© Steve Buissinne auf pixabay / Gas
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GLOBAL 2000 fordert von EVN Ausstiegsplan aus Gas

Umweltschützer:innen zeigen auf: 88 % der Niederösterreicher:innen wollen raus aus Gas, EVN darf nicht länger blockieren

Anlässlich der Hauptversammlung der EVN fordert die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 den Energieversorger auf, einen Ausstiegsfahrplan aus Gas zu entwickeln: "Wir fordern die EVN-Führung um Stefan Szyszkovitz auf, die politische und wirtschaftliche Blockadehaltung zu beenden und einen Ausstiegsplan aus Gas zu entwickeln. Die EVN hat viel für die Energiewende in Niederösterreich getan, doch das Festhalten am umweltschädlichen Geschäftsmodell mit Gas ohne Alternativkonzept ist nicht länger tragbar. Es ist jetzt an der Zeit umzudenken", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Eine repräsentative Umfrage von Integral im Auftrag von GLOBAL 2000 zeigt, dass sich 88 % der Niederösterreicher:innen vom Landesenergieversorger EVN einen Ausstiegsplan aus Gasheizungen wünschen. Nach Wien hat Niederösterreich mit mehr als 200.000 Gasheizungen den zweitgrößten Bestand in Österreich. Die EVN lehnt bisher den Umtausch auf alternative Heizsysteme ab und verweist darauf, dass in Zukunft grünes Gas durch die Gasleitungen fließen soll. Doch erneuerbares Gas ist knapp und teuer. Derzeit beträgt der Anteil von Biogas in unseren Gasnetzen 0,15 Prozent, selbst bei einer Vervielfachung kann nur ein kleiner Teil des derzeitigen Gasbedarfs abgedeckt werden. Die wichtigste Strategie ist daher Gasanwendungen zu reduzieren und Gasheizungen auf nachhaltigere Alternativen umzutauschen. "Es ist ein Märchen, dass wir einfach auf grünes Gas umsteigen können. Statt den Bürger:innen in Niederösterreich Sand in die Augen zu streuen, braucht es von der EVN einen umsetzbaren Plan, wie die Umrüstung von Gasheizungen auf klimafreundliche Heizsysteme für alle machbar und leistbar wird", fordert Wahlmüller.

Kritisch sieht GLOBAL 2000, dass sich die EVN nicht nur im eigenen Bereich gegen den Ausstieg aus Gasheizungen positioniert hat, sondern im Rahmen der Diskussion zum Erneuerbaren-Wärmegesetz politisch gegen die Energiewende interveniert und damit den Ausstieg aus Gasheizungen in ganz Österreich gefährdet. Weil die EVN-Führung damit auch politisch gegen die Erreichung von Klimazielen arbeitet und die Verringerung der Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland behindert, nimmt die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 bei der Aktionärsversammlung teil und bringt zwei Beschlussanträge dafür ein, den Vorstand und den Aufsichtsrat nicht zu entlasten. Sie sind ihrer Verantwortung den Niederösterreicher:innen gegenüber nicht ausreichend nachgekommen. Diese Beschlussanträge sind hier einsehbar und können von allen Aktionär:innen unterstützt werden. "Klimakrise, Teuerung und Energieversorgungskrise lassen sich am besten durch den raschen Ausbau erneuerbarer Energien, die thermische Sanierung von Gebäuden und die Umrüstung von Gasheizungen auf klimafreundliche Heizgeräte bekämpfen. Wir appellieren an die EVN-Führung um Stefan Szyszkovitz, die Energiewende konsequent zu unterstützen und dem Ausstieg aus Gasheizungen keine Steine mehr in den Weg zu legen", so Johannes Wahlmüller abschließend.



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / stevanov /