Erdgas-Emissionen: Die 3/4-Wahrheit der E-Control
Irrtum oder Trickserei, jedenfalls unsachlich
In Zeiten stark zunehmender Klimakatastrophen darf es keinen Millimeter Platz mehr für einen unsachlichen Umgang mit Emissionen geben.
Die E-Control ist stolz darauf, neben Strom auch für Gas eine Herkunftsdatenbank eingerichtet zu haben.
Dazu gibt sie an, Erdgasemissionen streng nach den Berechnungen des UBA (Umweltbundesamt des Staates Österreich) mit 201 g/kWh zu bewerten. Dies ist jedoch nur eine 3/4-Wahrheit.
e-control.at/gaskennzeichnung
In der UBA-Tabelle wird dieser Wert als "direkte" CO₂-Emission definiert. Doch die Tabelle geht weiter. Daneben sind nämlich die "indirekten" Emissionen mit 0,049 g/kWh (= +24,38 % von 201) verzeichnet und dann der tatsächliche Erdgas-Gesamtemissionswert von 0,249 g/kWh.
Zum Vergleich: Der direkte Emissionswert von "Grünstrom" ist 0,00 und der indirekte 0,014. Indem der indirekte Wert nicht berücksichtigt wird, ergibt sich ein Erdgasstromprivileg!
Sogesehen muss der Erdgasemissionswert auf 235 g/kWh (201 + 49 - 14) angehoben werden, wenn der für Grünstrom bei 0,00 verbleibt.
umweltbundesamt.at/co2mon
Fazit:
Der Emissionswert gehört umgehend an die Tatsachen angepasst. Von der staatlichen E-Control darf man das verlangen; oder etwa nicht?
Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at
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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /