© Ruwad Al Karem auf Pixabay
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Stadtstraße, S1-Spange und Seestadt: Baukostenexplosion

Wesentliche Teile nicht genehmigt - Kostenexplosion absehbar

Der Sprecher der Umweltorganisation VIRUS, Wolfgang Rehm, teilt mit: "Diese Straße ist allein nicht funktionsfähig. Der zugehörigen S1- Spange samt wesentlichen Teilen der Anschlussstellen West und Ost fehlen vor allem wegen der Wiener Versäumnisse wesentliche Genehmigungen. Die Stadtstraße wird zum Fass ohne Boden".

Deren Baukosten hätten noch vor Baukostenexplosion und Inflationserhöhungen wegen des gesetzlich garantierten Bundeszuschusses von 231,5 Millionen Euro bereits bis zu 690 Millionen Euro betragen, nun plane man dem Vernehmen nach, sich vom Gemeinderat bereits den Nachschuss von weiteren 70 Millionen Euro genehmigen zu lassen. "Die ehemalige A23-Verlängerung ist von Ex-Ministerin Bures nach der Evaluierung 2010 in 2 Teile geteilt worden eben S1- Spange und die an Wien gewanderte Stadtstraße. Dafür gab es getrennte Verfahren, eine Alleinrealisierung eines der beiden Teile wurde aber niemals geplant und daher auch nie umweltgeprüft", so Rehm. Vor allem wegen Versäumnissen der Stadt Wien seien die Naturschutzverfahren zur S1 Spange noch offen, würden die Projekte ergänzt und werde es dazu im Jahr 2023 eine Gerichtsverhandlung geben. Dass das Projekt nicht baureif sei, sei somit völlig unabhängig von den 2021 getroffenen Entscheidungen der Klimaschutzministerin.

Die Errichtung der beiden Anschlussstellen Seestadt-West und -Ost sei zwischen Bund und Land Wien aufgeteilt worden. Aufgrund einer Entscheidung der Stadt Wien, die bisher nicht in einem Änderungsverfahren korrigiert wurde, ist der Weiterbau von 80 Prozent der Baufelder der Seestadt Nord an die Verkehrsfreigabe beider Abschlussstellen gekoppelt. "Eine Fertigstellung lediglich einer davon hilft hier genau gar nichts", kritisiert Rehm. Wie der "Profil-Faktencheck" bereits 2021 aufgedeckt hat, beinhaltet die Seestadt Nord lediglich Wohnungen für 17.500 Menschen, eine Gesamtzahl von 60.000 käme man nur dann wenn man gleich 6 Stadtentwicklungsgebiete zusammenrechne. "Es ist notwendig die Verkehrsentwicklung in der Donaustadt an die geänderten Rahmenbedingungen anzupassen und endlich von Beton auf Klimaschutz umschwenken," so Rehm.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /