© Samuel Faber pixabay / Hackschnitzel
© Samuel Faber pixabay / Hackschnitzel

Schärdinger: Heimische Biomasse statt Erdgas

Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist bei Schärdinger beschlossene Sache. Mit einem Biomasse-Heizwerk verzichtet man nun auch in Feldkirchen vollständig auf fossiles Erdgas.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führt Österreichs große Abhängigkeit von fossilem Erdgas vor Augen. Anstelle einer kurzfristigen Lösung, wie etwa dem Abtausch von Erdgas durch Erdöl oder andere, wenig nachhaltige Alternativen, setzt Schärdinger auf nachhaltige und regionale Lösungen. So beschäftigte man sich bereits vor dem Ukraine-Krieg intensiv mit Themen wie Energieeffizienz und alternativer Energieversorgung. Ein Weg, der sich bezahlt macht - die Energiewende ist mittlerweile umgesetzt und die Projekte nehmen den Regelbetrieb auf.

"Auch wenn Erdgas mittlerweile wieder etwas günstiger geworden ist, sind wir überzeugt mit unserem Ausstieg aus fossilen Energieträgern den richtigen Weg zu gehen. Versorgungssicherheit ist für uns als Lebensmittelhersteller von oberster Priorität. Und ganz ehrlich gesagt ist es uns als Genossenschaft natürlich lieber, wir zahlen heimische Waldbesitzer für Biomasse-Lieferungen als wir finanzieren Gaskonzerne und Angriffskriege", fasst Geschäftsführer Josef Braunshofer zusammen.

Rund 250 Mio. Liter Milch werden in Österreichs größter Käserei in Feldkirchen bei Mattighofen, jährlich von 85 MitarbeiterInnen verarbeitet. Aus dem Innviertel stammen so bekannte Käsesorten wie der Schärdinger Bergbaron, der Schärdinger Traungold oder der Schärdinger Mozzarella.

Durch die neue Biomasseanlage in Feldkirchen kann der bisherige Erdgasverbrauch von ca. 1,6 Mio. m³ Erdgas pro Jahr eingespart werden. Im neuen, hochmodernen Biomasse-Heizwerk sind sowohl der 3.800 kW Hackgutkessel als auch das Hackgutlager untergebracht. Der Brennstoffbedarf von fast 17.000 MWh/Jahr wird mit regionalem Hackgut gedeckt. Insgesamt können durch die Errichtung der Biomasseanlage zukünftig pro Jahr mehr als 4 Mio. kg CO2 eingespart werden. Das entspricht einer Einsparung von 32 Millionen Kilometer Autofahrten, was wiederum 800 Erdumrundungen entspricht.[1]

Diese Einsparung ist auch ein wichtiger Schritt, damit man die im Unternehmen selbst gestellten Klimaziele erreicht. Bis 2030 wird man, die bei der Verarbeitung der Milch entstehenden Treibhausgasemissionen um 40% reduziert haben. Ein Ziel, zu dem man sich auch mit dem Beitritt zur Science-Based-Target Initiative offiziell verpflichtet hat. Die Science-Based-Target Initiative ist eine globale Klimaschutzinitiative, die Unternehmen verschiedener Branchen dazu verpflichtet, wissenschaftsbasierte CO2-Einsparziele gemäß dem Pariser Klimaabkommen zu definieren. Diese Ziele und deren Umsetzung werden dabei unabhängig bewertet und extern validiert. "Mit dem Beitritt zur Science-Based-Target Initiative bekräftigen wir unser Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und schaffen größtmögliche Transparenz in Hinblick auf unsere Ziele und Maßnahmen", erläutert Geschäftsführer Josef Braunshofer.

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[1] Vgl. dazu [CO2-Monitoring von Personenkraftwagen (bmk.gv.at)]


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /