© BMW Group / Gemeinsam für nachhaltigere Materialen im Automotive-Bereich
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Nachhaltige Materialen für das Auto der Zukunft

Leuchtturmprojekt: Konsortium entwickelt neue Konzepte zur Nutzung nachhaltiger Materialien

München - Forschungsinstitutionen und Unternehmen verschiedener Industriebereiche erarbeiten gemeinsam neue Vorgehensweisen zur Nutzung nachhaltiger Materialien. Kern des Konsortialprojektes „Future Sustainable Car Materials” (FSCM) unter Führung der BMW Group ist, innovative Prozessrouten und Materialkonzepte über große Teile der Wertschöpfungskette zu entwickeln.

Der CO2-Fußabdruck bei der Gewinnung von Materialien sowie bei deren Verarbeitung und Wiederverwertung soll durch eine nachhaltige Entwicklung von Werkstoffen gesenkt werden. Nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft gilt es, einen möglichst hohen Anteil an Sekundärmaterialien in den Kreislauf einzubringen, die deutlich weniger CO2-intensiv sind als Primärmaterialien. Ein Schwerpunkt wird auf Stahl und Aluminium liegen, die in der Produktion einen Großteil der CO2-Emissionen verursachen. Neben Recycling von Kunststoffen und Metallen stehen auch neuartige biobasierte Wertstoffe im Fokus.

BMW setzt bereits seit Jahren auf nachwachsende Rohstoffe bei der Fahrzeugproduktion. Nachwachsende Rohstoffe wie Naturfasern sind dabei nicht nur leichter als Alternativmaterialien, sondern sie gehen mit einem negativen Wert in die CO2-Berechnung ein, da sie in der Wachstumsphase CO2 aufnehmen und Sauerstoff emittieren. Auch Holz bietet als nachwachsender Rohstoff Potenzial für weitere Einsatzfelder im Automobilbau.

„Aktuell ist es besonders herausfordernd, Materialien aus verschiedenen Wertstoffströmen in einer gleichbleibend hohen Qualität für den Kreislauf bereitzustellen. Im Projekt werden Partner mit unterschiedlichen Kompetenzen in der Werkstoffentwicklung eng zusammenarbeiten, um hierfür Lösungen zu entwickeln“, sagt Martin Derks, Entwicklung Gesamtfahrzeug, Leiter Kunststoffe bei der BMW Group und Projektleiter von FSCM.

Synergieeffekte nutzen mit Catena-X

Das Projekt „Catena-X“ liefert neben einem einheitliches Datenformat für einen digitalen Fingerprint der Materialien auch eine Plattform für die kollaborative Zusammenarbeit. Davon soll auch das Konsortialprojekt Gebrauch machen. Das Projekt ist verbunden mit der europäischen Initiative "GAIA-X" und will das erste offene und kollaborative Daten-Ökosystem für die Automobilindustrie schaffen, indem es Hersteller und Zulieferer über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg miteinander vernetzt. Das ermöglicht leistungsfähigere Qualitäts- und Logistikprozesse, höhere Transparenz hinsichtlich der CO2-Reduzierung sowie ein vereinfachtes Stammdatenmanagement. So kann zum Beispiel bei der Fertigung von Hochvoltbatterien der reale CO2-Fußabdruck vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt dargestellt und optimiert werden. 18 Partner aus Forschung und Industrie arbeiten zusammen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /