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INTEGRAL-Umfrage: Niederösterreicher:innen wünschen sich mutige Klimaschutzpolitik

Ausstieg aus Gas, Ausbau erneuerbarer Energien und Gebäudedämmung sind wichtige Anliegen an die Landesregierung

Eine repräsentative Umfrage von INTEGRAL im Auftrag der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 untersuchte die Einstellung der Niederösterreicher:innen zum Thema Energiewende in Niederösterreich. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unterstützung für die Energiewende groß ist: 78 % der Niederösterreicher:innen sind der Ansicht, dass fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden müssen, 83 % vertreten die Meinung, dass die Milliarden, die für Erdgas-Importe ausgegeben werden, besser in regionale erneuerbare Energieträger investiert werden sollten und 80 % wünschen sich von der niederösterreichischen Landesregierung einen verbindlichen Ausstiegsplan aus Erdgasheizungen, der den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen ermöglicht. Weiters unterstützen 82 % ein Erneuerbaren-Gebot, das sicherstellt, dass alte Öl- und Gasheizungen auf klimafreundliche Alternativen umgestellt werden.

"Durch die Energiekrise beschäftigen sich die Menschen intensiver mit dem Thema als zuvor. Gleichzeitig sind sie gespalten zwischen der Notwendigkeit zu sparen und Nachhaltigkeits-Zielen. Um beides 'unter einen Hut zu bringen´, zählen sie stark auf die Politik", so Sandra Cerny, Studienleiterin bei INTEGRAL.

"Die Niederösterreicher:innen wünschen sich eine mutige Klimaschutzpolitik, die die Energiewende vorantreibt. Aus unserer Sicht sollte die niederösterreichische Landesregierung nun verstärkt an den Themen Umstellungen von Gasheizungen, Ausbau erneuerbarer Energie und der Wärmedämmung von Gebäuden arbeiten. Dazu gehört auch ein verbindlicher Ausstiegsfahrplan aus Gasheizungen in Niederösterreich und die Unterstützung eines wirksamen Erneuerbaren-Wärmegesetzes auf Bundesebene", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Landespolitik und Energieversorger EVN in der Pflicht

Die Niederösterreicher:innen sehen die Landesregierung in der Pflicht, die Energiewende voranzutreiben. Aber auch vom Landesenergieversorger EVN wünschen sich die Bürger:innen Lösungen. 89 % der Niederösterreicher:innen befürworten eine gesetzliche Verpflichtung für Fernwärmebetreiber, auf erneuerbare Energien umzustellen. 88 % wünschen sich, dass die EVN einen Plan für den Ausstieg aus Öl und Gas entwickelt. "Gerade in der aktuellen Energiekrise sollten Landesregierung und Landesenergieversorger Lösungswege aufzeigen, die sauberes und sicheres Heizen für alle Menschen in Niederösterreich ermöglichen. Hier braucht es auch ein größeres Umdenken bei der EVN, die bisher bei der Umstellung von Gasheizungen noch blockiert", fährt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000 fort.

Wenn es um Projekte geht, die sich die Bevölkerung von der niederösterreichischen Landesregierung wünscht, dann stellen der Schutz naturnaher Wälder (95 %), der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen (94 %), die Umstellung von Öl- und Gasheizungen auf erneuerbare Heizgeräte (88 %) und die Dämmung von Gebäuden gemeinsam mit einem Stopp der Bodenversiegelung (je 86 %) die wichtigsten Anliegen der Niederösterreicher:innen an die Landesregierung dar.

Niederösterreicher:innen überlegen stärker zu Sanieren

Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass die aktuelle Energiekrise den Menschen in Niederösterreich große Sorgen bereitet. Die Hälfte der Niederösterreicher:innen ist darüber besorgt, sich die Heizkosten diesen Winter nicht leisten zu können. Viele wollen selbst etwas dagegen tun: Etwa ein Viertel derer, die im Eigentum wohnen (24 %), denkt nun stärker als vor der Energiekrise darüber nach, eine thermische Sanierung durchzuführen. In erster Linie wird überlegt das Heizsystem zu tauschen (35 %), die Fassade (15 %) bzw. das Kellergeschoss zu dämmen (11 %).

In der Studie werden zudem entscheidende Faktoren angeführt, die die Entscheidung zu sanieren beeinflussen können. Am häufigsten genannt werden höhere Förderungen (44 %), Steuervorteile (30 %) oder wenn die Energiekosten weiter steigen (26 %). Allerdings fühlen sich 53 % der Befragten nicht gut über Fördermöglichkeiten informiert.

"Hier sehen wir einen klaren Auftrag an die Landes- aber auch Bundespolitik, die Förderbedingungen im Bereich thermischer Sanierung zu verbessern und eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zu starten, damit diejenigen, die jetzt überlegen zu sanieren, auch tatsächlich überzeugt werden können", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000 abschließend.



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /