Focus auf Atomenergie gefährdet globale Energieversorgung
Die Internationale Energieagentur IEA hat in ihrem „World Energy Outlook 2006„ zwei Szenarien vorgestellt, die den Ausbau der Kernenergie bis 2030 beschreiben. Damit diese Szenarien Realität werden, müssten pro Jahr deutlich mehr neue Reaktoren gebaut werden als bisher.
Nach 40 Jahren intensiver Bemühungen und milliardenschweren Förderungen durch die öffentliche Hand ist heute der Anteil der Kernkraftnutzung an der Energieerzeugung bescheiden und beträgt lediglich zwei bis drei Prozent der Weltenergieversorgung. Das ist deutlich weniger, als die zehn bis 15 Prozent, die den Erneuerbaren zugeschrieben werden. „Es ist wenig wahrscheinlich, dass die Kernenergie innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte den von der IEA prognostizierten Aufschwung nehmen wird. Selbst wenn, dann könnte gerade einmal die heutige Kapazität gehalten oder bestenfalls leicht ausgebaut werden„, führen Jörg Schindler und Werner Zittel, Energieexperten am Bölkow–Institut im deutschen Ottobrunn, aus.
Auch in der Europäischen Union ist derzeit der Trend erkennbar, sich wieder vermehrt dem Ausbau der Atomenergie zuzuwenden. Jedoch sehen Schindler und Zittel auch hier nur eine weitere Sackgasse in punkto Versorgungssicherheit, da die Größe der Uranreserven eine weitere Begrenzung darstellt. Heute bekannte Vorräte können den steigenden Bedarf auf Dauer nicht decken und wären Schätzungen zufolge bis etwa 2050 erschöpft.
Darüber hinaus gibt es weitere Schwierigkeiten zu überwinden: Extrem hohe Investitionskosten aufgrund der langen Vorlaufzeiten, Sicherheitsrisiko im Normalbetrieb, Gefahr terroristischer Anschläge, Widerstände der Öffentlichkeit gegen neue Standorte und die ungelöste Endlagerungsproblematik. Jedes einzelne der angeführten Probleme stellt für sich eine enorme Hürde dar. Deren Summe macht es also äußerst unwahrscheinlich, dass der Atomenergie eine wichtige Rolle bei der Ablöse des Erdöls zukommen wird.
Im Gegensatz dazu besitzen die erneuerbaren Energien in Zukunft ein immenses Potenzial. Seit etwa 20 Jahren erreicht deren Markteinführung jährlich zweistellige Zuwachsraten. Es ist jedoch zu erwarten, dass die bald abnehmende Verfügbarkeit fossiler Ressourcen zunächst nicht durch ein entsprechend steigendes Angebot an Erneuerbaren ausgeglichen, aber auf jeden Fall zumindest abgefedert werden kann. Langfristig gesehen ist die vollständige Umstellung auf Wind, Wasser, Sonne, Biomasse & Co. jedoch grundsätzlich möglich – und im Hinblick auf CO2–Vermeidung und Klimaschutz sogar unumgänglich. Darüber hinaus bleiben als wichtigste „Energiequellen„ der kommenden Jahre die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Umstellung auf möglichst geringen Energieverbrauch. Nach Einschätzung von Jörg Schindler und Werner Zittel würden die nötigen Umstrukturierungsmaßnahmen ein bis drei Jahrzehnte in Anspruch nehmen, je nach Finanzkraft der jeweiligen Volkswirtschaften.
Autor: DI Roland Wallner/ Ökoenergie
Nach 40 Jahren intensiver Bemühungen und milliardenschweren Förderungen durch die öffentliche Hand ist heute der Anteil der Kernkraftnutzung an der Energieerzeugung bescheiden und beträgt lediglich zwei bis drei Prozent der Weltenergieversorgung. Das ist deutlich weniger, als die zehn bis 15 Prozent, die den Erneuerbaren zugeschrieben werden. „Es ist wenig wahrscheinlich, dass die Kernenergie innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte den von der IEA prognostizierten Aufschwung nehmen wird. Selbst wenn, dann könnte gerade einmal die heutige Kapazität gehalten oder bestenfalls leicht ausgebaut werden„, führen Jörg Schindler und Werner Zittel, Energieexperten am Bölkow–Institut im deutschen Ottobrunn, aus.
Auch in der Europäischen Union ist derzeit der Trend erkennbar, sich wieder vermehrt dem Ausbau der Atomenergie zuzuwenden. Jedoch sehen Schindler und Zittel auch hier nur eine weitere Sackgasse in punkto Versorgungssicherheit, da die Größe der Uranreserven eine weitere Begrenzung darstellt. Heute bekannte Vorräte können den steigenden Bedarf auf Dauer nicht decken und wären Schätzungen zufolge bis etwa 2050 erschöpft.
Darüber hinaus gibt es weitere Schwierigkeiten zu überwinden: Extrem hohe Investitionskosten aufgrund der langen Vorlaufzeiten, Sicherheitsrisiko im Normalbetrieb, Gefahr terroristischer Anschläge, Widerstände der Öffentlichkeit gegen neue Standorte und die ungelöste Endlagerungsproblematik. Jedes einzelne der angeführten Probleme stellt für sich eine enorme Hürde dar. Deren Summe macht es also äußerst unwahrscheinlich, dass der Atomenergie eine wichtige Rolle bei der Ablöse des Erdöls zukommen wird.
Im Gegensatz dazu besitzen die erneuerbaren Energien in Zukunft ein immenses Potenzial. Seit etwa 20 Jahren erreicht deren Markteinführung jährlich zweistellige Zuwachsraten. Es ist jedoch zu erwarten, dass die bald abnehmende Verfügbarkeit fossiler Ressourcen zunächst nicht durch ein entsprechend steigendes Angebot an Erneuerbaren ausgeglichen, aber auf jeden Fall zumindest abgefedert werden kann. Langfristig gesehen ist die vollständige Umstellung auf Wind, Wasser, Sonne, Biomasse & Co. jedoch grundsätzlich möglich – und im Hinblick auf CO2–Vermeidung und Klimaschutz sogar unumgänglich. Darüber hinaus bleiben als wichtigste „Energiequellen„ der kommenden Jahre die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Umstellung auf möglichst geringen Energieverbrauch. Nach Einschätzung von Jörg Schindler und Werner Zittel würden die nötigen Umstrukturierungsmaßnahmen ein bis drei Jahrzehnte in Anspruch nehmen, je nach Finanzkraft der jeweiligen Volkswirtschaften.
Autor: DI Roland Wallner/ Ökoenergie