GLOBAL 2000 kritisiert: Steiermark gibt grünes Licht für Antibiotika auf Apfelbäumen!
Wien – Scharfe Kritik übt GLOBAL 2000 an der gestern erfolgten generellen Freigabe des umstrittenen Antibiotikums Streptomycin für steirische Äpfel durch die Landwirtschaftskammer Steiermark. Streptomycin ist ein Antibiotikum, das beim Menschen zur Behandlung von Tuberkulose gebraucht wird. Durch die missbräuchliche Anwendung von Streptomycin im Obstbau drohen immer mehr Krankheitserreger des Menschen resistent zu werden. Deshalb wurde von Streptomycin–BefürworterInnen immer wieder betont, dieses Antibiotikum käme nur „im äußersten Notfall und nur, wenn die Witterungsbedingungen es erfordern" zum Einsatz. Umso verwunderlicher ist die heutige generelle Freigabe von Streptomycin, die sich auf die gesamten steirischen Apfelanbauflächen von mehr als 4000 Hektar erstreckt. Denn bereits vor einer Woche gab die steirische Landwirtschaftskammer für den gesamten Süden der Steiermark Feuerbrand–Entwarnung. In einer Aussendung hieß es: „Da die Blüte in den südlichen Teilen der Apfelanbaugebieten bereits abgeschlossen ist, dürfte die Feuerbrand–Gefahr in diesen Regionen überhaupt bereits gebannt sein.„
Die EU hat auf Empfehlung der Weltgesundheitsorgansiation WHO den Einsatz von Streptomycin im Obstbau bereits verboten. Dass die steirischen Obstbauern trotz des EU–weit bestehenden Verbots dennoch Streptomycin einsetzen können, wird durch ein gesetzliches Schlupfloch im österreichischen Pflanzenschutzmittelgesetz ermöglicht, der sogenannten „Gefahr im Verzug Zulassung„. Bleibt zu hoffen, dass die Apfelbauern aus freien Stücken auf den Einsatz der Antibiotika verzichten. Eine Motivation für den Verzicht könnte sein, dass sie nur ohne Anwendung von Streptomycin in den Genuss der Umweltförderungen des Bundes (ÖPUL) und auf die Vergabe des AMA–Gütesiegels hoffen dürfen. Außerdem erwarten sich die österreichische Lebensmittelketten Spar, REWE und Hofer von österreichischen Äpfeln und Birnen, dass sie ohne Antibiotika produziert wurden.
Die EU hat auf Empfehlung der Weltgesundheitsorgansiation WHO den Einsatz von Streptomycin im Obstbau bereits verboten. Dass die steirischen Obstbauern trotz des EU–weit bestehenden Verbots dennoch Streptomycin einsetzen können, wird durch ein gesetzliches Schlupfloch im österreichischen Pflanzenschutzmittelgesetz ermöglicht, der sogenannten „Gefahr im Verzug Zulassung„. Bleibt zu hoffen, dass die Apfelbauern aus freien Stücken auf den Einsatz der Antibiotika verzichten. Eine Motivation für den Verzicht könnte sein, dass sie nur ohne Anwendung von Streptomycin in den Genuss der Umweltförderungen des Bundes (ÖPUL) und auf die Vergabe des AMA–Gütesiegels hoffen dürfen. Außerdem erwarten sich die österreichische Lebensmittelketten Spar, REWE und Hofer von österreichischen Äpfeln und Birnen, dass sie ohne Antibiotika produziert wurden.
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