerhin werden in Europa gut ein Drittel des Verbrauchs für das Beheizen von Gebäuden aufgewendet. Dies kann mit Passivhaustechnik auf ein nachhaltiges Niveau gesenkt werden, sowohl im Neubau, als auch bei jeder Erneuerungsmaßnahme an bestehenden Gebäuden.

Passivhaus-Komponenten auf der Ausstellung


Die eingesetzten technischen Komponenten sind gute Wärmedämmung, hochwertige Fenster mit Dreischeibenverglasungen, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und eine intelligente Technik für die immer noch vorhandene, aber sehr viel kostengünstigere Heizung. In allen diesen Technikbereichen ist Europa führend - die Komponenten werden regional hergestellt und vom Handwerk installiert - die Inlandswertschöpfung beträgt bei diesen Maßnahmen über 80%. Die Gesamtheit der Investitionen sind einzelwirtschaftlich rentabel: Es werden mehr Energiekosten und
weitere laufende Kosten eingespart als Zinsen und Tilgung zu zahlen sind. Für die regionale Wirtschaft entsteht so ein Wachstumsschub, bisher dem Wirtschaftskreislauf entzogene Mittel bleiben in der Region. Dass dies in der Praxis funktioniert, zeigt eine große begleitende Ausstellung in der der Nürnberg Messe, in der über 80 Aussteller
alle relevanten Komponenten des energieeffizienten Bauens zeigen.

Detaillierte Informationen unter www.passivhaustagung.de.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /