Doppelt so viele CO2 Emissionen wie die Schweiz: Vier Indonesier:innen klagen Baustoffkonzern Holcim
Wien - Große Konzerne müssen nach wie vor nicht ausreichend Verantwortung für die Konsequenzen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeiten übernehmen - das zeigte ein Pressegespräch der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 unter dem Titel “Gesetze gegen das Untergehen” über die Klimaklage von vier Indonesier:innen gegen den Baustoffgiganten Holcim glasklar auf. Mit sieben Milliarden Tonnen CO2, die der Zementproduzent zwischen 1950 und 2021 freigesetzt hat, ist er für 0,42 % aller globalen industriellen CO2-Emissionen seit dem Jahr 1750 verantwortlich. Die Organisation WALHI (Friends of the Earth Indonesia) unterstützt nun gemeinsam mit dem Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche in der Schweiz (HEKS) vier Bewohner:innen der indonesischen Insel Pari dabei, Holcim auf anteilsmäßige Wiedergutmachung erlittener Klimaschäden zu klagen. Es ist einer der ersten Klimaklagen gegen einen Konzern und die erste Klage, bei der Betroffene aus dem Globalen Süden einen Konzern aufgrund bereits entstandener Schäden verklagen und Schadensersatz sowie Hilfe bei Anpassungsmaßnahmen und Emissionsreduktionen in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen fordern.
“Die Insel Pari ist eine der am stärksten von der Klimakrise betroffenen Inseln weltweit. Stärkere und häufigere Überschwemmungen durch den Anstieg des Meeresspiegels und veränderte Wind- und Meeresströmungen zerstören Häuser, führen zu verringertem Tourismus und vernichten die Lebensgrundlagen der Fischer:innen”, schildert Parid Ridwanuddin, Campaigner bei WALHI.
“HEKS unterstützt die vier Klagenden in ihren Forderungen an Holcim, weil es nicht sein kann, dass sie für die von Holcim wissenschaftlich zurechenbaren Schäden selbst aufkommen müssen. Es ist ungerecht, wenn Menschen im Globalen Süden auf den Schäden und Kosten sitzen bleiben, die Konzerne aus dem Norden verursacht haben”, erklärt Yvan Maillard Ardenti, Experte für Klimagerechtigkeit bei HEKS.
Für GLOBAL 2000 ist der Fall Holcim einer von vielen, denn weltweit, aber besonders im Globalen Süden, zahlen unzählige Betroffene der Klimakrise schon heute den Preis für die Profitgier großer Konzerne. “Der Fall Holcim zeigt, wie groß der Beitrag an historischen CO2-Emissionen von großen Konzernen ist. Ein einzelner Konzern hat zwischen 1950 und 2021 mehr als doppelt so viel CO2 ausgestoßen wie die gesamte Schweiz. Trotzdem ist es extrem schwierig, solche Konzerne vor Gericht zur Verantwortung zu ziehen und es gibt bisher keine Verpflichtung zur Emissionsreduktion”, kritisiert Anna Leitner, GLOBAL 2000 Expertin für Ressourcen und Lieferketten. “Wir fordern deshalb ein starkes EU-Lieferkettengesetz, das klare Klimaverpflichtungen verankert und Betroffenen in Zukunft den Zugang zu österreichischen und europäischen Gerichten erleichtert. Es sind Gesetze gegen das Untergehen, die für Klimagerechtigkeit sorgen, für die Bewohner:innen von Pari und alle, die schon heute unter den Folgen der Erderhitzung leiden.”
“Die Insel Pari ist eine der am stärksten von der Klimakrise betroffenen Inseln weltweit. Stärkere und häufigere Überschwemmungen durch den Anstieg des Meeresspiegels und veränderte Wind- und Meeresströmungen zerstören Häuser, führen zu verringertem Tourismus und vernichten die Lebensgrundlagen der Fischer:innen”, schildert Parid Ridwanuddin, Campaigner bei WALHI.
“HEKS unterstützt die vier Klagenden in ihren Forderungen an Holcim, weil es nicht sein kann, dass sie für die von Holcim wissenschaftlich zurechenbaren Schäden selbst aufkommen müssen. Es ist ungerecht, wenn Menschen im Globalen Süden auf den Schäden und Kosten sitzen bleiben, die Konzerne aus dem Norden verursacht haben”, erklärt Yvan Maillard Ardenti, Experte für Klimagerechtigkeit bei HEKS.
Für GLOBAL 2000 ist der Fall Holcim einer von vielen, denn weltweit, aber besonders im Globalen Süden, zahlen unzählige Betroffene der Klimakrise schon heute den Preis für die Profitgier großer Konzerne. “Der Fall Holcim zeigt, wie groß der Beitrag an historischen CO2-Emissionen von großen Konzernen ist. Ein einzelner Konzern hat zwischen 1950 und 2021 mehr als doppelt so viel CO2 ausgestoßen wie die gesamte Schweiz. Trotzdem ist es extrem schwierig, solche Konzerne vor Gericht zur Verantwortung zu ziehen und es gibt bisher keine Verpflichtung zur Emissionsreduktion”, kritisiert Anna Leitner, GLOBAL 2000 Expertin für Ressourcen und Lieferketten. “Wir fordern deshalb ein starkes EU-Lieferkettengesetz, das klare Klimaverpflichtungen verankert und Betroffenen in Zukunft den Zugang zu österreichischen und europäischen Gerichten erleichtert. Es sind Gesetze gegen das Untergehen, die für Klimagerechtigkeit sorgen, für die Bewohner:innen von Pari und alle, die schon heute unter den Folgen der Erderhitzung leiden.”