© Foto von Alexandre Loureiro von Pexels  /Atomkraftwerk
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Französischer Atomsektor steht jetzt auf dem Prüfstand

Statt Verfahrensverkürzungen für AKW in Frankreich braucht es mehr Transparenz und umfassende Umweltverträglichkeitsprüfungen

„Die Ankündigung, dass Verfahren für Atomkraftwerke in Frankreich nun verkürzt werden sollen, ist äußerst bedenklich. Bereits in der Vergangenheit fiel Frankreich schon nicht gut bei grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) auf. So ist beispielsweise weiter unklar, wie grenzüberschreitende UVP für Laufzeitverlängerungen abgewickelt und Staaten in Europa eingebunden werden sollen“, sagt der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer.

„Aktuell ist die halbe Flotte der französischen AKW technisch nicht einsatzfähig und die Versorgung in Frankreich gefährdet. Zu den technischen Problemen der alten Atomreaktoren, die eigentlich vom Netz genommen werden müssen, kommen nun auch noch Verwürfe, dass Sicherheitsprobleme in Tricastin vertuscht wurden. Darüber hinaus wird extremer Druck erzeugt, um im Winter so viele Reaktoren wie möglich wieder hoch zu fahren. Das deutet nicht darauf hin, dass Betreiber bemüht sind, mit den höchsten Sicherheitsstandards zu arbeiten. Dieser Druck geht auf Kosten der Sicherheit in Europa“, kritisiert Litschauer.

„Die angekündigten neuen Atomkraftwerke sind noch dazu nicht geeignet, einen entscheidenden Beitrag gegen die Klimakrise zu leisten. Selbst wenn es beim Baubeginn von 2027 bliebe, ist nicht mit einer Stromproduktion vor 2035 zu rechnen – das wäre viel zu spät. Noch unwahrscheinlicher ist das mit einem neuen Reaktordesign. Das ging schon beim EPR in Flamanville schief, der 2007 begonnen wurde und auch 2022 noch keinen Strom produzieren wird. Wir müssen das Geld jetzt dringend in Erneuerbare Energien investieren, die um das gleiche Geld viel mehr Strom und diesen auch um einiges schneller produzieren“, betont Litschauer.



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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /