© BMW Group/ Start  der Vorserienproduktion in Steyr
© BMW Group/ Start der Vorserienproduktion in Steyr

E-Motoren für die BMW Group aus Steyr

Erster Vorserienmotor der nächsten Generation läuft vom Band

Steyr - Das BMW Group Werk Steyr hat gestern die Vorserienproduktion des neuen E-Motors für die kommende Generation von E-Fahrzeugen der BMW Group in Betrieb genommen. Die rund einjährige Phase der Vorserienproduktion dient dazu, die Produktionsanlagen und den produzierten Motor auf Herz und Nieren zu testen, bevor sie für Kunden-Fahrzeuge hergestellt werden können. Damit ist die geplante Produktion genau im Zeitplan. Gemeinsam mit Werksleiter Klaus von Moltke schickten der Landeshauptmann von Oberösterreich, Thomas Stelzer, und der Bürgermeister von Steyr, Markus Vogl, den ersten Vorserien-E-Motor vom Funktionstest aus dem Prüffeld.

Ausbau des Standorts zu Kompetenzzentrum für E-Motoren der sechsten Generation

Die erstmalige Vorserienproduktion des E-Motors der nächsten Generation markiert zwei Drittel des zeitlichen Fortschritts in diesem Milliarden-Projekt. Klaus von Moltke: „Die BMW Group baut den Standort Steyr zu einem Kompetenzzentrum für E-Motoren in Entwicklung und Produktion aus – zusätzlich zur bestehenden Verbrenner-Technologie. Dafür investiert das Unternehmen vom Projektstart 2022 bis 2030 eine Milliarde Euro in den Standort Steyr. Damit stehen wir auf zwei stabilen Standbeinen.“

Künftig wird das BMW Group Werk Steyr alle Kernkomponenten der E-Maschine selbst herstellen und diese anschließend zu einem Gesamtantrieb montieren. Rotor und Stator bilden den rotierenden Kern. Das Getriebe übersetzt die Umdrehungen des Rotos in Bewegung der Achsen. Gesteuert wird all das vom Inverter – dem elektronischen Gehirn des Antriebs. Diese vier Komponenten sind kompakt in einem Gehäuse verbaut, das ebenfalls inhouse gefertigt wird.

Helmut Hochsteiner, Leiter der E-Motorenproduktion am Standort Steyr, führt den Projektfortschritt näher aus: „Im September 2022, genau vor zwei Jahren, haben wir mit dem Bau der neuen Halle für die E-Motorenmontage begonnen. Seither haben wir auch bestehende Flächen im Werk für die Rotor- und Stator-Fertigung vorbereitet. Von Jänner bis Juni diesen Jahres haben wir hier die Anlagen für das neue Produktionssystem aufgebaut. Das Projektteam konnte Mitte Juli erstmals die Anlagen für die Komponentenproduktion in Betrieb nehmen und mit der Vorserienfertigung von Rotor, Stator, Inverter und Getriebe beginnen. Heute finden diese Komponenten erstmals zusammen – zum ersten Vorserienmodell eines neuen E-Motors aus unserem Werk Steyr!“

Vorserienmodelle des E-Motors für Testläufe der neuen BMW Fahrzeuggeneration

Die Vorserienproduktion dient nicht nur dazu, die neuen Produktionsanlagen auf ihre Belastbarkeit und Zuverlässigkeit zu testen. Die in dieser Phase produzierten Vorserien-E-Motoren sind auch wesentlich für die Fahrzeug-Tests, die im Vorfeld zum Produktionsstart notwenig sind. „In der ersten Zeit starten wir mit nur rund 25 Motoren pro Woche. In den kommenden Monaten wird sich diese Stückzahl stetig erhöhen. So prüfen wir die neuen Anlagen, aber auch das neue IT-System, genauso wie unsere Qualitäts-Prüffelder auf ihre Belastbarkeit, bevor wir im Herbst 2025 mit der Serienproduktion der E-Motoren starten,“ erklärt Helmut Hochsteiner die nächsten Schritte.

Elektromotoren der sechsten Generation: Effizienz in einer neuen Dimension für die Neue Klasse

Die sechste Generation des E-Motors kommt erstmals in den Fahrzeugen der Neuen Klasse zum Einsatz. Josef Honeder, Leiter am Entwicklungsstandort Steyr: „Unterschiedliche Innovationen in Gesamtfahrzeug und Antriebstechnologie werden dazu führen, dass die Neue Klasse bis zu 30 Prozent mehr Reichweite und 30 Prozent kürzere Ladezeit im Vergleich zur aktuellen Fahrzeuggeneration erzielen wird. Unser Elektromotor aus Steyr trägt einiges dazu bei. Die Verbesserungen unserer bereits hocheffizienten E-Maschinen sind vor allem durch eine völlig neue Auslegung in puncto Mechanik und Elektromagnetik sowie durch den Einsatz einer neuen Halbleitertechnologie im Inverter – also im Gehirn des E-Motors – möglich.“

Im vormals reinen Diesel-Entwicklungszentrum in Steyr ist heute bereits ein überwiegender Teil des Personals für die E-Mobilität im Einsatz. Das Entwicklungszentrum wird deshalb konsequent umgebaut und es werden neue Prüfanlagen angeschafft. „230 Million Euro werden allein im Entwicklungszentrum bis 2030 für Elektromobilität investiert.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /