© OpenClipart-Vectors
© OpenClipart-Vectors

Tschechisches Atommüll-Endlager soll 15 Jahre früher in Betrieb gehen

Betroffene Bürgermeister schlagen Alarm

Die Bürgermeister der Gemeinden rund um Hradek in der Region Jihlava schlagen Alarm. Das geplante Endlager für abgebrannte Brennelemente soll bereits im Jahr 2050 an einem der vier zuvor festgelegten Standorte in Betrieb gehen. Bereits im Frühjahr soll es neue Bohrungen zur Sondierung des Untergrunds in den Gemeinden geben.

Bei einem informellen Treffen mit dem neuen Direktor der Verwaltung der Lagerstätten radioaktiver Abfälle (SURAO wurden die Vertreter der acht betroffenen Gemeinden am Mittwoch über die neuen Pläne informiert. Der neue Direktor wurde Anfang Oktober bestellt, nachdem sein Vorgänger Prachar verhaftet worden ist.
Er teilte den Vertretern der Gemeinden mit, dass er den klaren Auftrag habe, den Prozess der Realisierung des Endlagers um 15 Jahre zu verkürzen, so dass die Anlage bereits 2050 betriebsbereit ist.

Den Bürgermeistern sind über diese Vorgehensweise schockiert und sprechen sich gegen diese Pläne aus. Sie wollen nun gemeinsam besprechen, wie der Kampf gegen das Endlager fortgesetzt werden soll. "Wir werden bald konkrete Schritte vorlegen, was wir dagegen unternehmen werden", soLubos Kliment, der Rechtsvertreter aller acht betroffenen Gemeinden.

Die Kosten für das Endlager, in dem tausende Tonnen abgebrannter Brennelemente aus den tschechischen Kernkraftwerken in einer Tiefe von rund 500 m dauerhaft gelagert werden sollen, sollen laut früheren Berichten rund 111 Milliarden Kronen betragen. Derzeit werden abgebrannte Brennelemente aus Atomkraftwerken in Zwischenlagern direkt an den Kraftwerksstandorten zwischengelagert.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /