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Kreativität als Schlüssel zur Wissenschaft: „Cultural Collisions“

Die TU Wien setzt mit Cultural Collisions ein neues Projekt um, um Schüler_innen zwischen 12 und 14 Jahren einen alternativen, kreativen und interdisziplinären Zugang zur Wissenschaft zu ermöglichen.

Komplexe Themen altersgerecht aufzubereiten und so auch Schüler_innen die Möglichkeit zu geben sich qualifiziert mit aktuellen Themen und Megatrends auseinanderzusetzen ist eine fordernde Aufgabe. Das auch noch in anregender Art und Weise umzusetzen umso mehr. Mit dem Projekt „Cultural Collisions“ geht die TU Wien einen neuen, auf den ersten Blick ungewohnten Weg, um Schüler_innen zwischen 12 und 14 Jahren einen alternativen Zugang zur Wissenschaft und Technik zu bieten.

Sehen, verstehen, weiterentwickeln

Das Dachthema „Klimawandel“ soll der jungen Zielgruppe nähergebracht werden. Aber nicht wie anzunehmen über Inputs für den Fachunterricht in Physik, Geografie oder ähnlichem, sondern in Kombination mit dem Kunstunterricht.

Dazu durchlaufen Schulklassen einen mehrstufigen Zyklus, der am 31. Jänner mit der Inspirationsausstellung „Klima und Stadt im Wandel“ gestartet ist. Kuratiert und realisiert wurde diese von Studierenden und Lehrenden der Fakultät für Architektur und Raumplanung. Die Mitmachausstellung (31.1.-2.2.) lädt zum Besuch von fünf Stationen ein, die von den Studierenden betreut werden. Zusätzlich werden Arbeiten der Künstler_innen Daniela Brill Estrada, Monica C. LoCascio und Rolf Laven gezeigt.

Ziel ist es, wissenschaftliche Inhalte in einer spielerischen, experimentellen Auseinandersetzung zu vermitteln, die in Folge im Unterricht individuell von den teilnehmenden Klassen künstlerisch weiterentwickelt werden. Begleitet wird das Semester von Expert_innen wie z.B. dem Technischen Museum Wien zum Thema Wissenschaftsvermittlung. Zusätzlich gibt es Workshops für die Schulklassen im mumok - Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, in denen das Thema Kunstvermittlung im Fokus steht. Am Ende des Schuljahrs bildet eine eigene Ausstellung der Schüler_innenwerke im mumok das Finale.

Vorbilder und Dialog

Das Konzept zu diesem international bereits erprobten Format stammt von Dr. Michael Hoch (CERN). „Der wichtige Teil des ‚SciArtEdu‘ (Science Art Education) Konzeptes ist es, dass die Schüler_innen, über den interdisziplinären Dialog und Diskurs einen kreativen Umgang mit komplexen wissenschaftlichen Themen erlernen und sich in Folge erlauben ihre Reflexionen mittels künstlerischer Arbeiten auszudrücken. Der direkte Kontakt zu echten Wissenschaftler_innen, aber auch zu Künstler_innen erlaubt ihnen sowohl die Arbeitsweise der Wissenschaft aber auch der Kunst kennenzulernen.“

Kurt Matyas, TUW-Vizerektor Studium und Lehre ergänzt: „Als TU Wien forschen und arbeiten wir unter dem Motto ‚Technik für Menschen‘. Wir wollen den Schüler_innen zeigen, dass Technik und Naturwissenschaften unglaublich viel kreatives Potenzial haben. Gleichzeitig wollen wir, dass sie ihr eigenes Potenzial entdecken und daraus vielleicht ein Ausbildungs- und Karriereweg wird“.

Starke Partner

Als Partner im Projekt sind neben dem TMW (Wissenschaftsvermittlung) und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (Evaluierung) auch das mumok (Kunstvermittlung) und die Pädagogische Hochschule Wien (Lehrer_innenausbildung, Schulkontakte) engagiert. Die Motivation aus der Lehrer_innenausbildung heraus ein solches Projekt zu unterstützen begründet Rolf Laven, Professor an der Pädagogischen Hochschule Wien: „Der Lehrbetrieb insgesamt ist im Umbruch, weshalb wir sowohl in der Ausbildung als auch im Lehralltag innovative Formate benötigen. In Projekten wie Cultural Collisions können wir mit unseren Schüler_innen Themen über Fächergrenzen hinweg bearbeiten. Das ist sowohl für Schüler_innen als auch Lehrende spannend und zeigt, dass sich der Blick über den Tellerrand lohnt“. Rolf Laven ist als freiberuflicher Künstler und Professor der PH Wien gleich in Doppelfunktion im Projekt engagiert.

Als weitere Expert_innenorganisation ist das mumok - Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien Projektpartner. „Die moderne und zeitgenössische Kunst beinhaltet die Möglichkeit bestehende Regeln und Konventionen in Frage zu stellen. Der ihr oft innewohnende transdisziplinäre Ansatz, den wir auch in der Kunstvermittlung verfolgen, stellt das verbindende Element in diesem Projekt dar. Das mumok ist ein Ort der Bildung und Kultur und ermöglicht es den Schüler_innen ihre kreativen Projekte zu realisieren und zu präsentieren“ so Benedikt Hochwartner, Kurator Kreatives Lernen, mumok.

Unterstützung mit Weitblick

Neue Formate bedürfen immer auch Unterstützer_innen, die die Vision teilen und aktiv Starthilfe leisten. Als Sponsoren und Fördergeberinnen für den Pilotdurchgang von Cultural Collisions setzen sich die Berndorf Privatstiftung und die PALFINGER AG ein. Das Engagement begründet Andreas Klauser, CEO, PALFINGER AG wie folgt: „Als weltweit führendes Technologieunternehmen unterstützt PALFINGER aus Überzeugung Initiativen wie ,Cultural Collisions', die bei Schülerinnen und Schülern das Interesse an technischen Berufen und MINT-Fächern wecken. Um die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft gemeinsam erfolgreich bewältigen zu können, braucht unsere Gesellschaft deutlich mehr junge, top-ausgebildete und motivierte Frauen und Männer. Ich freue mich, dass PALFINGER als Partner der TU Wien dazu beiträgt, jungen Menschen frühzeitig die spannenden Perspektiven technischer Berufe zu eröffnen“.

Die Ausstellung

Die Initialausstellung „Klima und Stadt im Wandel“ wurde von Studierenden und Lehrenden der Fakultät für Architektur und Raumplanung im Rahmen einer Lehrveranstaltung entwickelt und umgesetzt. Entstanden sind 5 Stationen, die durch die Werke von 3 externen Künstler_innen ergänzt werden.

Studierende:
- Station „Achtunddreißigquadratmeter“: Azra Makic, Elisabeth Gföllner, Eva-Maria Handler, Evlijane Cana, Franziska Müller, Gabriel Pouvreau, Melina Pluskovich
- Station „Hitzefrei“: Karoline Kladensky, Laurenz Katamay, Lorenz Paul Poppinger, Nicole Klaming, Paul Schneider, Robin Vlasak
- Station „Recht auf Mitsprache“: Chiara Huf, Cosima Sima, Jakob Hatter, Oliver Stöckigt, Simon Pfrogner, Verena Kößl
- Station „TetraPak-City Lab“: Andreas Dreznjak, Florian Aufreiter, Jan Martin Belzner, Larissa Hollub, Regina Caterina Manetta, Sophie Hauller, Stine Janning
- Station “Vom Sinn der Straße”: Anika Krenn, Jan Buchacher, Lena Puchner, Lynn Schintgen, Mario Litschauer, Odysseas Deutsch, Viktoria Anna Haag

Lehrende: Emanuela Semlitsch, Gesa Witthöft, Joana Krappweis, Katharina Tielsch, Michael Hoch, Rainer Steurer, Stefan Mayr, Theresa Schütz

Künstler_innen:
- Daniela Brill Estrada
- Monica C. LoCascio
- Rolf Laven: Die Installation "Floating Sculptures" und das zugehörige Mitmachvideo "Workshop Artistic Up-Down-Recycling" interagieren direkt im Eingangsbereich mit der Station der "TetraPak City-Lab".

www.tuwien.at/cultural-collisions


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /