Herstellung von Photovoltaik–Produkten in Europa wird attraktiver
Pforzheim – Die steigende Nachfrage nach Photovoltaik, technologische Innovationen und sinkende Kosten machen die Herstellung von Photovoltaik–Produkten in Europa attraktiv – ebenso wie das vorhandene Know–how in Forschung und Maschinenbau sowie die aktuellen Probleme mit den weltweiten Lieferketten in der Corona–Pandemie. Auch wenn die Branche aktuell noch unter den Auswirkungen der Corona–Pandemie leidet, bauen europäische Unternehmen wie Meyer Burger und NexWafe derzeit Produktionen in Europa neu auf. Die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft, die Intersolar Europe, bietet 2021 erneut eine spezielle Ausstellungsfläche für den Bereich PV–Produktionstechnik und findet im Rahmen von The smarter E Europe vom 9. bis 11. Juni 2021 auf der Messe München statt.
Nach einem Einbruch der Auftragseingänge der Maschinenbauer aus der PV–Branche im zweiten Quartal 2020 sowie einem prognostizierten Rückgang der weltweiten Neuinstallationen um vier Prozent auf 112 Gigawatt (GW) im gesamten Jahr 2020 erwartet SolarPower Europe im Global Market Outlook (GMO) 2020–2024 für das kommende Jahr ein Wachstum um bis zu 34 Prozent. Daran ändert auch die Corona–Pandemie nichts: „Die Photovoltaik ist mittlerweile oftmals günstiger als andere Stromerzeugungstechnologien – und es wird von Jahr zu Jahr besser, da die Kostenreduktion beim Solarstrom weiterhin schneller verläuft als bei anderen Technologien“, sagt Michael Schmela, Executive Advisor, Head of Market Intelligence & Member of the Leadership Team, SolarPower Europe. In Europa werden bis 2023 jährlich neu errichtete Photovoltaikanlagen mit mindestens 30 GW erwartet. Dazu tragen auch die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Regierungsprogramme wie der European Green Deal und das EU Recovery Package bei.
Innovationen treiben Entwicklung voran
Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklungen sind Innovationen, besonders im Modul–, Zell– und Waferbereich. So ging die Entwicklung bei Solarmodulen von der Multi–Busbar–Technologie über Halbzellen–Module zu gekachelten oder geschindelten Modulen. Außerdem nahm neben der Watt–Zahl der Module auch die Wafergröße zu. Als nächster Schritt für noch mehr Effizienz gilt die Heterojunction–Technologie mit Zellwirkungsgraden von mehr als 25 Prozent, mit der die REC Solar EMEA GmbH in diesem Jahr den Intersolar Award gewinnen konnte.
Produktinnovationen und –optimierungen, die steigende Nachfrage und sinkende Produktionskosten sorgen dafür, dass Solarfirmen die Photovoltaik–Herstellung zurück nach Europa bringen. Initiativen und Zusammenschlüsse, etwa die „Solar Manufacturing Accelerator“–Initiative, zielen auf die Wiederansiedlung der Produktion in Europa und deren Weiterentwicklung ab. „Europa als Produktionsstandort ist attraktiv. Die Herstellung von Photovoltaik–Produkten ist hier ökologisch und ökonomisch sowie ohne Subventionen machbar“, sagt Dr. Jutta Trube, Vice Managing Director des Fachverbandes Electronics, Micro and New Energy Production Technologies (EMINT) beim Verband Deutscher Maschinen– und Anlagenbau (VDMA).
Meyer Burger und NexWafe bauen Produktion in Deutschland auf
So wird das Schweizer Unternehmen Meyer Burger eine Modulproduktion in Freiberg (Sachsen) und Bitterfeld–Wolfen (Sachsen–Anhalt) aufbauen und damit das ehemalige Solar–Valley Deutschlands wiederbeleben. Der Maschinenbauer wird zum Produzenten von Solarmodulen und –zellen. Die Produktion soll im ersten Halbjahr 2021 mit 400 Megawatt (MW) Solarzellen und 400 MW Solarmodulen starten. Bis 2026 ist ein Ausbau auf 5 GW geplant. Meyer Burger will einen Beitrag zum umweltfreundlichen Umbau der europäischen Industrie leisten und mittelfristig bis zu 3.500 direkte Arbeitsplätze schaffen. Die Fertigung in Europa reduziert zeitliche Lieferketten, Transportwege und damit den CO2–Ausstoss.
Und das ist nicht das einzige Vorhaben im ehemaligen Solar–Valley: In Bitterfeld–Wolfen will auch das baden–württembergische Unternehmen NexWafe preisgünstig Siliziumwafer, das bislang teuerste Bauteil der Solarmodule, in Massenproduktion herstellen. Das Startup hat ein Verfahren entwickelt, das den Siliziumverlust bei der Herstellung von Wafern um 90 Prozent reduziert. Das schont Ressourcen und spart Kosten ein. Bis 2026 soll die Produktionskapazität 15 GW betragen. Im Endausbau der Produktion sollen sich die Herstellungskosten der Wafer – verglichen mit den derzeit führenden asiatischen Produzenten – halbieren.
Auch andere europäische Player steigern die Produktion: So erhöht der norwegische Produzent von monokristallinen Siliziumblöcke und –wafer NorSun bis Jahresende die jährliche Produktionskapazität von derzeit 450 MW auf 1 GW, wodurch sich die Stückkosten um 30 Prozent reduzieren. NorSun plant bis 2024 eine Erweiterung der Produktion auf 4 bis 5 GW.
Photovoltaik–Produktionstechnik auf der Intersolar Europe
Lösungen und Produkte für die Photovoltaik–Produktion, für Automatisierungs–, Überwachungs– und Messtechnik werden auf der Intersolar Europe 2021 vorgestellt. Die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft bietet erneut eine spezielle Ausstellungsfläche für den Bereich PV–Produktionstechnik. Angesprochen werden soll damit nicht nur die PV–Branche: Auch Investoren aus der Energiespeicherbranche oder anderen Bereichen der Energiewirtschaft, die in neue Produktionskapazitäten und Firmen investieren, finden hier einen Überblick über die neuesten Prozesse, Technologien und Innovationen.
Die Intersolar Europe sowie die Parallelmessen ees Europe, Power2Drive Europe und EM–Power Europe finden vom 9. bis 11. Juni 2021 im Rahmen der Innovationsplattform The smarter E Europe auf der Messe München statt.
Auch die Batterieproduktion in Europa ist auf dem Vormarsch. In keiner anderen Weltregion wachsen die Produktionskapazitäten für Lithium–Ionen–Batterien so schnell wie in Europe. Bis 2030 wird der Anteil an der globalen Fertigung nach aktuellen Prognosen von derzeit rund 6 Prozent auf 16 bis 25 Prozent wachsen. Die ees Europe, Europas größte und internationalste Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, ist gemeinsam mit der Intersolar Europe, wie auch der Power2Drive Europe und der EM–Power Europe ein Teil von The smarter E Europe. Als Innovationsplattform für die neue Energiewelt bietet The smarter E Europe internationalen Akteuren die Gelegenheit, sektorübergreifende Potenziale und Geschäftsmodelle der neuen Energiewirtschaft zu nutzen.
„In Europa wird unter Berücksichtigung des Bedarfs von Photovoltaik für eine Sektorkopplung ein jährlicher Zubau von mehr als 100 GW schon ab dem Zeitraum zwischen 2025 und 2030 erwartet. Dies stellt eine beachtliche Marktgröße dar. Zudem hat die Corona–Krise ein Bewusstsein geschaffen, die Bedeutung lokaler Wertschöpfungsketten zu stärken, gerade im Zusammenhang mit den Plänen für grünen Wasserstoff. Dies und mehr kann die Renaissance einer PV–Produktion in der EU ermöglichen“, ergänzt Dr. Jutta Trube. Der VDMA bietet am 24.11.2020 ein Webinar zum Thema „PV–Renaissance in Europa“ an, in dem Vertreter der europäischen Photovoltaik–Industrie ihre Pläne vorstellen und den Aufbau von Wafer–, Zell– und Modul–Produktionen in Europa diskutieren. Weitere Informationen und die Anmeldung zum Webinar, finden Sie hier. Auch innerhalb der digitalen Veranstaltungsreihe „The smarter E goes digital“ finden Interessierte Angebote zur Photovoltaik–Produktionstechnik.
Nach einem Einbruch der Auftragseingänge der Maschinenbauer aus der PV–Branche im zweiten Quartal 2020 sowie einem prognostizierten Rückgang der weltweiten Neuinstallationen um vier Prozent auf 112 Gigawatt (GW) im gesamten Jahr 2020 erwartet SolarPower Europe im Global Market Outlook (GMO) 2020–2024 für das kommende Jahr ein Wachstum um bis zu 34 Prozent. Daran ändert auch die Corona–Pandemie nichts: „Die Photovoltaik ist mittlerweile oftmals günstiger als andere Stromerzeugungstechnologien – und es wird von Jahr zu Jahr besser, da die Kostenreduktion beim Solarstrom weiterhin schneller verläuft als bei anderen Technologien“, sagt Michael Schmela, Executive Advisor, Head of Market Intelligence & Member of the Leadership Team, SolarPower Europe. In Europa werden bis 2023 jährlich neu errichtete Photovoltaikanlagen mit mindestens 30 GW erwartet. Dazu tragen auch die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Regierungsprogramme wie der European Green Deal und das EU Recovery Package bei.
Innovationen treiben Entwicklung voran
Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklungen sind Innovationen, besonders im Modul–, Zell– und Waferbereich. So ging die Entwicklung bei Solarmodulen von der Multi–Busbar–Technologie über Halbzellen–Module zu gekachelten oder geschindelten Modulen. Außerdem nahm neben der Watt–Zahl der Module auch die Wafergröße zu. Als nächster Schritt für noch mehr Effizienz gilt die Heterojunction–Technologie mit Zellwirkungsgraden von mehr als 25 Prozent, mit der die REC Solar EMEA GmbH in diesem Jahr den Intersolar Award gewinnen konnte.
Produktinnovationen und –optimierungen, die steigende Nachfrage und sinkende Produktionskosten sorgen dafür, dass Solarfirmen die Photovoltaik–Herstellung zurück nach Europa bringen. Initiativen und Zusammenschlüsse, etwa die „Solar Manufacturing Accelerator“–Initiative, zielen auf die Wiederansiedlung der Produktion in Europa und deren Weiterentwicklung ab. „Europa als Produktionsstandort ist attraktiv. Die Herstellung von Photovoltaik–Produkten ist hier ökologisch und ökonomisch sowie ohne Subventionen machbar“, sagt Dr. Jutta Trube, Vice Managing Director des Fachverbandes Electronics, Micro and New Energy Production Technologies (EMINT) beim Verband Deutscher Maschinen– und Anlagenbau (VDMA).
Meyer Burger und NexWafe bauen Produktion in Deutschland auf
So wird das Schweizer Unternehmen Meyer Burger eine Modulproduktion in Freiberg (Sachsen) und Bitterfeld–Wolfen (Sachsen–Anhalt) aufbauen und damit das ehemalige Solar–Valley Deutschlands wiederbeleben. Der Maschinenbauer wird zum Produzenten von Solarmodulen und –zellen. Die Produktion soll im ersten Halbjahr 2021 mit 400 Megawatt (MW) Solarzellen und 400 MW Solarmodulen starten. Bis 2026 ist ein Ausbau auf 5 GW geplant. Meyer Burger will einen Beitrag zum umweltfreundlichen Umbau der europäischen Industrie leisten und mittelfristig bis zu 3.500 direkte Arbeitsplätze schaffen. Die Fertigung in Europa reduziert zeitliche Lieferketten, Transportwege und damit den CO2–Ausstoss.
