EU: GVO-Ölraps zur Verwendung in Futtermitteln genehmigt

Gestern hat die Europäische Kommission die Einfuhr und gleichzeitig die Verarbeitung von gentechnisch verändertem Ölraps Monsanto GT73 in Futtermitteln freigegeben- massive Kritik aus Österreich

Der gegen Glyphosat-Herbizide resistente ‘GT73-Ölraps’ wird in den USA bereits in grossem Stil verwendet, ohne dass von schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit oder auf die Umwelt berichtet würden, teilt die Kommission in einer Aussendung mit, dies sei in wissenschaftlichen Untersuchungen belegt worden.
Die Genehmigung gilt auch auf für industrielle Verwendungszwecke. Ergänzend enthält die Genehmigung eine Empfehlung zu den Massnahmen, die ergriffen werden müssen, um Schäden für Gesundheit und Umwelt bei einer unbeabsichtigten Freisetzung von GT73 zu vermeiden. Öl aus GT73-Ölraps wurde bereits 1997 für die Verwendung in oder als Lebensmittel(n) in der EU zugelassen.
Mittels einer wissenschaftlichen Bewertung kam die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit zu dem Ergebnis, dass er so sicher wie herkömmlicher Ölraps sei. Der GT73-Ölraps ist nun bereits das dritte Produkt, das von der Europäischen Union auf der Grundlage der Richtlinie 2001/18/EG bewertet und genehmigt wurde.

Österreicher lehnen Gentechnik in Lebensmitteln ab

Als ‘falsches Signal’ und erneute ‘Entscheidung gegen die Bürgerinnen und Bürger Europas’ in Fragen der Gentechnik bewertete Umwelt- und Landwirtschaftsminister Josef Pröll den Beschluss über die Zulassung der Monsanto Rapssorte GT73. Auch wenn die Sorte nicht zum Anbau zugelassen sei, zeige dies erneut, wie unbeirrt die Kommission an ihrem Pro-Gentechnik-Kurs festhalte.

"Die zuständige Ministerin Rauch-Kallat muss umgehend tätig werden und ein Importverbot für den Gentech-Raps GT73 aussprechen," fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber. "Die Kommission musste schon einmal ihr Ansinnen, die nationalen Gentechnik-Importverbote aufzuheben, angesichts der qualifizierten Mehrheit im Ministerrat zurückziehen. Die Kommission wäre gut beraten, sich intensiver mit den Anliegen der europäischen Bevölkerung nach gentechnikfreien Lebens- und Futtermitteln sowie
gentechnikfreien Zonen auseinander zu setzen. Andernfalls droht ein massiver Vertrauensverlust", so Pirklhuber weiter.

Mit der Zulassung von GT73 ignoriert die EU-Kommission alle Warnsignale und setzt sich über die Mehrheit der Mitgliedsländer hinweg. Während die EU-Kommission vor dem US-Multi Monsanto auf die Knie fällt, muss Österreich standhaft bleiben und den Import von Gentech-Raps verbieten", übt auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace scharfe Kritik.

Wie eine vor kurzem veröffentlichte Studie des Focus Instituts aufzeigt, lehnt eine große Mehrheit der Österreicher Gentechnik bei Lebensmitteln. In der Umfrage sprachen sich 89 % der befragten Konsumenten gegen den Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln aus.






Wie eine nun veröffentlichte Studie des Focus Instituts zeigt, lehnt die Mehrheit der Österreicher Gentechnik bei Lebensmitteln ab


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /