Die Vögel übersiedeln ins Winterquartier

Seit einigen Wochen herrscht ein ständiges Kommen und Gehen in der Luft. Grund dafür ist der Umzug vieler Vögel in ihr Winterquartier.

Einige Langstreckenflieger sind schon seit Ende August unterwegs, um rechtzeitig im warmen Afrika anzukommen. Manche sammeln sich erst später, um den Winter im gemäßigten Klima der Mittelmeerländer zu verbringen. Und wieder andere kommen im Winter zu uns, weil es im hohen Norden noch kälter ist.

Besonders auffällig sind jene Arten, die sich zur ‘Reise’ in großen Schwärmen zusammenfinden. Schwalben, Stare oder Gänse bilden auch im Flug beeindruckende Erscheinungen. Die meisten Schwärme ziehen in artspezifischen Formationen nach Süden. Damit können sie Energie sparen und den anstrengenden Flug, der oft mehrere Tausend Kilometer weit ist, leichter und schneller bewältigen. Denn die lange Reise ist immer auch ein besonderes Risiko. Jungvögel, die das erste Mal mitziehen, sind oft noch zu schwach für den langen Flug. Aber auch auf der Reise selbst lauern viele Gefahren. Deshalb fressen sich vor allem Langstreckenzieher wie Schwalben, Nachtigall oder Neuntöter vor dem Zug Fettreserven an, um möglichst wenige Flugpausen machen zu müssen. Auch den Schlaf erledigen einige von ihnen vermutlich gleich im Flug. Während die eine Gehirnhälfte Pause macht, wacht die andere über Bewegung und Orientierung.

Die weitaus meisten Vögel machen sich aber allein auf den Weg. Sie starten völlig unbemerkt, manchmal sogar nachts.

Die ersten ‘Wintertouristen’

Während unsere Sommergäste die Heimreise antreten, treffen schon die ersten Wintergäste bei uns ein. Erlenzeisig und Bergfink wurden schon gesichtet. Sie verbringen den Sommer in Nordeuropa, der Bergfink dehnt sein Verbreitungsgebiet sogar bis nach Sibirien aus.

Viele unserer bekannten Gartenvögel zählen zu den Teilziehern. Von Rotkehlchen, Amseln, Buchfinken und Zaunkönig fliegt immer nur ein Teil in ein meist relativ nahes Winterquartier, die übrigen überwintern bei uns. Dabei kann sich das Hierbleiben durchaus positiv für die Reisemuffel auswirken. Wenn es nämlich einen milden Winter gibt, können die Daheimgebliebenen schon früh die besten Brutreviere besetzen.

Der NATURSCHUTZBUND Österreich bietet Interessierten auf seiner Website www.naturschutzbund.at umfangreiche Informationen zu unseren heimischen Vögeln, auf www.naturbeobachtung.at<7link> sind Sie aufgerufen zu melden, wenn die ersten Wintergäste bei Ihnen eingelangt sind.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /