AUFGEDECKT: Beitrag von deutschen und französischen Leasingfirmen am E-Auto-Durchbruch gering
Gewinne sehr groß, Klimaverantwortung sehr klein
Die NGO Transport&Environment (T&E), hat under cover das Elektroauto-Engagement der sieben größten europäischen Auto-Leasing-Firmen in Frankreich und Deutschland untersuchen lassen.
Es handelt sich um ALD | LeasePlan, Alphabet/BMW Financial Services, Arval, Leasys, Mercedes-Benz Mobility/Athlon, Mobilize Financial Services und Volkswagen Financial Services.
Dabei stellte sich heraus, dass ihre Gewinne zwischen 2018 und 2022 um 59 % gestiegen, ihre Flotte aber nur um 5 % gewachsen sind.
Über das Geld, sprich die Investitionskraft, um die E-Mobilität voranzutreiben und das Klima gleichzeitig zu entlasten, verfügen die Firmen also im hohen Maße. Aber sie beraten Lesaingkunden bevorzugt pro Verbrenner (Diesel, Benziner, Hybrid) - in Frankreich noch stärker als in Deutschland.
Wie T&E ebenfalls recherchiert hat: Keine der untersuchten Leasingfirmen hat bislang ein Ausstiegsdatum für umweltschädliche Verbrenner festgelegt. Für den Sektor besteht also noch viel Luft nach oben, lässt sich die Untersuchung zusammenfassen.
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Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at
PS: In Österreich sieht der Markt etwas anders aus. Im Vorjahr stieg der Leasinganteil beim Fuhrparkmanagement auf 917 Millionen Euro. Maßgeblich dazu beigetragen hat, so der Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften "die starke Nachfrage nach Elektromobilität". Gerade Elektroautos werden "zum überwiegenden Teil via Leasing finanziert". So berichtete die Raiffeisen Leasing über einen Elektroanteil von 51,1% der heuer neu von der Raiffeisen Leasing zugelassenen Firmenfahrzeuge, und bei LEASEPLAN waren 2022 60% der Top 10 Firmenautos vollelektrisch. Auch Firmen wie INSTADRIVE mit Gesamtpaketen oder VIBE mit Elektroautoanteil treiben das Thema voran.
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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /