Ernährung der Zukunft
Was findet man auf dem Teller der Zukunft? Wie sollte die Ernährung aussehen, damit Menschen in allen Weltgegenden satt werden können? Die Szenarien bewegen sich zwischen „Kunstfleisch„ und fleischarmen Qualitätsprodukten aus der Region. Beim Zukunftssymposium von "die umweltberatung" Ende November in Ziersdorf wird unter anderem die Ernährung der Zukunft ein Thema sein.
Hungersnot und Übergewicht
Worauf legt man den Fokus, wenn es um die zukünftige, globale Ernährung geht? Auf die Welthungerkrise, auf die dringliche Reduktion der Zahl von Hungernden, auf das Empowerment von Frauen, auf die Auswirkungen von Agrarsubventionen auf die „Länder des Südens„?
Laut den aktuellen Zahlen der UN–Ernährungs– und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hungern weltweit erstmals über 1 Milliarde Menschen, obwohl es eines der wichtigsten Milleniumsziele der Vereinten Nationen ist, bis 2015 den Welthunger drastisch zu reduzieren.
Gründe für den Hunger sind das Verteilungsproblem von Ressourcen und Nahrungsmitteln, lokale Krisenherde, Dürre sowie die globale Finanz– und Wirtschaftskrise.
Gleichzeitig sind die reichen Staaten der Erde mit einer wachsenden Anzahl an Übergewichtigen konfrontiert. Die Folgekosten und die Belastungen für das Gesundheitssystem sind enorm.
Laut den aktuellen Zahlen der UN–Ernährungs– und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hungern weltweit erstmals über 1 Milliarde Menschen, obwohl es eines der wichtigsten Milleniumsziele der Vereinten Nationen ist, bis 2015 den Welthunger drastisch zu reduzieren.
Gründe für den Hunger sind das Verteilungsproblem von Ressourcen und Nahrungsmitteln, lokale Krisenherde, Dürre sowie die globale Finanz– und Wirtschaftskrise.
Gleichzeitig sind die reichen Staaten der Erde mit einer wachsenden Anzahl an Übergewichtigen konfrontiert. Die Folgekosten und die Belastungen für das Gesundheitssystem sind enorm.
Zukunftstrends: Localivoren und Communitycooking
Ernährung – quo vadis? Wie sieht die Zukunft unseres Essens aus? Mag.a Julia Katzmann, Ernährungsexpertin von "die umweltberatung" wird beim Zukunftssymposium 2009, am 20. November in Ziersdorf, über Ernährungstrends referieren. „Die Menschen in den Industrienationen sehnen sich nach ‚handgemachten‚ Lebensmitteln. Woher die Produkte kommen und wie sie hergestellt werden, ist bei Kaufentscheidungen immer wichtiger. Frische, Regionalität und das Vertrauen in die Produktion (Bäuerinnen und Bauern aus der Gegend) sind wesentlich.„
Neben der Regionalität (Localivore) zeichnen sich laut Katzmann Trends ab, die uns zurück an den gemeinsamen Esstisch (Stichwort: „Communitycooking„) bringen, wo wir das Gefühl von Gemeinsamkeit und Zugehörigkeit, in einer Welt der Individualisierung und „Single–isierung„, erleben dürfen. Denn Essen und „sich ernähren„ ist weit mehr als nur Kalorienaufnahme. Es geht dabei um Geborgenheit, Wärme, Zuneigung und den gegenseitigen Austausch – Essen als soziales Event, wo Beziehungen geknüpft oder gefestigt werden.
Sehr imposant ist auch der Trend des „guerilla gardenings„. Da werden brachliegende Flächen im urbanen Raum von lokalen Aktivistinnen und Aktivisten mit Samen bestückt. Je nach Standort (hell oder schattig, trocken oder feucht) werden diverse Pflanzen gesät. Mancherorts werden auch Nutzpflanzen wie Kürbis oder Kartoffel angebaut, welche später geerntet und verkocht werden.
Neben der Regionalität (Localivore) zeichnen sich laut Katzmann Trends ab, die uns zurück an den gemeinsamen Esstisch (Stichwort: „Communitycooking„) bringen, wo wir das Gefühl von Gemeinsamkeit und Zugehörigkeit, in einer Welt der Individualisierung und „Single–isierung„, erleben dürfen. Denn Essen und „sich ernähren„ ist weit mehr als nur Kalorienaufnahme. Es geht dabei um Geborgenheit, Wärme, Zuneigung und den gegenseitigen Austausch – Essen als soziales Event, wo Beziehungen geknüpft oder gefestigt werden.
Sehr imposant ist auch der Trend des „guerilla gardenings„. Da werden brachliegende Flächen im urbanen Raum von lokalen Aktivistinnen und Aktivisten mit Samen bestückt. Je nach Standort (hell oder schattig, trocken oder feucht) werden diverse Pflanzen gesät. Mancherorts werden auch Nutzpflanzen wie Kürbis oder Kartoffel angebaut, welche später geerntet und verkocht werden.
Zukunftstrend: Analog–Lebensmittel?
Laut Prognosen der FAO wird sich in den nächsten Jahrzehnten die Nachfrage nach Fleisch verdoppeln. Doch kann soviel Fleisch überhaupt nachhaltig produziert werden? Nicht nur die Tiere benötigen Platz, sondern auch die Anbauflächen für die Futtermittel: Derzeit werden enorme Flächen für die Sojaproduktion (so genannte cash crops) als Futtermittel beansprucht, die der lokalen Bevölkerung nicht mehr zur eigenen Ernährung zur Verfügung stehen. Jedes dritte Korn der weltweiten Getreideproduktion wird zum Viehfutter.
Der niederländische Zellbiologe Bernard Roelen hat sich dieses Problems angenommen und züchtet mit seinem Team Fleisch im Labor. Kann dies die Antwort auf den Welthunger und die Methanbelastung der Atmosphäre durch Rinder sein? Heute würde ein derartiges Fleisch in Nuggetgröße rund € 60.000,– kosten. Neben dem Preis muss auch noch daran gearbeitet werden, die Geschmackskomponenten in das Fleisch zu bekommen und schließlich das Ganze an die Kundinnen und Kunden zu bringen, denn die Akzeptanz von Laborfleisches ist im Moment nicht gegeben.
Der niederländische Zellbiologe Bernard Roelen hat sich dieses Problems angenommen und züchtet mit seinem Team Fleisch im Labor. Kann dies die Antwort auf den Welthunger und die Methanbelastung der Atmosphäre durch Rinder sein? Heute würde ein derartiges Fleisch in Nuggetgröße rund € 60.000,– kosten. Neben dem Preis muss auch noch daran gearbeitet werden, die Geschmackskomponenten in das Fleisch zu bekommen und schließlich das Ganze an die Kundinnen und Kunden zu bringen, denn die Akzeptanz von Laborfleisches ist im Moment nicht gegeben.
Zukunftstrend: regional, saisonal, biologisch!
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass nicht nur aus Gesundheits– oder Klimaschutzgründen, sondern auch aus Gründen der Solidarität untereinander unsere zukünftigen Teller „grün„ sein sollten. „Grün„ im Sinne von viel Gemüse und wenig Fleisch. Entsprechend des Trends der „Localivoren„: Mehr Regionales am Teller, das der Saison entspricht!
Zukunftssymposium 2009
Die Ernährungs– und Konsumgewohnheiten der Zukunft stehen auch im Mittelpunkt des diesjährigen Zukunftssymposiums von "die umweltberatung".
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Liste der ReferentInnen umfasst:
– Dr. Eike Wenzel, Chefredakteur Zukunftsinstitut und Mitautor des Buches: "LOHAS: Bewusst grün – alles über die neuen Lebenswelten"
– DI Dr. Alfred Strigl, Geschäftsführer plenum – gesellschaft für nachhaltige entwicklung
– Mag. Michael Cerveny – ÖGUT Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
– Mag. Julia Katzmann – "die umweltberatung"
– DI Peter Obricht – Leiter der Abt. Umweltwirtschaft und Raumordnungsförderung des Amtes der NÖ Landesregierung
– VertreterInnen folgender zukunftsfähiger Unternehmen bzw. Organisationen: biohelp, Göttin des Glücks, Grüne Erde, gugler GmbH, LEIHRADL – nextbike, Sonnentor, Verein Miteinander Zukunft Bauen
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Liste der ReferentInnen umfasst:
– Dr. Eike Wenzel, Chefredakteur Zukunftsinstitut und Mitautor des Buches: "LOHAS: Bewusst grün – alles über die neuen Lebenswelten"
– DI Dr. Alfred Strigl, Geschäftsführer plenum – gesellschaft für nachhaltige entwicklung
– Mag. Michael Cerveny – ÖGUT Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
– Mag. Julia Katzmann – "die umweltberatung"
– DI Peter Obricht – Leiter der Abt. Umweltwirtschaft und Raumordnungsförderung des Amtes der NÖ Landesregierung
– VertreterInnen folgender zukunftsfähiger Unternehmen bzw. Organisationen: biohelp, Göttin des Glücks, Grüne Erde, gugler GmbH, LEIHRADL – nextbike, Sonnentor, Verein Miteinander Zukunft Bauen