Stipendien für Vermitteln des Klima- und Umweltnotstandes übergeben
Journalistinnen aus Graz, Wien und Hamburg erhalten finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit
Wien -ö Marie Anna Kermer sowie das Duo Anna Stockhammer/Katrin Fischer wurden am 10. September 2024 mit einem mit 5000 Euro dotierten Journalismus-Stipendium ausgezeichnet. Eine Jury aus Mitgliedern des Österreichischen Biodiversitätsrates und des Netzwerks Klimajournalismus Österreich hatte die Auswahl vorgenommen: Die Stifter, Norbert Mayr (M2plus) und Siegfried Igler (Neues Leben) überreichten die Auszeichnung. Zusätzlich stifteten die beiden Geschäftsführer der Projektpartner des Wohnquartiers MGG22 noch einen Anerkennungspreis, den Lucia Steinwender erhielt.
Bis Ende Juli erreichten für das erstmals ausgelobte Journalismus-Stipendium zur Vermittlung inmitten des Klima- und Umweltnotstandes 21 Einreichungen die Jury. Diese stammen sowohl von freien als auch von angestellten Journalist_innen aus ganz Österreich und Deutschland, allesamt mit Erfahrungen im Wissenschaftsjournalismus. Franz Essl, Biodiversitätsforscher an der Universität Wien und Mitglied der Jury seitens des Österreichischen Biodiversitätsrates: „Die eingereichten Recherchen zeichneten sich nicht nur durch qualitativ hochwertigen Journalismus, sondern auch durch fundiertes Fachwissen zur Klima- und Biodiversitätskrise aus. Genau diese Art von Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse wünschen wir uns.” Mitglied der Jury seitens des Netzwerks Klimajournalismus war u.a. Alicia Prager von der Tageszeitung DER STANDARD: „Die Auswahl ist uns nicht leicht gefallen, unter den Einsendungen waren viele sehr spannende Vorhaben. Die hohe Qualität zeigt uns, dass es großes Interesse an konstruktiver und innovativer Medienarbeit gibt.”
Preisträger_innen gekürt<
Marie Anna Kermer, freie Journalistin im deutschsprachigen Raum, überzeugte die Jury mit dem Vorhaben, auf der Biodiversitätskonferenz 2025 in Kolumbien die Ausgestaltung der 30×30 Ziele mitzuverfolgen und die Unterstützung beim Biodiversitätsschutz durch die Bevölkerung des artenreichen Gastgeberlands zur recherchieren.
Anna Stockhammer und Katrin Fischer von der Kleinen Zeitung in Graz punkteten mit einer gemeinsam eingereichten Rechercheidee zu den bereits direkt spürbaren Folgen des Klimawandels in der Südsteiermark, welche in den letzten Jahren stark von Überflutungen betroffen war.
Schließlich beurteilte die Jury die Einreichung von Lucia Steinwender als nahezu gleichwertig zu jenen der Hauptstipendiatinnen. Eine umfangreiche Recherche zum Lithiumabbau am Balkan soll die regionalen Probleme für die Biodiversität und die Bevölkerung aufwerfen. Nach Rücksprache mit den Stiftern konnte die Jury einen zusätzlichen Anerkennungspreis in Höhe von 2.500 Euro für diese Einreichung vergeben.
Stifter begeistert
Norbert Mayr und Siegfried Igler sehen ihre Initiative als gelungen an: „Dass es bei der ersten Ausschreibung derart viel Interesse gab, zeigt den großen Bedarf“, so Baumeister Ing. Igler von der Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft „Neues Leben“. Dr. Norbert Mayr, der Ideengeber des Stipendiums und Geschäftsführer der M2plus erklärt: „In der Klima- und Biodiversitätskrise braucht es konstruktiven und kritischen Journalismus, der Hintergründe ebenso wie Desinformation und Greenwashing aufzeigt bzw. unsere große Verantwortung im globalen Norden sowie die Dringlichkeit der ökosozialen Transformation einfordert. Vor fünf Jahren, am 26. September 2019, hat das österreichische Parlament den Klimanotstand ausgerufen. Eine Zweitdrittel-Mehrheit hat der Eindämmung der Klima- und Umweltkrise höchste Priorität zuerkannt, die Herausforderungen im Klima- und Artenschutz sind seitdem nicht kleiner geworden.”
Die Verleihung fand im Rahmen eines Presse-Briefings des Netzwerks Klimajournalismus zur Nationalratswahl 2024 statt. Katharina Kropshofer, Mitglied der Jury und des Netzwerks Klimajournalismus Österreich, freute sich: „Wir sind sehr froh über das Stipendium. Schließlich ist es unsere Aufgabe als Journalist_innen, die Dringlichkeit der Klima- und Umweltkrise auf klare und angemessene Art und Weise darzustellen.”
Quelle: Biodiversitäts-Hub Österreich
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /