Die Stromwende benötigt primär Flexibilität
Anpassungen des künftigen Strommarkdesigns dringend erforderlich
Das deutsche Wirtschaftsministerium hat ein erstes "Optionenpapier" zu einer Anpassung des Strommarktes an die Stromwende veröffentlicht.
Nachdem der deutsche Strommarkt umliegende Staaten entscheidend beeinflusst, wird Lesern in Österreich und der Schweiz wärmstens empfohlen, sich in diese vielleicht etwas sperrige, jedoch weitreichende Materie zu vertiefen:
Inzwischen hat der BEE (der deutsche Bundesverband Erneuerbare Energien e.V.) seine sehr interessante Stellungnahme publiziert, die mindestens zwei der sechs Optionen als nicht bis kaum geeignet bewertet, dem erneuerbaren Strom zu seiner maximalen Entfaltung zu verhelfen. Insbesondere die kostensenkende Wirkung von Ökostrom soll und muss berücksichtigt werden.
BEE-Präsidentin Simone Peter unterstreicht, dass die Optionen zum Strommarktdesign speziell auf die "Entfesselung von Flexibilitäten" hin umfassend zu analysieren und Schnellschüsse zu vermeiden sind. Es dürfe nicht zu Systembrüchen kommen, so ihre Einschätzung. Aber klar sei jedenfalls, wie sehr es an Flexibilität im aktuellen System mangle, so Peter weiter.
Für den BEE komme es darauf an, folgende Anreize in den Vordergrund zu stellen:
Dezentrale erneuerbare Flexibilitätsoptionen, auf Erzeugerseite von Bioenergie über Wasserkraft bis zu Geothermie, von Speichern und Sektorenkopplung sowie von verbrauchsnahen Flexibilitäten (Elektroautos, Wärmepumpen), die Überbauung von Netzverknüpfungspunkten zur effizienten Nutzung der bestehenden Netzinfrastruktur ist Notwendigkeit, die Umstellung der Absicherungssystematik von einer Zeit- auf eine Mengenabsicherung und es braucht mehr Flexibilität bei Photovoltaik-Kleinstanlagen.
Hier geht es zur detaillierten BEE-Stellungnahme, an deren Ende auch der Link zum "Optionenpapier" angeführt ist:
bee-ev.de/stellungnahme-zum-optionenpapier-strommarktdesign
Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at
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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /