© Sly auf Pixabay
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AKW PAKS Erweiterung: Atomkraftwerk au einer Erdbebenbruchlinie muss verhindert werden

Grünes Licht für russisches AKW-Neubau-Projekt ist nicht nachvollziehbar

Wien - Laut ungarischem Außenminister Péter Szijjártó hat Ungarn von der Europäischen Kommission "Grünes Licht" bekommen für den Bau der zwei neuen Blöcke des Kernkraftwerkes im ungarischen Paks. „Bei dieser Entscheidung frage ich mich schon, ob die EU-Kommission nicht mindestens auf einem Auge blind ist. Bei diesem AKW-Neubauprojekt handelt es sich um ein weiteres russisches Projekt und damit macht man sich noch stärker von Russland abhängig. Das ist für mich nicht nachvollziehbar“, meint Martin Litschauer, Anti-Atomenergie Sprecher der Grünen.

Am 30. März 2022 hat die ungarische Atomaufsicht HAEA die Standortlizenz für den Bau von Paks II um weitere fünf Jahre verlängert. Ursprünglich ausgestellt 2017, galt sie nur bis Ende März 2022. Eine Voraussetzung für die Verlängerung war, dass sich keine neuen Erkenntnisse zur Standort-Eignung ergeben haben. „Die Atomaufsicht hat das Gutachten des österreichischen Bundesamtes zur Erdbebengefahr mit keinem Wort erwähnt. Stattdessen bezieht sie sich auf einen ungarischen Geologen, der die Region als erdbebensicher einstuft. Das ist ein klarer Widerspruch zu den Studien die uns vorliegen und greift viel zu kurz. Ich habe daher bei der letzten Nationalratssitzung einen Entschließungsantrag eingebracht, damit sich der österreichische Umweltausschuss mit den Erdbebenbruchlinien am AKW-Standort Paks beschäftigt“, erläutert Litschauer.

„Ich sehe die Kriterien für die Verlängerung der Standortbewilligung eindeutig verletzt. Die EU-kommission wäre jetzt am Zug, hier einzuschreiten und nicht ein russisches AKW-Projekt durchzuwinken", meint Litschauer und weiter: "Die ungarische Atomaufsicht kennt die Beschwerden Österreichs und die Gutachten zur Erdbebengefahr in Paks II. Sie hat die Lizenz trotzdem verlängert. Wenn die ungarischen Behörden hier ungestraft ihre Pflichten ignorieren und die Staatsanwaltschaft untätig bleibt, muss die EU einschreiten. Sie muss mit allem Mitteln ein Atomkraftwerk auf einer Erdbebenbruchlinie verhindern“, mahnt Litschauer.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /