(Einen Funken) grüne Glaubwürdigkeit bewahren
Der ÖVP ist das Klima egal – Die Grünen müssen kündigen
Als die schwarz-grüne Regierung Anfang 2020 verkündet wurde, habe ich das Energiekapitel des Koalitionsprogramms gelesen. Die Inhalte und Fristen bringen eigentlich bereits klar zum Ausdruck, dass ja nicht zu viel Energiewende passieren dürfe.
Seither wirft man den Grünen vor, dass zu wenig für die Klimarettung geschieht: zu Recht. Sie verteidigen sich mit dem Argument: Ohne uns in der Regierung würde sich noch weniger bewegen. Damit haben sie auch absolut recht.
ABER: Klimakatastrophen nehmen rapide zu. Selbst doppelt so viele Klimarettungsmaßnahmen sind noch immer zu wenig.
Die unangenehme Wahrheit ist: Folglich sind beide Parteien auf ihre Weise völlig gescheitert, wenn es um Klimaschutz geht.
Die jüngste Rede "zur Zukunft der Nation" von Bundeskanzler Nehammer ist mit den Aussagen zum Thema Klima aber nun doch zu viel des Schlechten. KEINE einzige Maßnahme, die Klimaschutz voranbringt. KEIN Umbau, den wir wirklich dringendst brauchen. Nehammer kündigt an, sich bei einem möglichen EU-Gipfel gegen ein Verbot von Verbrennungsmotoren auszusprechen. Klimaaktivisten beschuldigt er, eine "Untergangsapokalypse" zu beschwören. Kein Wort kommt zum notwendigen Ausstieg aus Fossilen.
Global 2000 sieht eine „Bankrotterklärung Nehammers beim Klimaschutz“ und Greenpeace meint „Die Rede war eine Farce“. Die Fridays for Future haben mit einem spontanen Sitzstreik ebenfalls ein Zeichen gesetzt und meinen, dass der Kanzler die Klimakrise in seiner “Rede zur Zukunft der Nation” eiskalt ignoriert.
Nach diesen Aussagen müssten die mittlerweile Blass-Grünen der ÖVP die Zusammenarbeit auf der Stelle aufkündigen, wenn sie nicht künftig als durchsichtig wahrgenommen werden wollen. Oder ist es dafür bereits zu spät? Was meinen Sie?
Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at
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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /