© Christian Holter - www.solid.at
© Christian Holter - www.solid.at

Solar forever - Visionen einfach umsetzen

Christian Holter, Geschäftsführer der Solid GmbH. in Graz, ist unser Held des Monats

Bereits 1990 erreichte Christian Holter mit seinem Solarhaus einen solaren Deckungsgrad zwischen 60 und 90%. Er ist auch mit verantwortlich für das weltweit erste Solar-Kühlsystem, das ohne 200%igem Backup funktioniert und serienreif ist.
Bekannt ist die Firma Solid, deren Gründer er ist, auch für die Errichtung der größten thermischen Solaranlage Österreichs (1407 m2) mit einer solaren Fernwärmeeinspeisung.

Oekonews: Sie sind Vorreiter im Erneuerbaren Energiebereich - welche Philosophie steckt dahinter?

Holter: Es gibt viele Bereiche, wo Erneuerbare Energien noch nicht verwendet werden. Für mich ist es wichtig, neue Segmente für die Erneuerbaren zu erschließen, neue Marktmöglichkeiten aufmachen zu können, neue Horizonte aufzuzeigen. Ich selbst entdecke immer wieder neue Nutzungsmöglichkeiten für Solarenergie, die mir vor wenigen Jahren noch nicht aufgefallen sind, und versuche dann, diese Ideen in die Umsetzung zu bringen.

Oekonews: Was treibt sie dabei an?

Wenn man an der Speerspitze ist, ist man besonders gefordert, muss exzellente Qualität von der ersten Idee bis zum Betrieb der Anlage liefern. Ein negatives Referenzprojekt kann eine Technologie für 3 bis 5 Jahre blockieren.
Wir werden heute noch mit Anlagen konfrontiert, die in Italien und Griechenland gebaut worden sind, vor 15 Jahren. Groß-Solaranlagen, die von der Konzeption verpfuscht waren, natürlich nicht von uns.

Oekonews: Wie groß ist die Solid GmbH jetzt?

Holter: Wir haben 15 MitarbeiterInnen.

Oekonews: Was tut man, um Bedenken auszuschalten?

Holter: Wir setzen auf Vertrauen, da muss man einfach mit den Leuten reden. Wenn die Bedenken in Ruhe besprochen worden sind, schafft man Vertrauen. Und Vertrauensbildung ist ein Prozess, der verdammt lang dauert. Daher ist es wichtig "Best Practice" Beispiele darzustellen.
Und wir übernehmen durch Betreibermodelle und garantierte Solarerträge oft das ökonomische Risiko, Das gibt dem Kunden Sicherheit und zeigt ihm, daß wir in die Technologie vertrauen.

Oekonews: Wie kann man so große, schwierige Projekte durchsetzen?

Holter: Je größer die Dimensionen werden, desto schwieriger wird's. Wenn es um eine private Solaranlage geht, kann ich jemanden an der Hand nehmen, und sagen: "Komm, schaun wir uns das an, so läuft das.
Wenn es aber um politische Dimensionen in einer Stadtplanung oder um ein Projekt in einem großen Unternehmen geht, sind 20 Leute bei der Präsentation dabei, und wenn die Angst haben, steht das Projekt erst einmal wieder. Das ist auch von den Strukturen manchmal sehr schwierig.

Oekonews: Wieso schafft die Firma solche Projekte?

Unsere Firmenqualität entsteht durch die Belegschaft. Jeder lebt die Philosophie mit. Es gibt bei uns keine "Stech-Uhr" - Personen, sondern Menschen, die erneuerbare Energie in den Mittelpunkt stellen und bereits sind, schwierige Projekte gemeinsam durchzustehen.

Oekonews: Haben Sie ein Lebensmotto/ oder : was ist ihre persönliche Motivation?

Ich liebe es, durch exaktes Überlegen und Abwägen die -scheinbar unüberwindlichen- Grenzen Stück für Stück auszudehnen und zu sehen, dass eigentlich viel mehr möglich ist, als man selbst anfangs glaubt.

Oekonews: Was wollen Sie in Zukunft im Bereich der erneuerbaren Energien noch erreichen?

Solarenergie zu einer weltweit genutzten und respektierten Energieform machen.

Oekonews: Vielen Dank für das Interview.

Bild: Größte Solaranlage Österreichs/Liebenau.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /