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Windkraftausbau als Antwort auf die Energiekrise und die Teuerung

Große Chancen für die Erneuerbaren nach der Landtagswahl in Niederösterreich!

2022 war das Jahr der größten Energiekrise seit 50 Jahren. Auch die Bekämpfung der Klimakrise ist 2022 noch drängender geworden. Für den Ausbau der Windkraft in Niederösterreich hatte das Jahr aber wenig zu bieten und kommt auf dem Ausbauniveau von 2012 zu liegen. „Das Jahr 2023 könnte zum richtigen Windkraft-Turbo werden“, so Fritz Herzog, Obmann der IG Windkraft, und fordert: „Dafür müssen aber bereits 2023 die Flächen für die angekündigten 250 Windräder ausgewiesen und gleichzeitig über weitere Schritte und weitere Flächen nachgedacht werden. Dann kann das neue Jahr tatsächlich den Aufbruch in die Energie-unabhängigkeit und die große Chance für die Erneuerbaren bedeuten.“
IGW
2022 wurden 39 Windräder mit einer Leistung von 128 MW in Niederösterreich errichtet. Nachdem 10 Windräder abgebaut wurden, erhöht sich die Anlagenanzahl in Niederösterreich lediglich um 29 Windräder mit einer Leistung von 108 MW. Damit wurden nur knapp mehr Windräder ausgebaut als 2012. Während der Ausbau von 2012 bis 2014 mit der Neufassung des Ökostromgesetzes deutlich zunahm, zeigt der Blick über 2022 hinaus lediglich eine Seitwärtsbewegung, trotz des neuen Fördergesetzes (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz EAG). Erst 2025 könnte der Ausbau in Niederösterreich wieder stärker zunehmen. Dann können Projekte, die derzeit in Bewilligungsverfahren sind, nämlich frühestens errichtet werden. 2022 wurden die Bedingungen für das Repowering in Niederösterreich, also für den Ersatz alter Anlagen durch moderne Windräder, verbessert. Darüber hinaus wurden neue Flächen für 250 Windräder, mehr Personal für die Genehmigungsbehörden und eine Überarbeitung des Energiefahrplans angekündigt. Die Umsetzung steht aber noch aus. „Die Jahresbilanz der Windkraft 2022 zeigt deutlich, dass die Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau nach wie vor nicht optimal sind“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „2022 war das Jahr der wenigen Ankündigungen und nur ganz weniger Änderungen für die Windenergie. Der Ausbau der Windkraft in Niederösterreich konnte daher gar nicht beschleunigt werden und befindet sich auf dem Niveau von 2012. Eigentlich eine überraschende Bilanz, wo wir uns doch in der schlimmsten Energiekrise seit 50 Jahren befinden und die Klimakrise immer drängender wird.“

Geschwindigkeit bei Genehmigungen muss deutlich zunehmen

„In den letzten fünf Jahren ist der Windkraftausbau in Niederösterreich auf ein Sechstel zusammengeschrumpft. Davor hatten wir jährlich schon deutlich mehr Windräder errichtet“, so Moidl und fordert: „Diese Situation muss die zukünftige Landesregierung in Niederösterreich so rasch wie möglich ändern.“ Derzeit sind knapp 100 Windräder in Genehmigung. Frühestens 2025 werden diese Anlagen errichtet werden können, wenn die Genehmigungen schnell erteilt werden. „Nur brauchen wir jedes Jahr mindestens 100 genehmigte Windräder, um nur annähernd zu einer Ausbaurate zu kommen, die dem Klimaschutz und der Energiekrise gerecht wird. Wir reden also über mindestens eine Verdreifachung der derzeitigen Ausbaugeschwindigkeit“, so Moidl und Herzog ergänzt: „Es ist erforderlich, dass wie angekündigt bereits 2023 die neuen Flächen für 250 neue Windräder ausgewiesen werden, dami t die Planung derselben schnell beginnen kann. Klar ist aber auch, dass bereits jetzt über weitere Schritte und weitere Flächen für die Windkraft nachgedacht werden muss. Dann kann das neue Jahr tatsächlich zum Aufbruch in die Energieunabhängigkeit und zur großen Chance für die erneuerbaren Energien werden.“
Anteil Erneuerbarer an der Stromerzeugung gesunken
Der Stromverbrauch in Niederösterreich kann nach wie vor nicht mit niederösterreichischem erneuerbarem Strom gedeckt werden. 2021 ist der Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch sogar um -4,3 Prozent auf 85,2 Prozent gesunken. Die Windenergie kann einen Anteil von 29,6 Prozent abdecken. Ende 2022 erzeugen 762 Windräder mit einer Leistung von 1861 MW 4,3 Mrd. KWh Windstrom, so viel wie 1,2 Mio. Haushalte verbrauchen. 1.300 Personen sind derzeit in der Windbranche in Niederösterreich tätig.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /