© RitaE pixabay.com
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Studie: Mangelnde Kompetenz in gesunder und klimafreundlicher Ernährung

Wie die AOK-Familienstudie zeigt, ist das Wissen um gesunde und klimafreundliche Ernährung offenbar in Deutschland noch nicht in den Familien angekommen.

43 Prozent der Eltern verfügen über eine inadäquate oder problematische Ernährungskompetenz. Hierbei besteht ein Zusammenhang zur vermehrten Adipositas bei den Kindern. 38 Prozent der Befragten glauben sogar, dass eine klima- und umweltfreundliche Ernährung nicht gesund ist. Das Wissensdefizit spiegelt sich auch im Bedürfnis nach Hilfestellungen wider: 80 Prozent wünschen sich klare Vorgaben der Bundesregierung an die Lebensmittelindustrie, um die Auswahl der Lebensmittel nach Umwelt- und Gesundheitsaspekten zu erleichtern.

„Unsere aktuelle Ernährungsweise schadet unserer Gesundheit und dem Klima. Sie führt dazu, dass wir die Bewohnbarkeit unseres Planeten zerstören. Das hat schon heute massive Auswirkungen auf unsere Gesundheit“, sagt Dr. med. Martin Herrmann, Vorstandsvorsitzender von KLUG, Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit. Dies spiegele auch die AOK-Familienstudie wider. So schätzen 80 Prozent aller befragten Familien den Einfluss der Ernährung auf Klima und Umwelt als bedeutsam ein, was sich aber noch nicht auf ihr Handeln auswirkt.

Der Fleisch- und Milchkonsum in Deutschland ist weiterhin zu hoch. Fast 15 Prozent aller menschlichen Treibhausgasemissionen sind auf die Herstellung tierischer Produkte zurückzuführen – genauso viel wie der gesamte Mobilitätssektor an Emissionen verursacht. Der hohe Anteil an stark verarbeiteten Produkten, Zucker und rotem sowie verarbeitetem Fleisch in der Ernährung ist zudem mitverantwortlich dafür, dass immer mehr Menschen am Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen leiden. Auf der anderen Seite ist eine stärker pflanzenbasierte Ernährung mit mehr Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen der Weg zu mehr Gesundheit in den Familien – und schützt unseren Planeten.

„Die Klima- und Umweltkrise ist die größte Gesundheitsbedrohung unserer Zeit. Familien brauchen mehr Unterstützung – die Politik muss die Rahmenbedingungen verändern, um eine nachhaltige, gesunde Ernährung für alle zu ermöglichen. Wir müssen jetzt handeln, für die Zukunft unserer Kinder“, so Herrmann.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /