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Wasserstoff-Fake der Fossilbranche geht weiter

Über 80 % Ammoniak und ein bisschen Wasserstoff für LSG

Im Mai 2021 wurde ein Projekt bekanntgegen, das die Produktion von grünem Wasserstoff (H2) im Zentral-Oman vorsieht. Aus diesem soll jedoch primär Amoniak und etwas LSG (Liquified Sythetic Gas) mit Hilfe von abgeschiedenem CO2 aus Fossilanlagen hergestellt werden.

Am Projekt sind unter anderem OQ (früher Oman Oil Company), der ebenso staatliche Energieinvestor EnerTech aus Kuweit sowie neuerdings mit 35 % der Fossil-Multi Shell beteiligt.

Der Öffentlichkeit wird das Vorhaben als grüne H2-Poduktion im großen Stil (mittels Wind und PV), also als entscheidender Beitrag zur Klimarettung/Energiewende präsentiert. De facto jedoch solle der Output bei Vollbetrieb 10 Mio. t Amoniak und lediglich 1,8 Mio. t H2, verarbeitet zu LSG, betragen.

H2 für Europa aus Europa
Was das in Europa jenen sagt, die von der H2-Versorgung aus fernen Ländern träumen:
Fianziell-technisch ist selbst die Fossilbranche ist nicht in der Lage H2 im Großmaßstab zu transportieren, sondern muss Amoniak herstellen. Sollte daraus dann in Europa H2 extrahiert werden, verpasst man dem bereits hochgradigen H2-Import-Unsinn noch weitere Kosten.
Für die Fälle, wo H2 Erdgas ersetzen muss, weil die Grünstromnutzung technisch unmöglich ist, ist Weiterträumen angesagt? Nein, sondern lokale(!) H2-Produktion direkt am Fabriksstandort aus erneuerbarem Strom aus ganz Europa.
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Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /