© Klimarat Verein /Die Aufkleber-Aktion soll zum Umdenken bewegen
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Für Tempo 100: Weil Klimaschutz höchste Priorität haben muss

Die Bürger und Bürgerinnen aus dem Klimarat, die sich in einem Verein zusammengeschlossen haben, stellen sich mit einer Aufkleberaktion hinter die Wissenschaft.

Wien – Vor wenigen Tagen forderten Verkehrswissenschaftler:innen von TU Wien, BOKU und Universität Innsbruck in einem offenen Brief an die Bundesregierung eine Temporeduktion auf Österreichs Straßen. Die Mehrheit der österreichischen Autofahrer ist derzeit noch gegen Tempo 100 auf Autobahnen. Doch niedrigere Geschwindigkeit spart viel Energie ein und schont dadurch die Umwelt. Der Klimarat-Verein, der aus Bürgerinnen und Bürgern entstanden ist, die sich beim Klimarat, dem österreichischen Bürger:innenrat zum Thema Klimaschutz, bereits intensiv mit der Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen beschäftigt hat, weiß, wie notwendig engagiertes Handeln ist. Deswegen wurde eine Aufkleber-Aktion gestartet, um die Bürger:innen auf freiwilliger Basis dazu zu motivieren mitzutun und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Warum Tempo 100?

Der Spritverbrauch eines Autos steigt, wenn mit 130 km/h anstelle von 100 km/h gefahren wird um ca. 25%. Das hat auch der ÖAMTC in einer Testreihe nachgewiesen. und Studien des Umweltbundesamts zeigen ähnliches auf. Tempo 100 ist nichts Neues, auf Autobahnen in Tirol ist diese Beschränkung schon umgesetzt, im Rahmen des IG-L (Immissionsschutzgesetz-Luft).

Dies bedeutet, dass Tempo 100 eine einfache Maßnahme ist, um die Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig Geld zu sparen. Eine Reduktion des Tempos auf 100 km/h hat aber viele weitere Vorteile wie z.B. weniger Feinstaub, weniger Lärm, weniger Unfälle und somit weniger Verkehrstote und weniger Verletzte und letztendlich hilft diese Maßnahme auch dabei, Staus zu vermeiden, wodurch sich der Nachteil des Zeitverlusts relativiert. Übrigens beträgt der Zeitverlust bei der durchschnittlich in Österreich zurückgelegten Strecke von ca. 40 km/Tag nur etwa 5,5 Minuten – ist also überschaubar.

Warum soll man gerade im Verkehr Emissionen reduzieren?

Der Verkehr und im Speziellen der Individualverkehr sind jener Bereich wo die Emissionen nach wie vor steigen. Während man in allen anderen Sektoren bereits Reduktionen erzielt hat (wenn auch noch nicht in dem erforderlichen Ausmaß), so sind im Verkehrssektor die Emissionen gestiegen und haben alle anderen Einsparungen kompensiert, sodass im Endeffekt bisher keine nennenswerten Reduktionen von C02 erzielt werden konnten. Hier hat der Individualverkehr einen Anteil von fast 2/3 (63%) und der Güterverkehr von 1/3 (37%) .

Im Verkehrsbereich besteht also dringender Handlungsbedarf. Tempo 100 ist eine einfache, kostengünstige und rasch umsetzbare Maßnahme, eine die sofort wirkt. Noch wirkungsvoller sind Maßnahmen zur Vermeidung von Fahrten sowie Verlagerung auf umweltfreundlichere Mobilitätsformen wie Fahrrad und Öffis oder auch E-Autos.

Tempo 100 für‘s Klima – einfach tun. ☺
Die Aufkleber können HIER bestellt werden.

Vortrag Handlungsfeld Mobilität beim Klimarat:



Artikel Online geschaltet von: / neckamm /