Und das ist nicht das einzige Vorhaben im ehemaligen Solar–Valley: In Bitterfeld–Wolfen will auch das baden–württembergische Unternehmen NexWafe preisgünstig Siliziumwafer, das bislang teuerste Bauteil der Solarmodule, in Massenproduktion herstellen. Das Startup hat ein Verfahren entwickelt, das den Siliziumverlust bei der Herstellung von Wafern um 90 Prozent reduziert. Das schont Ressourcen und spart Kosten ein. Bis 2026 soll die Produktionskapazität 15 GW betragen. Im Endausbau der Produktion sollen sich die Herstellungskosten der Wafer – verglichen mit den derzeit führenden asiatischen Produzenten – halbieren.
Auch andere europäische Player steigern die Produktion: So erhöht der norwegische Produzent von monokristallinen Siliziumblöcke und –wafer NorSun bis Jahresende die jährliche Produktionskapazität von derzeit 450 MW auf 1 GW, wodurch sich die Stückkosten um 30 Prozent reduzieren. NorSun plant bis 2024 eine Erweiterung der Produktion auf 4 bis 5 GW.
Photovoltaik–Produktionstechnik auf der Intersolar Europe
Lösungen und Produkte für die Photovoltaik–Produktion, für Automatisierungs–, Überwachungs– und Messtechnik werden auf der Intersolar Europe 2021 vorgestellt. Die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft bietet erneut eine spezielle Ausstellungsfläche für den Bereich PV–Produktionstechnik. Angesprochen werden soll damit nicht nur die PV–Branche: Auch Investoren aus der Energiespeicherbranche oder anderen Bereichen der Energiewirtschaft, die in neue Produktionskapazitäten und Firmen investieren, finden hier einen Überblick über die neuesten Prozesse, Technologien und Innovationen.
Die Intersolar Europe sowie die Parallelmessen ees Europe, Power2Drive Europe und EM–Power Europe finden vom 9. bis 11. Juni 2021 im Rahmen der Innovationsplattform The smarter E Europe auf der Messe München statt.
Auch die Batterieproduktion in Europa ist auf dem Vormarsch. In keiner anderen Weltregion wachsen die Produktionskapazitäten für Lithium–Ionen–Batterien so schnell wie in Europe. Bis 2030 wird der Anteil an der globalen Fertigung nach aktuellen Prognosen von derzeit rund 6 Prozent auf 16 bis 25 Prozent wachsen. Die ees Europe, Europas größte und internationalste Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, ist gemeinsam mit der Intersolar Europe, wie auch der Power2Drive Europe und der EM–Power Europe ein Teil von The smarter E Europe. Als Innovationsplattform für die neue Energiewelt bietet The smarter E Europe internationalen Akteuren die Gelegenheit, sektorübergreifende Potenziale und Geschäftsmodelle der neuen Energiewirtschaft zu nutzen.
„In Europa wird unter Berücksichtigung des Bedarfs von Photovoltaik für eine Sektorkopplung ein jährlicher Zubau von mehr als 100 GW schon ab dem Zeitraum zwischen 2025 und 2030 erwartet. Dies stellt eine beachtliche Marktgröße dar. Zudem hat die Corona–Krise ein Bewusstsein geschaffen, die Bedeutung lokaler Wertschöpfungsketten zu stärken, gerade im Zusammenhang mit den Plänen für grünen Wasserstoff. Dies und mehr kann die Renaissance einer PV–Produktion in der EU ermöglichen“, ergänzt Dr. Jutta Trube. Der VDMA bietet am 24.11.2020 ein Webinar zum Thema „PV–Renaissance in Europa“ an, in dem Vertreter der europäischen Photovoltaik–Industrie ihre Pläne vorstellen und den Aufbau von Wafer–, Zell– und Modul–Produktionen in Europa diskutieren. Weitere Informationen und die Anmeldung zum Webinar, finden Sie hier. Auch innerhalb der digitalen Veranstaltungsreihe „The smarter E goes digital“ finden Interessierte Angebote zur Photovoltaik–Produktionstechnik.