Der Weg zum UN-Klimabericht über erneuerbare Energien

In Lübeck diskutierten in der vergangenen Woche 120 Wissenschaftler aus aller Welt zum einen über den Einsatz von erneuerbaren Energien und zum anderen über die politischen Weichenstellungen, die notwendig sind, damit die neuen Techniken Fuß fassen

Lübeck - Veranstaltet wurde die Tagung des Weltklimarates IPCC von Professor Dr. Hohmeyer, Universität Flensburg und seinen Mitarbeitern.
Die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC, waren in den vergangenen Monaten ein gesellschaftliches Thema. Was der UN-Klimarat an Publikationen herausgibt, gilt als gesicherter Wissenstand der weltweiten Forschung. Dafür sorgt auch ein bis ins Letzte gegliederter Abstimmungsprozess, der über Monate, ja Jahre dauern kann. Wissenschaftler und Politiker diskutieren und streiten über jedes Komma, über jedes Wort, das in den Berichten steht. Der gesicherte Stand der Forschung lautet: Der Mensch verändert durch die Art, wie er wirtschaftet, wie er Energie erzeugt, das Klima der Erde.

Kohlendioxid wird als Treibhausgas angesehen, das die Atmosphäre aufheizt und dessen Ausstoß vermieden oder stark reduziert werden sollte. In der Tagung, die in Lübeck vom 21. bis 25. Januar stattfand, ging es um zum zwei Fragen: Welche Techniken gibt es heute, die saubere Energie erzeugen, die die Atmosphäre also so wenig wie möglich belasten? Und wie müssen die politischen Rahmenbedingungen gestaltet werden, damit die erneuerbaren Energien Fuß fassen. Das heißt, welche Gesetze muss es geben.

Die Tagung war nur ein erster Schritt auf einem langen Weg, der 2006 auf Mauritius begann und erst, so Prof. Hohmeyer, Ende 2010 enden wird mit einem Bericht über die Verwendung erneuerbarer Energien. Dieser Bericht gilt dann wieder als gesicherter Stand der Wissenschaft und wird allen beteiligten Nationen zur Verfügung gestellt. In Lübeck berieten die 120 Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Hohmeyer welche Themen dieser Bericht enthalten und in wie viele Kapitel er gegliedert werden sollte. Im April dieses Jahres entscheidet das IPCC in Budapest, ob der Bericht über erneuerbare Energien erstellt werden soll. Fällt die Entscheidung positiv aus, wird die Endfassung im November 2010 veröffentlicht. Da jedes Wort des Berichts diskutiert wird, findet bis zu diesem Datum ein umfangreicher, fest terminierter Abstimmungsprozess statt. Prof. Dr. Hohmeyer: "Obwohl das Datum der Veröffentlichung noch recht weit entfernt scheint, steht mein Wochen- und Tagespensum schon jetzt fest." Für den Volkswirt steht auch fest, dass mit heutiger Technik fossile Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle) ersetzt werden können. Solar- ,Biomasse und Windkraftanlagen könnten den Energiebedarf decken. Jedem UN-Mitgliedstaat steht, wenn es einen Endbericht 2010 gibt, das Wissen zur Verfügung, die benötigte Energie umweltfreundlich zu gewinnen.


Quelle: Institut für internationales Management Universität Flensburg


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /