© Kawita Chitprathak auf pixabay.com / Trinkwasser
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Geringe Niederschlagsmengen in Österreich

Die ÖVGW fordert von der Politik bei niedrigen Grundwasserständen einen Vorrang für die Trinkwasserversorgung.

Das Jahr 2022 war bereits von extremen Wettersituationen geprägt, die aber die Trinkwasserversorger ohne Einschränkungen bewältigt haben. Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) weist darauf hin, dass sich die enormen Investitionen in die Trinkwasserinfrastruktur in den letzten 20 Jahren bewährt haben.

Versorgungsicherheit ist gewährleistet

"Die Versorgung der Haushalte mit ca. 130 Liter Trinkwasser pro Tag muss unter allen Umständen gewährleistet werden - darauf sind die Trinkwasserversorger vorbereitet", sagt der Sprecher der Trinkwasserversorger ÖVGW-Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA. Die österreichischen Trinkwasserversorgungsunternehmen beobachten die klimatischen Veränderungen und die sinkenden Grundwasserstände sehr genau. "Durch bauliche Optimierung in der Infrastruktur und im Leitungsnetz konnte die Versorgungssicherheit erhöht werden. Wir sind auf die veränderten Bedingungen vorbereitet", so Nöstlinger.

Investitionen in die Trinkwasserversorgung

Die geringen Niederschlagsmengen des bisherigen Winters sind ein Alarmsignal und müssen dazu führen, dass in die Versorgungssicherheit weiter intensiviert wird. Daher begrüßt die ÖVGW, die von Bundesminister Mag. Norbert Totschnig zur Verfügung gestellte Sonderförderung in Höhe von 100 Millionen Euro für Investitionen in eine sichere Trinkwasserversorgung.

Forderungen der ÖVGW

"Der langjährigen Forderung der ÖVGW an die Politik, für den Krisenfall - verursacht durch sehr niedrige Grundwasserstände - vorzusorgen, kommt nun immer größere Bedeutung zu", so ÖVGW-Präsident Nöstlinger.

Die Forderungen der ÖVGW sind:

1. Die Trinkwasserversorgung muss im Krisenfall, verursacht durch niedrige Grundwasserstände, Vorrang haben vor konkurrierenden Wassernutzungen.
2. Rasche Ausstattung sämtlicher Grundwasserentnahmestellen mit Wasserzählern, damit eine echte Steuerung der Entnahmemengen in Krisensituationen möglich ist. Derzeit ist es nicht möglich genau festzustellen, welche Wassermenge pro Tag aus einem Grundwasserkörper entnommen wird.
3. Einen bewussten Umgang mit Trinkwasser in der Bevölkerung zu schaffen um die Versorgung mit Trinkwasser langfristig sicher zu stellen. Die Aufforderung eines Trinkwasserversorgers den persönlichen Wasserverbrauch einzuschränken, dient ausschließlich dazu, die Trinkwasserversorgung für die nächsten Wochen und Monate sicherzustellen. Eine Füllung von Badwannen und sonstigen Behältnisse zur Sicherung des Eigenbedarfs ist kein verantwortungsvoller Umgang mit Trinkwasser, sondern schwächt vielmehr die Versorgungssicherheit in der betroffenen Region.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /