Ölpreis hoch wie nie

Höchststand heute Mittag in New-York: 58,52 Dollar - wir sollten endlich reagieren! Eine Ansichtssache von Doris Holler-Bruckner

Der Ölpreis ist, wie in mehreren einschlägigen Medien und in den Börsenkursen zu lesen ist, fast auf 60 Dollar je Barrel: Ein Barrel (das sind 159 Liter) Rohöl kostete an der New Yorker Börse heute Mittag 58,82 Dollar, das sind 35 Cent über dem Kurs vom Freitag und mehr als einen Dollar über dem heurigen Preisrekord vom April.

‘Es geht auf die 60-Dollar-Grenze zu,’ so mehrere Börsenexperten. Ein Ende des Höhenflugs ist vorerst nicht in Sicht. Mehrere Gründe treiben den Preis hoch: Amerikanische Wirtschaftsexperten sind besorgt, dass die schon jetzt auf Volldampf laufenden US-Raffinerien nicht mit der steigenden Nachfrage Schritt halten können. Die Nachfrage steigt weltweit, nicht nur in den USA. Das China und Indien immer mehr an Rohstoffen verbrauchen und natürlich auch mehr Öl ist mittlerweile bekannt. Außerdem gibt es mehrere Turbulenzen: in Norwegen droht ein Arbeitskampf in der Ölindustrie, in Nigeria wurden einige Ölarbeiter entführt.

Europa wird von den höheren Ölpreisen härter getroffen, weil in den letzten Tagen auch der Euro an Wert verlor und damit der Einkauf vom in Dollar gehandelten Öl noch teurer wurde.

Fazit: Es wird täglich wirtschaftlicher, unabhängig vom Öl zu agieren. Wie das gehen soll? Gehen wir den Umstieg endlich an! Was wir brauchen, ist eine rasche Energiewende. Wir haben die Chance. etwas zu tun. Wir können uns gegenseitig im Preis überbieten oder weitere Kriege zulassen im Kampf um immer knappere nur regional vorhandene Ressourcen, die noch dazu um die ganze Welt gefahren werden. Oder wir können mit den nötigen Strukturanpassungen bei uns anfangen. Wir müssen weg vom absurden reinen Gewinndenken mit Wachstumsprozenten als Hauptkriterien. Eine Ökologische Gesamtbilanz soll Entscheidungskriterium sein. Die schon verbrauchten fossilen Energien sind für immer weg und verschmutzen noch dazu die Welt. Eine Folge: Klimaveränderungen, von denen auch wir betroffen sein werden bzw., wie Hochwasser und Dürre schon zeigten, schon bisher sind. Diese naturkatastrophen nehmen weltweit zu.

Die ungenutzte Sonnen- und Windenergie von gestern ist für immer verloren. Wir hätten schon gestern beginnen sollen. Können wir uns das jetzige System wenn wir einen Blick in die Zukunft tun überhaupt noch länger leisten?


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /