Gentechnik in Honig aus Augsburg gefunden
Augsburg – Das Verwaltungsgericht Augsburg stellte am 30. Mai fest, dass Honig mit Blütenpollen des gentechnisch veränderten Mais MON810 nicht verkehrsfähig ist.
Nun wurde dieser Pollen trotz der vom Gericht vorgesehenen Vorsichtsmaßnahme im Honig des Imkers Karl Heinz Bablok gefunden. Seine gesamte Jahreshonigernte war betroffen und wurde am 23. September in der Müllverbrennungsanlage Augsburg entsorgt.
Ob Imker Bablok den Schaden vom Anbauer, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, ersetzt bekommt ist ungewiß. Allein seine diesjährigen Analysekosten betragen EURO 746,73. Die Mehrkosten durch Abwanderung, Betreuungsaufwand der Völker, Entsorgungskosten für Honig und Met, sowie der entgangene Verkaufserlös und Ertragsaufall liegen nach erster Schätzung bei etwa EURO 10.000.–
"Imker und Bienen arbeiten das ganze Jahr. Landwirtschaft und Wildpflanzen brauchen uns für die Befruchtung. Ich begreife nicht, warum unserer Regierung die Gentechnik wichtiger ist als die heimische Natur. Wenn es so weitergeht höre ich mit den Bienen auf."
Bienen sammeln in einem Radius von 5km Nektar und bestäuben Blüten, ohne zu unterscheiden, ob sie gentechnisch verändert sind oder nicht. Das Verwaltungsgericht hatte entschieden, dass die Imker in der Umgebung der staatlichen Anbauflächen während der Maisblüte mit ihren Völkern abwandern müsse, um sich vor der Kontamination ihrer Produkte durch Genmais zu schützen. Bablok hatte seine Bienen zwar abtransportiert und vor der Maisblüte geerntet, aber zu seiner eigenen Überraschung waren noch Pollen des GVO–Anbaus vom Vorjahr in seinen Völkern.
"Wenn 2% des bayerischen Maisanbaus mit Gentechnik erfolgt, könnte dies wegen des großen Flugradius der Bienen und der relativ kleinen Anbauflächen dazu führen, daß sämtliche bayerische Imker davon betroffen sind", so Imkermeister Radetzki, der das Bündnis zum Schutz der Bienen vor Agro–Gentechnik vertritt. "Wir erwarten von der deutschen Bundesregierung, dass sie der Aufforderung des Bundesrates anläßlich der Verabschiedung des Gentechnikgesetzes folgt und für die Regelungen sorgt, die auch für Imker eine Koexistenz gewährleisten."
Quelle:
Bündnis zum Schutz der Bienen vor Agro–Gentechnik
– Mellifera e.V.
– Deutscher Berufs und Erwerbsimkerbund
– Demeter–Bund e.V.
– Bioland e.V.
– Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)
– Assoziation ökologischer Lebensmittel Hersteller (AÖL)
Weitere Info: www.bienen–gentechnik.de
Nun wurde dieser Pollen trotz der vom Gericht vorgesehenen Vorsichtsmaßnahme im Honig des Imkers Karl Heinz Bablok gefunden. Seine gesamte Jahreshonigernte war betroffen und wurde am 23. September in der Müllverbrennungsanlage Augsburg entsorgt.
Ob Imker Bablok den Schaden vom Anbauer, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, ersetzt bekommt ist ungewiß. Allein seine diesjährigen Analysekosten betragen EURO 746,73. Die Mehrkosten durch Abwanderung, Betreuungsaufwand der Völker, Entsorgungskosten für Honig und Met, sowie der entgangene Verkaufserlös und Ertragsaufall liegen nach erster Schätzung bei etwa EURO 10.000.–
"Imker und Bienen arbeiten das ganze Jahr. Landwirtschaft und Wildpflanzen brauchen uns für die Befruchtung. Ich begreife nicht, warum unserer Regierung die Gentechnik wichtiger ist als die heimische Natur. Wenn es so weitergeht höre ich mit den Bienen auf."
Bienen sammeln in einem Radius von 5km Nektar und bestäuben Blüten, ohne zu unterscheiden, ob sie gentechnisch verändert sind oder nicht. Das Verwaltungsgericht hatte entschieden, dass die Imker in der Umgebung der staatlichen Anbauflächen während der Maisblüte mit ihren Völkern abwandern müsse, um sich vor der Kontamination ihrer Produkte durch Genmais zu schützen. Bablok hatte seine Bienen zwar abtransportiert und vor der Maisblüte geerntet, aber zu seiner eigenen Überraschung waren noch Pollen des GVO–Anbaus vom Vorjahr in seinen Völkern.
"Wenn 2% des bayerischen Maisanbaus mit Gentechnik erfolgt, könnte dies wegen des großen Flugradius der Bienen und der relativ kleinen Anbauflächen dazu führen, daß sämtliche bayerische Imker davon betroffen sind", so Imkermeister Radetzki, der das Bündnis zum Schutz der Bienen vor Agro–Gentechnik vertritt. "Wir erwarten von der deutschen Bundesregierung, dass sie der Aufforderung des Bundesrates anläßlich der Verabschiedung des Gentechnikgesetzes folgt und für die Regelungen sorgt, die auch für Imker eine Koexistenz gewährleisten."
Quelle:
Bündnis zum Schutz der Bienen vor Agro–Gentechnik
– Mellifera e.V.
– Deutscher Berufs und Erwerbsimkerbund
– Demeter–Bund e.V.
– Bioland e.V.
– Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW)
– Assoziation ökologischer Lebensmittel Hersteller (AÖL)
Weitere Info: www.bienen–gentechnik.de