Waldviertler Energiestammtisch feiert 2. Geburtstag

Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 100.000 Euro verwirklicht

Gründung im August 2001

Seit dem Bau des AKW Zwentendorf ist der Widerstand gegen die Atomindustrie im Waldviertel besonders stark. Tschernobyl, geplante Atommüllendlager und grenznahe Atomkraftwerke wie Temelin haben die Grenzbevölkerung immer wieder veranlasst ihren Unmut über die Österreichische aber auch Europäische Energiepolitik zum Ausdruck zu bringen. Der Waldviertler Energiestammtisch wurde im August 2001 von 9 engagierten Waldviertlern gegründet, um zu zeigen, dass eine Energieversorgung auch auf Basis Erneuerbarer Energieträger möglich ist, sodass auf Atomkraftwerke und auf die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas verzichtet werden kann. Mehrere hundert Besucher kamen in der Zwischenzeit zu den regelmäßigen Treffen.

Monatliche Informationen und zahlreiche Projekte

Bei den monatlichen Informationsveranstaltungen wurde am Stammtisch bereits über Passivhäuser, Photovoltaikanlagen, Kleinwasserkraft, Elektroautos, Pflanzenöl, Biogas, Kläranlagen, Solarthermie und viele weitere Themen informiert und diskutiert. Dass beim Stammtisch aber nicht nur geredet wurde, zeigten bald die ersten Ökostromanlagen in Zwettl, Merkenbrechts, Amaliendorf, und Waidhofen/Th. Im Frühjahr wurde dann das bisher größte Projekt auf der Schuhwerkstatt in Schrems in Angriff genommen. Innerhalb eines halben Jahren konnte dort eine Photovoltaikgemeinschaftsanlage mit 9kWp Leistung installiert werden, die bereits Ökostrom ins Netz liefert. Außerdem wurden im Bezirk auch Elektroautos angekauft und viele weitere Impulse gesetzt, die insgesamt bereits ein Investitionsvolumen von 100.000 Euro übersteigen.

Energiefest zum Geburtstag

Der 2. Geburtstag und der Österreichische Solarpreis 2002, den der Stammtisch im Herbst von Eurosolar Austria erhalten hat, gaben natürlich Anlass, um im Stammlokal, dem ‘Platzhirschen’ ausgiebig zu feiern. Neben Biokuchen und Biobratwürstel gab es bei einem Gewinnspiel auch einen Anteilsschein der Schuhwerkstatt im Wert von 360 Euro und 300kWh Strom, sowie Wind-T-Shirts, eine Biolichtlampe, ein Stromspargerät und EVN-Kapperl zu gewinnen. Zahlreiche "Experten" und Atomgegner ließen sich diese Gelegenheit nicht nehmen und kamen zum Fest. Ideen für neue Projekte wurden an diesem Tag natürlich auch geboren, so dass der Stammtisch erwartungsvoll in die Zukunft blicken kann.

oekonews.at wurde präsentiert

Unmittelbar vor dem Stammtisch traf sich das Redaktionsteam von oekonews.at im Lothaus in Waidhofen/Th. um eine interne Schulung durchzuführen. Das Team, das aus Wien und Niederösterreich stammt, besuchte natürlich im Anschluss den Stammtisch und stelle die Website oekonews, die am 1. August 2003 ihren Betrieb aufgenommen hat, offiziell vor. Dabei wurde Franz Spreitz als neuer ‘Held der Woche’ entdeckt, er versorgt sein Haus nur mit Strom aus seiner Solarstromanlage und kann so auf den Bezug von Atomstrom und auf einen Netzanschluss verzichten.

Weitere Veranstaltungstermine findet man auch im Ökoterminkalender www.oekotermine.at


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